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Werder Bremen: Der wirre Fall Markus Anfang - Impf-Betrug?

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Werder Bremen: Der wirre Fall Markus Anfang - Impf-Betrug?

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Der wirre Fall Markus Anfang

Bremen-Coach Markus Anfang hat Ärger am Hals: Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt. Der wirre Fall wirft viele Fragen auf - SPORT1 hat Antworten.
Sendung verpasst? Der Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga mit Werder-Coach Markus Anfang und Toni Leistner
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Seit Freitagvormittag sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bremen gegen Markus Anfang offiziell - und damit kommt ein wirrer Fall nun so richtig ins Rollen.

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Es geht um ein angeblich gefälschtes Impfzertifikat des Trainers von Werder Bremen, der kurz vor dem Topspiel gegen den FC Schalke 04 für gehörig Unruhe sorgt.

Es handelt sich um eine äußerst undurchsichtige Lage, die viele Fragen aufwirft: Was ist über den Fall bekannt, was wird spekuliert, was sagt der Beschuldigte und wie kann es nun weitergehen? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

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SPORT1 hat sich auf die Suche nach Antworten begeben.

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Wie kam es zu den Ermittlungen?

Alles begann am Ende der vergangenen Woche, als sich Bremens Spieler Marco Friedl aus Österreich meldete und von seinem positiven Corona-Test berichtete. Das rief das Bremer Gesundheitsressort auf den Plan, welches die Kontaktpersonen des 23-Jährigen überprüfte. Mittlerweile reine Routine.

Doch bei Anfang sollen im Rahmen der Überprüfung Unregelmäßigkeiten und vor allem Unstimmigkeiten aufgetaucht sein. Die DeichStube berichtet, dass ein Impfdatum und die Chargennummer des Impfstoffs unstimmig gewesen sind. Um genauer zu werden: Ein Impftermin in dem Nachweis von Anfang soll sich angeblich mit einem Einsatz als Werder-Coach überschneiden. Daraufhin prüfte die Behörde den Fall und informierte die Staatsanwaltschaft.

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Es gibt allerdings noch keine Bestätigung des Klubs, von Anfang, dem Gesundheitsamt oder der Staatsanwaltschaft, dass es sich tatsächlich um genau diesen Sachverhalt handelt.

Doch klar ist, das bestätigte die Staatsanwaltschaft Bremen der SZ: Die Strafanzeige wurde vom Bremer Gesundheitsamt gestellt. Einzelheiten über den Vorgang wurden mit Verweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht preisgeben.

Das sagen Anfang und Baumann

Anfang, der zuletzt bereits erklärt hatte, geimpft zu sein, weist alle Anschuldigungen vehement von sich. In einer Pressemitteilung von Werder Bremen, die am späten Donnerstagabend um 22.27 Uhr veröffentlicht wurde, wird er wie folgt zitiert:

„Ich habe genau wie jeder andere doppelt geimpfte Bürger meine beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten und dafür die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen. Den habe ich anschließend in der Apotheke digitalisieren lassen und ging selbstverständlich davon aus, dass damit alles seine Ordnung hat.“

Frank Baumann glaubt dem Coach. „Markus hat uns versichert, dass alles korrekt gelaufen und er geimpft ist. Es gibt für uns keinen Anlass, daran zu zweifeln“, sagte der Geschäftsführer Sport von Werder am Freitagvormittag und erläuterte: „Bis jetzt ist es so, dass Markus selbst noch überhaupt nicht kontaktiert wurde. Für ihn ist es nicht schön, mit Vorwürfen belastet zu werden, von denen man gar nicht weiß, was genau das Problem ist. Es gibt keine offiziellen Hinweise. Markus ist bereit, mit den Ämtern im Austausch zu sein.“

Baumann weiter: „Wir sind grundsätzlich sehr eng in der Abstimmung. Warum das in diesem Fall nicht mit dem Betroffenen direkt besprochen wurde, erschließt sich mir nicht ganz.“ Auch was konkret den Verdacht der Behörden ausgelöst habe, sei weder dem Klub noch Anfang bislang genauer erklärt worden.

Wie geht es nun weiter?

Klar ist im wirren und undurchsichtigen Fall Anfang bislang wenig. Hervorzuheben ist aber ohne Zweifel: Derzeit gilt die Unschuldsvermutung für den 47-Jährigen.

Fakt ist, dass Werder Bremen den FC Schalke 04 am Samstag zum Topspiel der 2. Bundesliga empfängt (Werder Bremen - FC Schalke 04 ab 20.30 Uhr im LIVETICKER). Anfang wird dann aller Voraussicht nach auf der Trainerbank sitzen. Baumann rechnet nach eigener Aussage damit, dass frühestens „in der kommenden Woche“ mit detaillierten Informationen zu rechnen ist. Damit dürfte er recht behalten.

Sollten sich die obigen Vorwürfe, die mit Vorsicht zu betrachten sind, bewahrheiten, könnte es allerdings sehr unangenehm für Anfang werden.

Es könnte sich eine Verurteilung wegen Dokumentenfälschung ergeben - was ein ernstzunehmendes Delikt ist. Im schlimmsten Falle könne Anfang diese nicht nur eine eine Geldstrafe einbringen, die Morgenpost schreibt sogar von Haft. Die Episode könnte Anfang auch seinen Posten als Werder-Coach kosten.

Gerade in den angespannten Zeiten der wieder ins Rollen gekommenen Corona-Pandemie dürfte ein solcher Fehltritt mit schweren Konsequenzen bestraft werden.

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