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2. Liga: Der große Aufstiegscheck! Werder, Schalke, HSV, St. Pauli - wer steigt in die Bundesliga auf?

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2. Liga: Der große Aufstiegscheck! Werder, Schalke, HSV, St. Pauli - wer steigt in die Bundesliga auf?

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Der große SPORT1-Aufstiegscheck

Das Saisonfinale der 2. Bundesliga rückt näher, ein echter Showdown bahnt sich an. SPORT1 beleuchtet das Restprogramm der Aufstiegskandidaten.
Im Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga sprechen SPORT1 Experte Peter Neururer und HSV-Torwartlegende Uli Stein über die Aufstiegsambitionen der Schalker.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Der Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga wird zum Krimi.

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Sechs Spieltage sind in Liga zwei noch zu absolvieren, schon jetzt zeichnet sich ab: Es dürfte bis zum letzten Spieltag spannend werden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

Das liegt zum einen daran, dass sich noch sieben Teams Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bundesliga machen dürfen. Neben den beiden Absteigern Werder Bremen und Schalke 04 tummeln sich auch kleinere Teams wie der 1. FC Heidenheim oder der SV Darmstadt 98 unter den Aspiranten. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)

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Und auch der Hamburger SV ist noch nicht völlig raus aus dem Rennen, auch wenn das Team von Tim Walter in den kommenden Spielen noch einiges aufzuholen hat. Und ausgerechnet Stadtrivale FC St. Pauli könnte dem HSV die Rückkehr ins Oberhaus streitig machen.

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Was den Aufstiegskampf besonders spannend macht: Fast alle Aufstiegskandidaten spielen noch gegeneinander. Den Zuschauer erwarten viele packende Duelle, bei denen sich am Ende nur drei Teams durchsetzen können.

Wer schafft den Aufstieg, wer scheitert? SPORT1 blickt auf das Restprogramm der Teams und macht gemeinsam mit SPORT1-Experte Peter Neururer den Aufstiegscheck. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

„Es hat in den vergangenen zehn Jahren vergleichsweise nicht einmal solch eine Konstellation gegeben, dass die Aufstiegskandidaten untereinander und gegeneinander spielen und das kurz vor Toreschluss, das ist schon sensationell“, sagt der 66-Jährige im Gespräch mit SPORT1.

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7. 1. FC Heidenheim (45 Punkte)

Restprogramm:

Schalke (A)

Aue (H)

Kiel (A)

Düsseldorf (H)

Regensburg (A)

KSC (H)

Dass der 1. FC Heidenheim nicht zufällig um den Aufstieg kämpft, dürfte jedem Fan der 2. Bundesliga klar sein. Das Team von Frank Schmidt gehört seit Jahren zu den Teams, die oben mitspielen.

Der 48-Jährige steht seit 2007 an der Seitenlinie der Heidenheimer und war vor zwei Jahren ganz dicht dran am Aufstieg. Erst in der Relegation scheiterte Heidenheim an Bremen. Die Schmidt-Elf hat die größten Brocken bereits hinter sich, in den vergangenen vier Spielen ging es ausschließlich gegen Aufstiegskonkurrenten. Gegen Werder und dem 1. FC Nürnberg gelang dabei ein Sieg.

Allerdings trennen Heidenheim schon sechs Punkte von Rang drei. Mit dem Auswärtsspiel bei Schalke 04 wartet am Samstag der nächste Härtetest. Mit einer Niederlage in Gelsenkirchen könnte der Aufstiegstraum bereits ausgeträumt sein. Das Restprogramm danach ist zwar machbar, der Rückstand dann aber möglicherweise schon zu groß.

„Die Heidenheimer haben eine Außenseiterchance. Wie in den Jahren zuvor“, glaubt Neururer. „Sie waren immer oben mit dabei. Was Frank Schmidt da in all den Jahren auf die Beine gestellt hat, ist einfach großartig. Sie sind ein Außenseiter mit berechtigten Chancen aufzusteigen.“

6. Hamburger SV (45 Punkte)

Restprogramm:

Kiel (A)

KSC (H)

Regensburg (A)

Ingolstadt (A)

Hannover (H)

Rostock (A)

Die ersten drei Zweitligasaisons der Hamburger hatten eines gemeinsam: Das Team startete in der Regel stark, brach dann im Saisonendspurt aber meistens komplett ein und verspielte so den sicher geglaubten Aufstieg.

In dieser Saison ist die Gemengelage eine andere: Die Walter-Elf geht bereits mit Rückstand in den Saisonendspurt. Nur zwei Punkte aus fünf Spielen raubten den Hamburgern fast sämtliche Hoffnungen. Immerhin: Mit dem 4:0-Sieg im Nachholspiel unter der Woche gegen Erzgebirge Aue brachen die Hamburger ihren April-Fluch, gewannen erstmals überhaupt ein Zweitligaspiel in diesem Monat.

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Dennoch sind sechs Punkte Rückstand auf Rang drei eine große Hypothek. Allerdings: Als einziges der Topteams spielt der HSV gegen keinen direkten Aufstiegskonkurrenten mehr. Während sich die Rivalen also gegenseitig die Punkte wegnehmen, könnte sich die Walter-Elf still und heimlich wieder in Position bringen. Vorausgesetzt, der Sieg gegen Aue war keine Eintagsfliege.

„Dieses Mal hat es nichts damit zu tun, dass man zu blöd ist aufzusteigen, dieses Mal hat es mit der Entwicklung zu tun. Der HSV war in den Jahren in der 2. Liga immer der Gejagte. Ich glaube in dieser Saison war man nur ein oder zweimal auf einem Aufstiegsplatz“, sagt Neururer. „Sie sind also in einer ganz anderen Rolle. Sie brechen auch nicht ein, sie spielen nur das weiter, was sie am Anfang auch gespielt haben. Ich befürchte, dass die 2. Liga in der nächsten Saison wieder durch die Anwesenheit des HSV bereichert wird.“

5. 1. FC Nürnberg (46 Punkte)

Restprogramm:

Darmstadt (H)

Werder (A)

Sandhausen (H)

Pauli (A)

Kiel (A)

Schalke (H)

Das Team von Robert Klauß lief in der gesamten Spielzeit so ein bisschen unter dem Radar. Nürnberg stand zu keinem Zeitpunkt auf einem der ersten drei Plätze, nach starker Hinrunde (die ersten elf Spiele ungeschlagen) wurden die Ergebnisse in der Rückrunde wechselhafter.

Mit vier Siegen in Folge brachte sich der Club wieder in Schlagdistanz, zuletzt gab es aber eine Niederlage im direkten Duell mit Heidenheim.

Das Restprogramm der Nürnberger hat es in sich: Die Klauß-Elf muss noch gegen die komplette Top 4 antreten, angefangen mit dem Heimspiel am Samstagabend gegen Darmstadt (ab 19.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im STREAM).

Nicht viele Experten dürften Nürnberg ganz oben auf dem Zettel der Aufstiegsfavoriten haben. Sollte der Club wider Erwarten bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen, droht am letzten Spieltag ein Duell mit Schalke 04 um den Aufstieg. Besonders brisant: Beide Teams verbindet eine jahrzehntelange Fanfreundschaft. Diese dürfte dann allerdings für 90 Minuten ruhen.

„Die Nürnberger haben eine gute Runde gespielt, vor der Saison hatte ich sie nicht auf dem Zettel für den Aufstieg. Aber Robert Klauß hat da zusammen mit seinem Trainerteam und Dieter Hecking gute Arbeit geleistet“, sagt Neururer. „Sie spielen am letzten Spieltag ausgerechnet gegen Schalke, wo die Fans befreundet sind.„

Der Club habe sich in den vergangenen Monaten „absolut stabilisiert“ und habe „alle Chancen auf den Aufstieg“.

Neururer weist aber auch auf das schwere Restprogramm der Franken hin. „Das hat es in sich mit Spielen gegen Bremen, Darmstadt, St. Pauli und Schalke.“ Doch „wie Darmstadt haben die Nürnberger keinen Druck, weil der Aufstieg nicht das Saisonziel war. Nicht auszudenken, wenn es am letzten Spieltag zwischen Nürnberg und Schalke noch um alles geht“.

4. Schalke 04 (50 Punkte)

Restprogramm:

Heidenheim (H)

Darmstadt (A)

Werder (H)

Sandhausen (A)

St. Pauli (H)

Nürnberg (A)

Die Euphorie auf Schalke ist zurück: Der Trainerwechsel von Dimitrios Grammozis auf Mike Büskens erwies sich offenbar als goldrichtig. Das Schalker Urgestein gewann seine ersten drei Spiele als Interimstrainer, obwohl er das erste Corona bedingt nur von der Couch verfolgen konnte.

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Nach den drei Siegen am Stück ist Königsblau wieder mittendrin im Aufstiegsrennen. Nur ein Zähler trennt Schalke vom Relegationsplatz. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die drei Siege gelang S04 gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte.

Bereits am Samstag wird sich zeigen, was der aktuelle Höhenflug wert ist. Dann geht es gegen Heidenheim. Von allen Topteams hat Schalke das schwerste Restprogramm. Die Büskens-Elf muss noch gegen fünf der sechs Konkurrenten um den Aufstieg antreten. Das bedeutet aber auch: Der Revierklub hat die Bundesliga-Rückkehr in der eigenen Hand! Zudem hat Schalke mit Simon Terodde den treffsichersten Stürmer der Liga in seinen Reihen (21 Tore).

„Bei Schalke basiert viel auf dem Prinzip Hoffnung, aber die gleiche Hoffnung haben andere Klubs auch. Die Schalker haben den großen Vorteil, dass sie noch gegen die Topteams spielen, bis auf Darmstadt alle Teams noch zu Hause empfangen“, erklärt Neururer. „Schalke hat es also noch in der eigenen Hand. Wenn sie alle Heimspiele gewinnen und dann auswärts das eine oder andere Remis holen, dann wird Schalke mindestens Dritter werden.“

3. FC St. Pauli (51 Punkte)

Restprogramm:

Werder (H)

Sandhausen (A)

Darmstadt (H)

Nürnberg (H)

Schalke (A)

Düsseldorf (H)

Die Kiezkicker spielten eine überragende Hinrunde und krönten diese mit der Herbstmeisterschaft der 2. Bundesliga. Doch in der Rückrunde ging dem Team von Trainer Timo Schultz die Leichtigkeit verloren.

Nach einem Durchhänger zum Rückrundenstart fingen sich die Hamburger wieder. Zuletzt setzte es allerdings eine 0:1-Niederlage bei Hansa Rostock.

Werder, Darmstadt, Nürnberg, Schalke – das Restprogramm von St. Pauli ist knackig. Die Bremer machen am Samstag den Anfang. Um diese Prüfungen zu bestehen, müssen die Kiezkicker an ihre Hinrundenform anknüpfen.

Im Aufstiegsfinale hat St. Pauli allerdings ein großes Plus: Bis auf Schalke müssen alle Aufstiegskonkurrenten, gegen die Pauli noch spielt, am Millerntor antreten. Und dort ist den Hamburgern - mit den Fans im Rücken - alles zuzutrauen.

“St. Pauli war immer stabil ohne Ende. Sie waren lange Tabellenführer, waren Herbstmeister, hatten dann aber eine kleine Schwächeperiode und nicht mehr die Punkte geholt, die sich sich vorgestellt hatten“, sagt Neururer. „Jetzt sind sie aber wieder da und haben auch alle Möglichkeiten aufzusteigen.“

2. SV Darmstadt 98 (51 Punkte)

Restprogramm:

Nürnberg (A)

Schalke (H)

Pauli (A)

Aue (H)

Düsseldorf (A)

Paderborn (H)

Darmstadt ist und bleibt ein Phänomen. Das Team von Torsten Lieberknecht belegt seit Ende Dezember (mit einer Ausnahme) einen Platz unter den Top drei. Und das, obwohl das Sturmduo Luca Pfeiffer und Phillip Tietz nicht annähernd die Torquote aus dem Hinspiel aufweisen kann.

Doch die Lilien glänzen – mit wenigen Ausnahmen wie beim 0:5 im Februar gegen den HSV – mit Konstanz. Aus den vergangenen sieben Spielen gab es nur eine Niederlage – ein 0:1 bei den Bremern. Gemeinsam mit Schalke stellt Darmstadt die beste Offensive der Liga.

Mit Lieberknecht steht zudem ein Trainer an der Seitenlinie, der 2013 bereits Eintracht Braunschweig ins Oberhaus führte. Das Restprogramm ist anspruchsvoll. Wer allerdings erwartet, dass Darmstadt im Zielspurt die Luft ausgeht, der könnte sich in ein paar Wochen verwundert die Augen reiben.

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„Mein Aufstiegsfavorit sind die Darmstädter aufgrund der gezeigten Leistungen“, meint Neururer. „Sie haben mich total überzeugt.“ Er erinnert sich an „eine 100 prozentige Aussage und diese ist fast zu 100 Prozent falsch gewesen“. Die Lilien verloren beim HSV 0:5. „Da hatte ich gesagt, dass der Gewinner dieses Spiels auf jeden Fall aufsteigen wird. Ich habe danach gedacht, dass die Darmstädter niemals mehr aufstehen werden. Der HSV hat den anderen Weg genommen.“ Und weiter: „Die Lilien haben Spaß in Darmstadt auch der Trainer. Ich empfinde dort keinen Druck.“

1. Werder Bremen (52 Punkte)

Restprogramm:

Pauli (A)

Nürnberg (H)

Schalke (A)

Kiel (H)

Aue (A)

Regensburg (H)

Dass sich ein unfreiwilliger Trainerwechsel als derartiger Glücksfall erweist, hätte wohl so kaum jemand erwartet. Doch der Impfpass-Skandal zum Markus Anfang kam den Bremern – aus sportlicher Sicht – gerade recht. Denn unter Nachfolger Ole Werner läuft es deutlich besser.

Seit Anfang Dezember ist der ehemalige Kiel-Coach im Amt. Verloren hat Bremen seitdem überhaupt erst einmal. 32 Punkte aus 13 Spielen – das Werner-Werder ist aufstiegsreif! Mit Marvin Ducksch (17 Tore) und Niclas Füllkrug (14) haben die Bremer zudem das torgefährlichste Sturmduo der Liga.

Die Bremer sind für viele der Topfavorit auf den Bundesliga-Aufstieg. Am Samstag wartet das Gastspiel am Millerntor bei St. Pauli, danach kommt der 1. FC Nürnberg ins Weserstadion, bevor die Werner-Elf in der Veltins-Arena auf Schalke antreten muss. Übersteht Werder diese drei Hürden einigermaßen schadlos, dürfte der Wiederaufstieg nur noch Formsache sein.

„Die Bremer haben unter ihrem Trainer Ole Werner einen sensationellen Lauf genommen. Leider fehlen jetzt in der entscheidenden Phase der Saison wichtige Leute“, sagt Neururer. „Das ist ein Riesen-Nachteil, aber sie können in der Vorwärtsbewegung einiges ausgleichen.“

Neururer legt sich bei den ersten drei Plätzen schließlich fest. „Erster wird Darmstadt 98, Zweiter Schalke 04 und Werder Bremen spielt die Relegation.“

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