Neue brisante Enthüllungen in der Causa Martin Kind!
Brisante Enthüllungen um Kind
Hannover 96 scheitert mit seinem Versuch, Martin Kind als Geschäftsführer der Management GmbH abzusetzen. Nun kommen neue Details ans Licht. Ist sogar die Lizenz in Gefahr?
Der Hörgeräte-Unternehmer war Ende Juli überraschend als Geschäftsführer der Management GmbH von Hannover 96 abberufen worden. Vor wenigen Wochen hatte das Landgericht Hannover allerdings geurteilt, dass die Absetzung seitens des Vereins juristisch unwirksam ist. Nun deckt ein Bericht der Süddeutschen Zeitung den möglichen Grund dafür auf.
Demnach scheinen dem Zweitligisten, bei dem Versuch, den 78-Jährigen loszuwerden, die Hände gebunden zu sein. Schuld daran soll ein Vertrag aus dem Jahr 2019 sein. Dieser mache es dem Verein offenbar so gut wie unmöglich, sich von Kind zu trennen.
DFL winkte Vertrag zwischen Kind und Hannover durch
Die DFL habe diesen Vertrag durchgewinkt. Bedenken aufgrund der 50+1-Regelung habe es offenbar keine gegeben. Doch diese Regelung könnte durch den Vertrag ausgehebelt worden sein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
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Konkret gehe es um eine schriftliche Vereinbarung, die 2019 zwischen den Hannover 96 e.V. und Kind getroffen worden sein soll: den sogenannten Hannover-96-Vertrag. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Der entscheidende Punkt befinde sich demnach auf Seite 14 des 21-seitigen Papiers, das der Zeitung vorliege. Darin soll es heißen: „H96 e.V. verpflichtet sich, die Satzung der H96 Management GmbH nicht bzw. nicht ohne vorherige schriftliche Zustimmung der H96 S&S zu ändern, zu ergänzen oder zu ersetzen.“
Ergänzend soll festgehalten worden sein: „Die vorstehende Regelung gilt insgesamt, insbesondere aber für den Passus der Satzung, der Funktion (Bestellung der Geschäftsführung der Gesellschaft) und Besetzung des Aufsichtsrats der Hannover 96 Management GmbH regelt.“
Lizenzentzug? DFL will im Zweifel „neu prüfen“
Das Brisante: Kind ist Mehrheitsgesellschafter der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG. Dem Vertrag zufolge würde der e.V. ohne Zustimmung der S&S (also von Kind) nichts an der vertraglichen Vereinbarung verändern können, also auch die Satzung nicht so umgestalten, dass der Geschäftsführer entlassen werden kann. Auf diesen Vertrag bezog sich das Landgericht in seiner Entscheidung unmittelbar. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
Die Bestellung und Abberufung des Geschäftsführers obliegt dem vierköpfigen Aufsichtsrat, der von je zwei Vertretern des e.V. und der Kind-Seite gebildet wird. Daher käme es im Zweifel immer zu einer Pattsituation.
Droht den 96ern im Zuge dieser Enthüllungen womöglich sogar der Lizenzentzug? Der Vertrag sei damals von der DFL durchgewunken worden, weil laut dem Liga-Verband der eingetragene Verein als Alleingesellschafter der Management GmbH weiterhin ein uneingeschränktes Weisungsrecht gegenüber der Geschäftsführung habe.
Sollte sich herausstellen, dass rechtmäßige Weisungen der e.V.-Vertreter nicht beachtet würden, werde die DFL laut der SZ „die Vereinbarkeit der gesellschaftsrechtlichen und vertraglichen Konstruktion in Hannover mit der 50+1-Regel neu prüfen“.
Ein Ende der Streitigkeiten zwischen Kind und Hannover 96 scheint jedenfalls nicht in Sicht zu sein.