Home>Fußball>2. Bundesliga>

Ticket-Revolution von Fortuna Düsseldorf: So soll das Gratis-Konzept funktionieren

2. Bundesliga>

Ticket-Revolution von Fortuna Düsseldorf: So soll das Gratis-Konzept funktionieren

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ticket-Revolution: So funktioniert‘s

Fortuna Düsseldorf will mit freiem Eintritt für alle den Fußball revolutionieren. Das Konzept ist spannend, wirft aber auch einige Fragen auf.
Es wäre eine der größten Revolutionen im Fußball. Fortuna Düsseldorf plant laut mehreren Medienberichten ab der kommenden Saison in ausgewählten Spielen alle Fans kostenlos ins Stadion zulassen.
. SID
. SID
von SID

Fortuna Düsseldorf plant eine „Fußball-Revolution“, der Eintritt bei Heimspielen soll künftig wegfallen.

{ "placeholderType": "MREC" }

SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Plänen.

Was hat die Fortuna vor?

Mit dem Konzept „Fortuna für alle“ möchte der Zweitligist künftig allen Zuschauerinnen und Zuschauern freien Eintritt zu seinen Heimspielen gewähren. Auch Gästefans sollen nicht mehr bezahlen müssen. Bereits in der kommenden Saison soll das Projekt in einer Pilotphase in mindestens drei Heimspielen umgesetzt werden. In der übernächsten Spielzeit, so die Vision, sollen dann alle Heimspiele „gratis“ sein. Aber: „Wann wir letztendlich 17 Spiele freien Eintritt gewähren, hängt davon ab, wie sich die Dinge entwickeln. Wir haben jetzt ein Fundament gelegt“, sagte Finanzvorstand Arnd Hovemann.

Wie will der Verein das finanzieren?

Möglich machen diesen revolutionären Ansatz „strategische Partner, die gemeinsam mit uns der Überzeugung sind, dass der Fußball vor allem den Fans gehört und unseren neuen Weg langfristig begleiten“, hieß es in einem Schreiben an Sponsoren. Drei Unternehmen (Hewlett-Packard Enterprise, Targobank, Provinzial) sowie die Initiative Common Goal stehen hinter dem Projekt und bringen in den kommenden fünf Jahren ein „wirtschaftliches Fundament“ in Höhe von rund 45 Millionen Euro ein. Die künftig über den neuen Weg erzielten Sponsoring-Einnahmen sollen nach einem bestimmten Schlüssel verteilt werden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wie sieht dieser Schlüssel aus?

Neben Investitionen in den Profikader sollen 20 Prozent in den Nachwuchs und den Frauenfußball fließen. Weitere 20 Prozent sind für die digitale Infrastruktur und die Arena, in der 2024 auch EM-Spiele stattfinden, vorgesehen. Mit zehn Prozent sollen der Breitensport in der Stadt und Nachhaltigkeitsprojekte gefördert werden.

Wie sollen die Tickets verteilt werden?

Über eine digitale Plattform können sich Fans für die Tickets bewerben. Mitglieder erhalten im Vergleich zu Nicht-Mitgliedern laut Fortuna einen zeitlichen Vorsprung, um auf die Karten zuzugreifen - maximal fünf Tickets pro Person sind möglich. Die Verteilung erfolgt demnach nach dem „Verlosungsprinzip“. Dauerkarteninhaber besitzen weiter ein Anrecht auf ihren angestammten Platz. Die Verteilung des vorgeschriebenen Kontingents für Auswärtsfans erfolgt weiter über den Gastverein.

Wie sind die Reaktionen?

Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ begrüßte die Pläne - und warnte zugleich. „Wir vertreten seit Jahren die Auffassung, dass Fußball für alle da sein soll. Da geht es natürlich auch um Eintrittspreise. Nach derzeitigem Stand der Faktenlage ist die Idee von Fortuna daher zu begrüßen“, sagte Sprecher Thomas Kessen dem SID: „Es bleibt allerdings abzuwarten, ob und welchen Einfluss Sponsoren durch das Engagement bekommen. Benefits wie etwa der weiße Buchstabe in der Münchner Arena würden die eigentlich gute Idee stark beschädigen.“

Und was sagen die anderen Profiklubs?

Zunächst wollten sich mehrere Vereine aus der Bundesliga und 2. Liga nicht äußern, zahlreiche Klubs ließen eine Anfrage zu dem Thema unbeantwortet. Als „interessant, kreativ und nicht zuletzt auch schlagzeilenträchtig“ bezeichnete Geschäftsführer Frank Briel von der TSG Hoffenheim den Ansatz. Man werde den Test „aufmerksam beobachten“ und mit „eigenen Ideen, die wir in Sachen Ticketing entwickelt haben, abgleichen“. Der 1. FC Köln schließt ein „Düsseldorfer Modell“ aus.