2. Bundesliga>

HSV verurteilt Angriffe auf FC-Fans

HSV verurteilt Hooligan-Attacke

Vor dem Zweitliga-Kracher zwischen dem HSV und Köln kommt es auf dem Kiez zu einer Massenschlägerei ausgehend der Hamburger Fans. Der Nordklub verurteilt die Szenen auf das Schärfste.
HSV-Hooligans haben am Samstag Köln-Anhänger angegriffen
HSV-Hooligans haben am Samstag Köln-Anhänger angegriffen
© IMAGO/Oliver Ruhnke
Vor dem Zweitliga-Kracher zwischen dem HSV und Köln kommt es auf dem Kiez zu einer Massenschlägerei ausgehend der Hamburger Fans. Der Nordklub verurteilt die Szenen auf das Schärfste.

Zu schockierenden Szenen ist es am Samstag wenige Stunden vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen dem Hamburger SV und 1. FC Köln gekommen. Im Stadtteil St. Pauli kam es zu einer Massenschlägerei, die von HSV-Hooligans ausgegangen war.

Einen Tag nach den Vorfällen meldeten sich die Hamburger in Person von Cornelius Göbel, Direktor Fans, Kultur & Markenidentität, zu Wort. „Ich war und bin schockiert von diesen Vorfällen, gerade wenn man sich die Intensität der Gewalt vor Augen führt. (...) Wir sind bestürzt und können nicht fassen, dass solche Aggressionen gegen offensichtlich harmlose Anhänger und Sympathisanten aus Köln gerichtet wurden; insbesondere, weil auch Frauen und ältere Menschen betroffen waren“, fand Göbel deutliche Worte.

Schaukelte sich die Eskalation hoch?

Er kündigte an, die Vorfälle so gut wie möglich aufzuarbeiten und einen möglichst kompletten Überblick über die Szenarium zu bekommen. „Auf die Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen haben wir keinen Zugriff. Aber natürlich werden wir den Austausch mit den Ermittlungsbehörden suchen und unsere Hilfe bei der Aufklärung anbieten“, stellte er klar.

Göbel erklärte, dass es auf dem Kiez umfangreiche erkennungsdienstliche Arbeiten gegeben habe und der Verein sich aktiv bei den Fans umgehört habe, die zum jenen Zeitpunkt vor Ort waren. „Uns wurde geschildert, dass es auf dem Kiez über einen längeren Zeitraum erhebliche Provokationen unterschiedlicher Gruppen gab und uns wurde auch berichtet, dass es unmittelbar vor der inakzeptablen Eskalation Flaschen- und Gläserwürfe gab“, berichtete der Fan-Direktor.

Mehr als 150 vermummte HSV-Anhänger

Dennoch betonte er: „Das alles, selbst wenn es womöglich Angriffe auf HSV-Anhänger gab, rechtfertigt aber niemals ein solch brutales Vorgehen, wie es auf den diversen Videos zu sehen ist. Hier sind viele Grenzen überschritten worden.“

Vor dem 1:0 (0:0)-Sieg soll es im Stadtteil St. Pauli nach Polizeierkenntnissen zu Übergriffen von wohl mehr als 150 teils vermummten HSV-Anhängern auf Gästefans an einer Kneipe gekommen sein, von denen auch Videos im Netz kursieren. Die Ordnungshüter führten danach bei mehr als 400 angetroffenen Personen Identitätsfeststellungen und erkennungsdienstliche Maßnahmen durch. Unter anderem stehen die Vorwürfe des schweren Landfriedensbruchs und der Körperverletzung im Raum, die Polizei bittet um Zeugenhinweise.

Der HSV bot in dem Zusammenhang den Ermittlungsbehörden Hilfe bei der Aufklärung an und distanzierte sich „maximal von diesem Verhalten“, wie Göbel sagte: „Und wir verurteilen es als sinnlose, beschämende Gewalt.“ Zudem wolle der Klub den Austausch mit dem FC suchen, um Kontakt zu möglichen Opfern herzustellen.

Zuvor hatte auch FC-Geschäftsführer Christian Keller die Vorkommnisse bereits scharf verurteilt.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)