Der wegen Dopings gesperrte Fußballprofi Mario Vuskovic will seine vierjährige Zwangspause weiterhin nicht akzeptieren.
Erstes Interview! Heftige Vorwürfe nach Doping-Schock: "Unschuldig und jeder weiß es"
Erstes Interview nach Doping-Schock
„Ich bin unschuldig und jeder weiß es. Das ist ja das Verrückte“, sagte der ehemalige und künftige Spieler des Hamburger SV im Interview mit dem Magazin 11Freunde, dem ersten seit Bekanntwerden der Vorwürfe im November 2022. „Wenn ich heute draufschaue, glaube ich einfach nur, dass es ein Fehler des Labors war. Aber ich weiß auch, warum die WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur, d. Red.) den nicht zugeben kann: Das System würde auseinanderfallen.“
Zuletzt war Vuskovic im Kampf gegen seine Sperre auch in wohl letzter Instanz gescheitert. Wie das Hamburger Abendblatt vor gut zwei Wochen berichtete, hat das Schweizer Bundesgericht die Berufung des 23 Jahre alten Kroaten gegen das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS abgewiesen.
Der CAS hatte die auch unter Fachleuten umstrittene Sperre Ende August bestätigt, Vuskovic bleibt somit aller Voraussicht nach bis November 2026 gesperrt. Im September 2022 war bei einer von der Nationalen Anti Doping Agentur NADA genommenen Dopingprobe körperfremdes Erythropoetin (EPO) nachgewiesen worden.
Vuskovic kämpft um Beweis seiner Unschuld
Er habe inzwischen alles versucht, „um vor Gericht meine Unschuld zu beweisen, Hautscreenings, Lügendetektorentests. Auch die Polizei hat keine Beschaffungskette gefunden, weltweit anerkannte Wissenschaftler geben mir Recht“, behauptete Vuskovic in dem Gespräch, das bereits im Dezember 2024 geführt worden war: „Wir haben alles versucht, hätten nicht mehr machen können und trotzdem fiel das Urteil gegen mich aus.“
Der HSV hatte den Vertrag mit dem Innenverteidiger aufgelöst, sich aber gleichzeitig auf eine erneute sportliche Zusammenarbeit ab 2026 geeinigt. Auch viele Fans halten dem 23-Jährigen die Treue. Der ursprünglich bis Juni 2025 laufende Vertrag hat keine Gültigkeit mehr.
„Hätte ich nicht den HSV hinter mir, würden die Fans nicht immer noch mein Trikot kaufen und bei den Heimspielen meinen Namen singen, hätte ich früher aufgegeben. Das sind die Dinge, die mir die Kraft geben, jeden Tag allein mein Training abzuspulen“, sagte Vuskovic: „Um nicht nur mir selbst, sondern auch den Fans, dem Klub und meiner Familie zu beweisen, dass ich davon zurückkommen kann.“
Insbesondere die ersten Tage nach dem positiven Dopingtest sei sehr belastend gewesen. „Ich konnte nichts essen, nicht trinken, ich war nicht ich selbst“, sagte er. Fünf Kilo habe er in der ersten Woche abgenommen. Die Nächte seien unruhig gewesen. „Manche der Träume waren verstörend.“
Selbst seine Freundin Barbara stieß er immer wieder weg, weil er dachte, sie sei eine Fremde und spitzt ihm das Doping. Deshalb holte er sich schließlich Hilfe von einem Psychologen: „Würde ich mit niemandem sprechen, würde sich mein Kopf in das reinste Chaos verwandeln. Und wer weiß, was dann passiert?“
Der neue Vertrag beim HSV ab 2026, sagte der Kroate, sei „eine riesige Ehre“.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)