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Nach Fan-Protesten: Fortuna lässt Transfer platzen

Fan-Proteste stoppen Fortuna-Transfer

Fortuna Düsseldorf wollte den israelischen Stürmer Shon Weissman verpflichten – doch nach massiven Fanprotesten zieht der Klub die Reißleine. Hintergrund sind umstrittene Aussagen des Spielers zur Lage in Gaza.
Der Transfer von Shon Weissman zu Fortuna Düsseldorf ist geplatzt - jetzt hat er einen neuen Klub
Der Transfer von Shon Weissman zu Fortuna Düsseldorf ist geplatzt - jetzt hat er einen neuen Klub
© IMAGO/Samuel Carreno
Fortuna Düsseldorf wollte den israelischen Stürmer Shon Weissman verpflichten – doch nach massiven Fanprotesten zieht der Klub die Reißleine. Hintergrund sind umstrittene Aussagen des Spielers zur Lage in Gaza.

Fortuna Düsseldorf hat den geplanten Transfer von Shon Weissman am Dienstag offiziell abgesagt. Der israelische Nationalspieler vom FC Granada sollte eigentlich zum Zweitligisten wechseln – doch massive Fanproteste stoppten den fast vollzogenen Deal.

„Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen“, verkündete der Klub die Entscheidung am Dienstagvormittag auf X. Grund sind umstrittene Äußerungen des 29-jährigen Stürmers in sozialen Medien, in denen er nach Terroranschlägen der Hamas unter anderem zur „Auslöschung Gazas“ aufgerufen hatte.

Äußerungen nach Hamas-Anschlägen

Laut Informationen der Bild hatte Weissman damals beispielsweise einem Post ein Like gegeben, in dem stand: „Es gibt keine Unschuldigen, sie müssen nicht vor dem Beschuss gewarnt werden, sondern löschen Sie einfach Gaza aus.“ Zudem schrieb er selbst, es sollten „200 Tonnen Bomben darauf abgeworfen“ werden. Die entsprechenden Inhalte löschte er später.

Diese Aussagen führten zu massiver Kritik seitens der Fortuna-Fans. In sozialen Netzwerken formierte sich ein Shitstorm gegen die geplante Verpflichtung, teils wurden sogar Petitionen gestartet. Viele Anhänger machten deutlich, dass sie den Transfer keinesfalls akzeptieren würden.

Medizincheck wohl bereits absolviert

Ein Versuch des offiziellen Fortuna-Accounts, die Lage zu beruhigen – mit dem Hinweis, es passe „eigentlich nicht zu unserer Bubble, Menschen, die man nicht kennt, anhand eines Wikipedia-Artikels“ zu bewerten – heizte die Debatte zusätzlich an.

Nach Angaben der Bild hatte Weissman bereits den Medizincheck in Düsseldorf absolviert und war auch in verschiedenen Abteilungen des Vereins vorgestellt worden. Die Gespräche mit dem Spieler sollen schon seit Wochen gelaufen sein.

Weissman habe dabei beteuert, seine Aussagen seien im Affekt entstanden und ein Fehler gewesen. Doch nach eingehender Prüfung kam der Klub offenbar zu dem Schluss, dass einige Likes und Aussagen auch deutlich später erfolgt seien – und somit nicht nur als Kurzschlussreaktion gewertet werden konnten.

Weissman wird nun beim FC Granada bleiben. Auch dort war sein Wechsel vor drei Jahren nicht ohne Widerstand abgelaufen: Schon damals hatte es unter Teilen der Fans heftige Kritik und Proteste gegen seine Verpflichtung gegeben.