Was für ein Schock für die SpVgg Greuther Fürth im Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern: Nach nur 26 Sekunden endete der zweite Startelfeinsatz in der 2. Bundesliga für Innenverteidiger Noah König. Nach 90 Minuten verliert Fürth mit 0:3 gegen den viermaligen Meister.
So früh gab es im deutschen Profifußball noch nie Rot!
FCK siegt nach Rekord-Rot!
Der Fürther fing als letzter Mann kurz nach dem Anstoß einen Ball am eigenen Strafraum ab. Der Ball versprang König jedoch unglücklich nach hinten. Beim anschließenden Versuch, den Ball aus der Luft wegzuschlagen, traf König den heranrauschenden FCK-Angreifer Faride Alidou. Schiedsrichter Richard Hempel entschied ohne zu zögern auf Notbremse und verwies den 22-Jährigen des Feldes.
Strittige Entscheidung wird zum irren Rekord
Diskussionen um die Entscheidung gab es dennoch. „Die Rote Karte ist definitiv zu hinterfragen“, meinte Sky-Kommentator Toni Tomic und erklärte: „Es ist nicht ganz klar zu sagen, ob er da mit den Stollen am Ball war.“ Eine klassische Notbremse liege seiner Meinung nach nicht zwingend vor.
Fest steht jedoch: Der Platzverweis wenige Sekunden nach dem Beginn des Spiels ist der früheste Platzverweis im deutschen Profifußball. Die bisherigen „Rekordhalter“ in der 2. Liga waren Fabio Morena (FC St. Pauli in der Saison 2008/09) und Tino Loechelt (Eintracht Braunschweig in der Spielzeit 1986/87), die jeweils in der 2. Minute vom Platz geflogen waren.
Den Rekord in der Bundesliga hielt zuvor der Kölner Youssef Mohamad, der am 21. August 2012, ebenfalls gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:3), nach 87 Sekunden vom Platz geflogen war.
König war in diesem Sommer von der TSG Hoffenheim nach Fürth gewechselt. Er kam dann neben zuvor zwei Einsätzen in der Liga auch im DFB-Pokal zum Einsatz, wo er das entscheidende Tor beim 2:0-Sieg in Runde eins in Lohne erzielte.
Fürth-Trainer Thomas Kleine analysierte die Szene nach dem Spiel bei Sky: „Da müssen wir einfach den Ball klären. Er nimmt ihn an und trifft den Stürmer, der clever hingeht. Entsprechend sind wir dann nach 30 Sekunden mit einem Mann in Unterzahl.“ Allerdings nahm Kleine seinen Spieler auch in Schutz und erklärte: „Solche Situationen passieren. Das kann jedem passieren.“
Aufreger leitet Niederlage ein - Pritajin bezwingt Torflaute
Die Gäste machten eigentlich viel zu wenig aus ihrer numerischen Überzahl: Für die Partie war der frühe Aufreger dennoch richtungsweisend. Die Gäste aus Kaiserslautern bezwangen Fürth mit 3:0. Es war der erste Auswärtssieg seit acht Ligaspielen (ein Remis, sieben Niederlagen) für die Roten Teufel.
Nach dem Führungstreffer durch Naatan Skytta (33.) erhöhte Sturm-Neuzugang Ivan Prtajin (58., 64.) mit seinen ersten beiden Saisontoren. Besonders beim zweiten Treffer befreite sich der Torjäger sehenswert aus der persönlichen Torflaute. Nach einer Flanke nahm Prtajin den Ball artistisch an und drehte sich fließend um seinen Gegenspieler. Am Fünfmeterraum wackelte er einen weiteren Gegenspieler aus und legte diesen rechts am Torwart vorbei.
Durch den Sieg springt Kaiserslautern nach fünf Spieltagen auf den sechsten Platz der Tabelle und liegt nur noch drei Punkte hinter dem Tabellenführer Hannover 96. Fürth wiederum liegt auf Rang dreizehn und früh in der Saison nur drei Punkte vor den Abstiegsrängen.