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2. Bundesliga: Sané trifft! Ex-Schalker schocken Herbstmeister

Ex-Schalker schocken Herbstmeister

Der Herbstmeister FC Schalke 04 schwächelt im letzten Spiel des Jahres, geht aber mit einem Vorsprung ins neue Jahr. Auch die SV Elversberg patzt in letzter Minute. Miroslav Klose feiert einen Sieg mit dem 1. FC Nürnberg.
Schalkes Trainer Miron Muslic zeigt sich im Training des FC Schalke 04 wie immer engagiert. Vor allem auf die Defensivarbeit setzt er einen besonderen Fokus.
Der Herbstmeister FC Schalke 04 schwächelt im letzten Spiel des Jahres, geht aber mit einem Vorsprung ins neue Jahr. Auch die SV Elversberg patzt in letzter Minute. Miroslav Klose feiert einen Sieg mit dem 1. FC Nürnberg.

Dämpfer zum Abschluss einer starken Hinrunde: Schalke 04 hat sich mit einer überraschenden Pleite in die Weihnachtsferien verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Miron Muslic verlor das letzte Spiel des Jahres nach einer schwachen Vorstellung mit 1:2 (0:0) bei Eintracht Braunschweig.

Ausgerechnet die Ex-Schalker Mehmet Aydin (60.) und Sidi Sané (85.) schockten die mitgereisten Fans des Herbstmeisters. Soufiane El-Faouzi (88.) verkürzte kurz vor dem Ende.

Nach zuvor drei Siegen in Serie kassierte Schalke damit die vierte Niederlage der Saison, die Königsblauen gehen dennoch als Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung auf Platz drei in die Rückrunde. Braunschweig machte mit dem zweiten Sieg in Serie einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller.

Sané-Bruder zerstört Schalker Träume

Sané erzielte seinen ersten Treffer in der 2. Bundesliga und zerstörte damit endgültig die königsblauen Träume, sich vor der Winterpause weiter von der Konkurrenz abzusetzen.

Insgesamt acht Spieler mit Schalker Vergangenheit stehen derzeit im Kader der Eintracht. Wie schon der ehemalige Bayern-Star Leroy Sané wurde dessen kleiner Bruder Sidi in der Schalker Knappenschmiede ausgebildet, konnte sich trotz zweier Profieinsätze jedoch nie bei den Profis durchsetzen. Aydin absolvierte insgesamt 74 Pflichtspiele für den S04 und erzielte dabei einen Treffer sowie sechs Vorlagen.

Die Braunschweiger hatten von Beginn an die besseren Möglichkeiten. So zielte etwa Leon Bell Bell nur knapp daneben (11.), der große Favorit hingegen tat sich schwer - Sturmspitze Moussa Sylla bekam kaum Bälle.

Karius verhindert höhere Niederlage

Zu viele Ungenauigkeiten schlichen sich in das Schalker Spiel ein, Keeper Loris Karius musste ungewohnt oft eingreifen - wie etwa gegen Bell Bell (59.). Doch bei dem Schuss von Aydin aus rund 18 Metern war auch Karius machtlos, aus Respekt vor seinem Ex-Klub verzichtete Aydin auf einen großen Torjubel.

„Es ist natürlich sehr schön für mich und dass wir gewinnen macht es nochmal extra schön“, erklärte Aydin nach der Partie bei Sky und sagte: „Ich habe elf Jahre auf Schalke gespielt und bin noch immer ein Schalker, da kann man nicht jubeln.“

Und Schalke? Zeigte weiter kaum Durchschlagskraft in der Offensive. Sané erhöhte, Schalke machte es aber noch einmal spannend.

Personell mussten beide Teams erneut Rückschläge erleiden. Auf Schalker Seite wurde Youngster Vitalie Becker bereits zur Pause angeschlagen ausgewechselt.

Bei der Eintracht gab es zudem große Sorgen um Christian Conteh. Nach einem Zweikampf in der 71. Spielminute hielt sich der Braunschweiger unter Schmerzen am Knie. Die Sanitäter kamen anschließend mit der Trage auf den Rasen. Gestützt von den Ärzten humpelte Conteh aber dann selbst vom Platz.

Eintracht-Trainer Heiner Backhaus sorgte nach der Partie zumindest für etwas Entwarnung: „Es ist nur das Innenband und nicht das ganz Schlimme, wie wir zunächst gedacht haben. Jetzt haben wir erstmal Pause, er wird sich wieder erholen.“

Nürnberg siegt nach Rückstand

Jubeln durfte auch der 1. FC Nürnberg. Die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose besiegte nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen Hannover 96 mit 2:1 (1:1) und überwintert auf Platz acht.

Rafael Lubach (44.) und Mohamed Ali Zoma (49.) drehten mit ihren Toren die Begegnung. Benjamin Källman (19.) hatte das Team von Coach Christian Titz in Führung gebracht. Hannover ist seit drei Spielen sieglos und liegt nun vier Punkte hinter dem Relegationsplatz drei zurück.

Hannover dominierte von Beginn an. Källman scheiterte früh am starken Jan Reichert im Tor der Gastgeber (6.). Vor dem Gegentreffer parierte Reichert noch einen Kopfball von Maurice Neubauer, doch Källman staubte ab.

Traumsolo von Zoma sichert Nürnberger Sieg

Kurz vor dem Wechsel glichen die Franken aus dem Nichts aus. Nach einem weiten Abschlag von Reichert und einer Kopfballverlängerung traf Lubach mit einem Aufsetzer von der Strafraumgrenze.

Vom schmeichelhaften Ausgleich beflügelt, erwischte Nürnberg den perfekten Start in Hälfte zwei. Zoma sorgte nach einer schönen Einzelleistung mit einem gefühlvollen Heber für die Führung, die Nürnberg in der Folge leidenschaftlich verteidigte.

Elversberg spät geschockt

Die SV Elversberg konnte die Ausrutscher der Konkurrenz ebenfalls nicht ausnutzen und wurde spät geschockt. Die defensiv wackligen Saarländer kamen bei Preußen Münster nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, überwintern aber dank des fünften Spiels in Serie ohne Niederlage mit 34 Punkten dennoch auf Platz zwei.

Der Vorsprung auf Darmstadt und Paderborn auf den Rängen drei und vier bleibt damit bei einem Zähler, die beiden Verfolger hatten im direkten Duell am Freitag 2:2 gespielt.

Der unter anderem von Eintracht Frankfurt umworbene Topangreifer Younes Ebnoutalib traf per Foulelfmeter (33.), doch Etienne Amenyido (90.+4) schlug verdientermaßen zurück.

In der Anfangsphase hielt der überragende SVE-Keeper Nicolas Kristof zudem einen Foulelfmeter nach Videobeweis von Oliver Batista Meier (10.).

Für Münster wird nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen die Luft nach unten wieder dünner, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt lediglich drei Punkte.

Münster kann starke Anfangsphase nicht ausnutzen

Vor 9828 Zuschauern entwickelte sich eine extrem turbulente Anfangsphase, in der Münster gleich mehrfach die Führung liegen ließ. Erst parierte Kristof gegen Jorrit Hendrix (1.), Sekunden später half ihm bei einem abgefälschten Versuch von Luca Bolay der Außenpfosten (2.).

Nach einem minimalen Kontakt von Lukas Pinckert gegen Bolay zeigte Schiedsrichter Felix Wagner nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt, Kristof parierte ebenso stark wie kurz darauf bei einer Dreifachchance (11.).

In Folge verflachte die Partie etwas, Elversberg bekam mehr Zugriff. Ebnoutalib wurde erst von Jannis Heuer gefoult, ehe er den fälligen Strafstoß zu seinem zwölften Saisontor nutzte. Nach dem Wechsel steigerten sich die Saarländer und übernahmen die Spielkontrolle. Bambasé Conté ließ gleich mehrere Hochkaräter liegen (51., 63.).

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)