Der einstige algerische Nationalspieler Rabah Madjer wurde von einem Gericht seines Heimatlandes zu sechs Monaten Gefängnis sowie einer Geldstrafe von 100.000 Dinar (rund 650 Euro) verurteilt.
Bayern-Schreck muss in den Knast
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Laut Informationen der Gazzetta dello Sport wird der 63-Jährige wegen einer Falschaussage für schuldig befunden. Madjer war Mehrheitsaktionär von zwei Sportzeitungen und profitierte auch nach der Schließung dieser Medienanstalten von staatlichen Subventionen der nationalen Werbeagentur.
Unvergessenes Hackentor und Fast-Transfer
In Deutschland hat sich Madjer vor allem im Europapokalfinale 1987 einen Namen gemacht. Damals führte der FC Bayern München gegen den FC Porto, ehe der Offensivmann in der 77. Minute den Ausgleich mit einem legendären Hackentreffer erzielte.
Nur drei Minuten später drehten die Portugiesen das Spiel durch Juary komplett und holten sich die Trophäe.
Beinahe wechselte Madjer nur ein halbes Jahr nach dem Triumph sogar nach München. Der Algerier traf sich mit Uli Hoeneß sowie Trainer Jupp Heynckes und hatte bereits einen unterschriftsreifen Dreijahresvertrag vorliegen. Allerdings bestand er die obligatorische sportmedizinische Untersuchung wegen einer schweren Oberschenkel-Verletzung nicht, was den Deal platzen ließ.
Mit 77 Einsätzen verbucht Madjer außerdem bis heute die fünftmeisten Spiele für die algerische Nationalmannschaft. In der ewigen Torjägerliste seiner Heimat-Auswahl rangiert er mit 26 Treffern sogar auf Platz drei.
Auch als Nationaltrainer Algeriens war Madjer von 1993 bis 1995 tätig.