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La Liga 2: FC Andorra mischt Spanien auf - Piqué-Klub sogar mit Champions-League-Ambitionen

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La Liga 2: FC Andorra mischt Spanien auf - Piqué-Klub sogar mit Champions-League-Ambitionen

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Ein Fußball-Zwerg erobert Spanien

Barcelona-Ikone Gerard Piqué ist seit vier Jahren am Ruder beim FC Andorra. Inzwischen spielt der Klub in Spaniens zweiter Liga. Damit soll das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht sein.
Gerard Piqué bestritt am Samstagabend sein letztes Spiel für den FC Barcelona. Der Welt- und Europameister kündigte unter der Woche seinen überraschenden Rücktritt vom Profifußball an.
SPORT1
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von SPORT1

Andorra ist bislang nun wahrlich nicht für hohe Fußball-Kunst bekannt, doch das könnte sich bald ändern.

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Denn in La Liga 2 schickt sich der FC Andorra an, den nächsten Sprung zu machen und ins spanische Oberhaus aufzusteigen. Der Klub ist der einzige des kleinen Staates in den Pyrenäen, der dank einer Ausnahmeregelung am spanischen Ligasystem teilnehmen darf.

Der 1942 gegründete Verein aus der Hauptstadt Andorra la Vella dümpelte jahrelang in den Niederungen des spanischen Amateurfußballs, ehe im Dezember 2018 der Wendepunkt für den damaligen Fünftligisten erfolgte.

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Denn vor vier Jahren übernahm der damalige Barcelona-Profi Gerard Piqué mithilfe seiner Investment-Gruppe Kosmos Global Holding, die sich zuvor auch schon die Rechte am Davis Cup im Tennis gesichert hatte, den zu diesem Zeitpunkt hochverschuldeten Klub.

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Piqué macht FC Andorra salonfähig

Piqué, der im November seine Profikarriere beendete, machte den Verein schuldenfrei und übernahm das Präsidentenamt - seitdem ging es für den Verein, der nun als Aufsteiger die 2. Liga aufmischt, steil bergauf.

Seinen Einstieg beim FC Andorra habe er „für eine interessante Möglichkeit“ gehalten, erklärte Piqué damals gegenüber der BBC. „Der Unterschied zu anderen Klubs in Spanien ist, dass hier ein ganzes Land hinter der Mannschaft steht“, sagte er.

Beim rasanten Aufstieg war auch Glück mit im Spiel. Da der Verein Reus Deportiu im Sommer 2019 aus finanziellen Gründen seine Lizenz für die dritte Liga abgeben musste, bewarben sich fünf Klubs um den freien Platz. Den Zuschlag erhielt der FC Andorra, der - inzwischen bereits Viertligist - als einziger Verein alle Auflagen erfüllen konnte.

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Nach den Plätzen neun und drei gelang schließlich im vergangenen Sommer der Sprung ins spanische Unterhaus, wo man sich aber nicht lange aufhalten will. Bereits 2019 hatte Piqué angekündigt, dass er in Andorra eines Tages die Champions-League-Hymne erklingen lassen möchte.

Selbst das Nationalstadion ist zu klein

Der frühere spanische Nationalspieler kennt bei seinen Ambitionen keine Grenzen - dafür stößt das Stadion an seine.

Nachdem man zuvor in Stadien mit gerade einmal gut 500 Sitzplätzen gespielt hatte, läuft der Klub seit 2021 in Andorras Nationalstadion auf, das aber auch nur 3.300 Fans Platz bietet.

Deshalb steht der Bau eines neuen Stadions für gut 6.000 Menschen ganz oben auf der Agenda. Im Juli wurde die Baugenehmigung erteilt, ab der Saison 2024/25 soll der Ball im neuen Stadion rollen.

Auch in sportlicher Hinsicht hatte Piqué von Beginn an klare Vorstellungen. Der Weltmeister von 2010 installierte zu Beginn seinen ehemaligen Barca-Mitspieler Gabri als neuen Cheftrainer, zudem lotste er einige ehemalige Barca-Spieler, die den Sprung in die erste Mannschaft nicht geschafft hatten, zum FC Andorra.

Deutsch-Türke sorgt für Torgefahr

Nun heißt der Trainer seit Winter 2021 Eder Sarabia, einst Co-Trainer bei Barca, und einer der Spieler ist der deutsch-türkische Stürmer Sinan Bakis, der im Sommer 2022 von Heracles Almelo zum FC Andorra gewechselt war und bereits sieben Tore auf dem Konto hat.

„Piqué hält sich aus den sportlichen Dingen komplett raus“, sagte Bakis im November bei Transfermarkt: „Vor wenigen Wochen lud er die gesamte Mannschaft zum Abendessen ein. Was ich beeindruckend fand: Er nahm sich für wirklich jeden Spieler Zeit, mit jedem unterhielt er sich lange und ausführlich.“

Piqué lag bisher jedenfalls goldrichtig mit seiner Strategie. Momentan liegt der FC Andorra in der zweiten Liga im gesicherten Mittelfeld auf Platz zehn, hat aber nur drei Punkte Rückstand auf den sechsten Rang, der zur Relegationsrunde für den Aufstieg in La Liga berechtigt.

„Natürlich wäre es überragend, wenn der Verein irgendwann international dabei wäre“, erklärte Bakis: „Aber das sind zukünftige Träumereien. Die Gegenwart lautet Klassenerhalt und ich bin sehr optimistisch, dass uns dieses Ziel gelingen wird.“

Für Piqué wird dies aber nur ein Zwischenziel sein.