Anfang der Woche hat sich Fußballprofi Nisar Issaoui aus Protest gegen die Regierung und den „Polizeistaat“ im Dorf Haffous in der zentralen Region Kairouan selbst angezündet und Verbrennungen dritten Grades erlitten. Daraufhin sei der 35-Jährige am Donnerstag gestorben. Das teilte sein Bruder Riad der Nachrichtenagentur AFP mit.

Zum Zeitpunkt seines Todes war Issaoui an keinen Verein gebunden, früher hat er aber in der ersten Liga des Landes gespielt.

Kurz vor seiner Tat kündigte der Fußballer sein Vorhaben selbst an, er habe sich selbst zum „Tod durch Feuer“ verurteilt. „Ich habe keine Energie mehr. Lasst den Polizeistaat wissen, dass das Urteil heute vollstreckt werden wird“, verkündete er.

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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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Tod von Issaoui löst Proteste aus

Auf sozialen Medien wurde ein Video verbreitet, das Issaoui zeigt. Wegen eines Konflikts mit jemandem, der Bananen doppelt so teuer wie von der Regierung festgelegt verkauft habe, werde ihm auf der Polizeiwache „Terrorismus“ vorgeworfen, schrie er in der Aufnahme.

Nach Bekanntwerden des Todesfalles haben Menschen Medienberichten zufolge in Haffous demonstriert. Dabei soll die Polizei mit Steinen beworfen worden sein, zudem setzten Beamte Tränengas ein.

Issaouis Fall weckt Erinnerung an die Selbstverbrennung eines jungen Tunesiers 2010, die den Auftakt für den Arabischen Frühling markierte.

Zuletzt haben in Tunesien immer mehr Menschen demonstriert, weil die Bevölkerung unter einer drastischen Inflation leidet.

Präsident Kais Saied geht zunehmend autoritär gegen Kritiker vor. In den vergangenen Wochen wurden nach landesweiten Protesten mehr als 20 Oppositionelle, Journalisten, Arbeiterführer und Aktivisten verhaftet.

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