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Sommermärchen-Prozess: Steuerfahnder belastet Angeklagte

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Sommermärchen-Prozess: Steuerfahnder belastet Angeklagte

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Sommermärchen: DFB-Trio belastet

Die Zahlung der ominösen 6,7 Millionen Euro sei aus steuerlicher Sicht keine Betriebsausgabe.
Drei frühere DFB-Funktionäre stehen vor Gericht
Drei frühere DFB-Funktionäre stehen vor Gericht
© AFP/POOL/SID/ARNE DEDERT
. SID
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von SID

Steuerfahnder Lutz Frank hat die Angeklagten im Sommermärchen-Prozess auch am zweiten Tag seiner Vernehmung belastet. Frank widersprach am Montag vor allem der Hauptargumentation der Beschuldigten, wonach die Zahlung der ominösen 6,7 Millionen Euro in jedem Fall als Betriebsausgabe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu werten sei.

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Steuerfahnder belastet Niersbach und Co.

"Steuerlich ist das als Betriebsausgabe in keinster Weise zulässig", sagte Frank im Verfahren um die WM 2006 vor dem Landgericht Frankfurt/Main und bezeichnete die Buchung bei der Befragung durch die Verteidiger als "Scheingeschäft".

In Frankfurt stehen drei frühere DFB-Spitzenfunktionäre vor Gericht. Den ehemaligen Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie dem langjährigen Generalsekretär Horst R. Schmidt werden "Hinterziehung bzw. Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für das Jahr 2006 in Höhe von über 13,7 Millionen Euro zugunsten des DFB" zur Last gelegt.

DFB-Trio weist Vorwürfe zurück

Niersbach, Zwanziger und Schmidt, die wie der verstorbene Franz Beckenbauer dem WM-Organisationskomitee angehörten, weisen die Vorwürfe zurück. Die Ermittlungen zu den undurchsichtigen Geldflüssen rund um die WM 2006 ziehen sich bereits mehrere Jahre hin. In Frankfurt geht es um die 6,7 Millionen Euro, die als Betriebsausgabe für eine Gala deklariert wurden.

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"Jeder Arbeitsvertrag ist schriftlich fixiert. Aber hierzu gibt es schriftlich nichts, das hat auch nichts mit einer guten Buchhaltung zu tun", sagte Frank und ergänzte: "Die Herren haben ohne Rechtsgrund gezahlt. Das ist unsere Feststellung."

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Das Geld wurde 2005 vom Organisationskomitee über den Weltverband FIFA mutmaßlich an den inzwischen verstorbenen früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen.

Im Lauf des Verfahrens sollen unter anderem noch der frühere DFB-Präsident Fritz Keller, der ehemalige FIFA-Generalsekretär Urs Linsi und Ex-Nationalspieler Günter Netzer aussagen.