Sein Gesicht kannte einst jeder Fußball-Fan – es war so einprägsam wie kaum ein anderes.
Er blieb jedem Panini-Fan in Erinnerung - sein Ende war tragisch
Die Tragödie eines Kult-Fußballers
„Er war der Kultspieler der Neunziger mit dem Gesicht eines Vorbestraften“, schrieb 11 Freunde vor zehn Jahren, als Trifon Iwanow 50 Jahre alt wurde. Lange Haare, wilder Bart, durchdringender Blick: Auf dem Höhepunkt der Sammlerleidenschaft für die WM-Stickeralben von Panini sprang das Bild des „bulgarischen Wolfs“ überall ins Auge.
Trifon Iwanow blieb in Erinnerung, umso mehr, nachdem er mit Bulgarien bei der WM 1994 das DFB-Team sensationell aus dem Turnier warf.
Tragisch: Wenige Monate nach der nostalgischen Würdigung zum 50. starb Ivanov viel zu früh.
Sensations-Coup gegen DFB-Team bei WM 1994
Iwanow, geboren am 27. Juli 1965 in Lipniza, etablierte sich in den Achtzigern bei seinem Heimatverein FK Etar Weliko Tarnowo. Unter seinen Mitspielern: Krassimir Balakow, später Regisseur des VfB Stuttgart und Teil des „magischen Dreiecks“ mit Fredi Bobic und Giovane Elber.
Im Jahr 1988 verdiente sich der vom Stürmer zum Verteidiger und Libero umfunktionierte Iwanow einen Wechsel zum Topklub ZSKA Sofia und sein Debüt in der Nationalmannschaft.
Er wurde dort über viele Jahre zur festen Größe, trotz seines Rufs als Heißsporn, der im Lauf seiner Karriere immer wieder durch Disziplinprobleme und Konflikte mit Trainern und Funktionären auffiel. Höhepunkt war die WM 1994 in den USA, wo die Bulgaren im Viertelfinale Titelverteidiger Deutschland und Bundestrainer Berti Vogts schockten.
Nach einem Elfmetertor von Lothar Matthäus drehten Star-Stürmer Christo Stoitschkow und das damalige HSV-Ass Jordan Letschkow mit einem schnellen Doppelschlag die Partie innerhalb von drei Minuten. Iwanow hielt derweil in der Abwehr die DFB-Angreifer Rudi Völler und Jürgen Klinsmann in Schach.
Trifon Iwanow starb mit nur 50 Jahren
Auf Vereinsebene spielte Iwanow nach dem Fall des Eisernen Vorhangs bei Betis Sevilla, Xamax Neuchatel in der Schweiz und mehreren Stationen in Österreich, wo er sich häuslich niederließ - immer wieder unterbrochen von Leihen zurück zu seinen bulgarischen Ex-Klubs.
Seine beste Zeit im Klubfußball hatte Iwanow bei Rapid Wien, wo er 1996 den Meistertitel gewann und ins Finale des Europapokals der Pokalsieger einzog. Im darauffolgenden Jahr wechselten sich starke Leistungen in der Champions League mit schwachen Auftritten in der Liga ab - die letztlich dazu führten, dass er ausgebootet wurde.
Nach seinem Karriere-Ende 2001 wurde Iwanow unternehmerisch tätig, organisierte für eine österreichische Tankstellenkette die Expansion nach Bulgarien und gründete mehrere Ölhandelsfirmen.
Am 13. Februar 2016 – heute vor neun Jahren – starb der zweifache Familienvater mit nur 50 Jahren nach einem Herzinfarkt.