Der Sommermärchen-Prozess um die dubiosen Zahlungsflüsse rund um die WM 2006 geht nach rund einem Jahr in eine komplett neue Richtung.
Spektakuläre Wende im Sommermärchen-Prozess
Geht es dem DFB jetzt an den Kragen?
Nachdem wie erwartet auch das Verfahren gegen Theo Zwanziger vor dem Landgericht Frankfurt/Main eingestellt wurde, rückt nun der Deutsche Fußball-Bund in den Fokus.
DFB wird zum Angeklagten
Der DFB wird als „juristische Person“ vom bisherigen „Nebenbeteiligten“ zum Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft hat den entsprechenden Antrag für ein Bußgeldverfahren gestellt, um so ein Urteil gegen den DFB zu erwirken. Die Ankläger werfen dem Verband rund 2,7 Millionen Euro Steuerhinterziehung vor.
Mit dem früheren DFB-Präsidenten Zwanziger, der eine Geldbuße von 10.000 Euro zahlen muss, wurde zuvor der dritte und letzte Beschuldigte aus dem Prozess entlassen.
Schon in der vergangenen Woche wurde das Verfahren gegen den früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt (83) eingestellt. Schmidt musste 65.000 Euro zahlen. Bereits im vergangenen Jahr kam der ehemalige DFB-Boss Wolfgang Niersbach (74) mit einer Strafe von 25.000 Euro davon.
„Heute ist es rum. Ich möchte auch Rechtsfrieden“, sagte Zwanziger: „Wir haben immer versucht, mit unseren Möglichkeiten Licht ins Dunkel zu bringen. Theo Zwanziger ist kein korrupter Mensch, der andere täuscht.“ Oberstaatsanwalt Jesco Kümmel bewertete die Einstellung des Verfahrens als „sachgerecht“.