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FC Bayern: Wie Gomez heute über Hoeneß denkt

Wie Gómez über Hoeneß denkt

Mario Gómez blickt auf seine Zeit mit Uli Hoeneß und spricht über die öffentliche Kritik nach dem verlorenen Finale dahoam 2012. Gómez verrät auch, wie sein Verhältnis zu Hoeneß heute ist.
Mario Gómez verlor mit dem FC Bayern das dramatische CL-Finale 2012 gegen den FC Chelsea
Mario Gómez verlor mit dem FC Bayern das dramatische CL-Finale 2012 gegen den FC Chelsea
© IMAGO/Bernd Müller
Mario Gómez blickt auf seine Zeit mit Uli Hoeneß und spricht über die öffentliche Kritik nach dem verlorenen Finale dahoam 2012. Gómez verrät auch, wie sein Verhältnis zu Hoeneß heute ist.

Vor 13 Jahren stand Mario Gómez mit dem FC Bayern im wohl emotionalsten Champions-League-Finale der Vereinsgeschichte auf dem Platz – beim „Finale dahoam“ gegen den FC Chelsea. Der Titel schien greifbar, doch am Ende blieb nur die Enttäuschung. Die Niederlage im Elfmeterschießen schmerzte nicht nur sportlich, wie Gómez verrät – auch persönlich geriet er im Anschluss in die Kritik.

Für große Aufregung sorgte damals die öffentliche Kritik von Bayern-Patron Uli Hoeneß. Auf einem Fan-Treffen in Regen (Bayern) sagte Hoeneß im Jahr 2012: „Mario Gómez ist gut, aber nicht sehr gut. Er kann noch besser werden. Wir dürfen die Spieler nicht immer nur in Watte packen.“ Wenige Tage später legte er bei einem offiziellen Termin nach: „Wenn er sehr gut wäre, dann wären wir jetzt Champions-League-Sieger!“

Hoeneß-Aussagen? „Damals eine Enttäuschung”

„Damals war das eine Enttäuschung, das ist klar. 2012 war mein bestes Jahr, aber wir sind überall Zweiter geworden. Davon konnte man sich am Ende nichts kaufen“, blickt Gómez heute im Interview mit dem Merkur zurück, räumt aber auch ein: „Ich war damals aber nicht ready vom Mindset her, sprich für die entscheidenden Dinge.“

Stattdessen habe er nach Ausflüchten gesucht, reflektiert der einstige Star-Stürmer. „Da denkst du dir nicht, ich bin nicht gut genug. Du sprichst dann eher selbst von fehlendem Matchglück“, sagt Gómez und ergänzt: „Im Nachhinein verstehe ich, warum man Mario Mandzukic noch dazu geholt hat, weil die Bayern wussten, was meine Stärken sind - aber auch, was meine Schwächen sind.“

Heute kann er Hoeneß verstehen und sagt: „Insofern sind die Aussagen von Uli damals kein Thema mehr für mich. Inzwischen habe ich ja die Seite gewechselt und sage auch Dinge zu Spielern, die wehtun. Das meint man dann nie persönlich.“

So ist das Verhältnis Gómez-Hoeneß heute

Einen Groll gegen den mächtigen Bayern-Patron hege er nicht, betont Gómez. Er sei rückblickend sogar dankbar: „Uli Hoeneß und ich haben ein sehr, sehr gutes Verhältnis. Da ist nichts zurückgeblieben. Ganz im Gegenteil - diese Aussagen haben mir auch geholfen, die Dinge richtig einzuschätzen und zu reflektieren.“

Manchmal denke er: „Hätte ich das Mindset von heute damals bei den Bayern gehabt, würde ich da vielleicht immer noch spielen. Die Wahrheit ist aber auch: Das konnte ich damals noch nicht haben. Denn all diese Niederlagen und schwierigen Momente formen dich und lassen dich die Dinge gelassener sehen.“