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Gold Cup: Ein Team, das den politischen Turbulenzen trotzt

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Wie die Mexikaner die USA erobern

Ein Jahr vor der gemeinsam auszurichtenden WM stehen sich die beiden Gastgeber im texanischen Houston gegenüber. In den USA fühlt sich das mexikanische Team - trotz der aktuellen politischen Spannungen – pudelwohl.
Es ist bunt, es fällt auf und es bringt gleich mehrere Neuheiten mit sich: Das ist das offizielle Logo für die Fußball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Ein Jahr vor der gemeinsam auszurichtenden WM stehen sich die beiden Gastgeber im texanischen Houston gegenüber. In den USA fühlt sich das mexikanische Team - trotz der aktuellen politischen Spannungen – pudelwohl.

In einem Jahr wollen Mexiko und die USA – gemeinsam mit Co-Gastgeber Kanada – eine erfolgreiche Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. Das allein klingt schon wegen der politischen Spannungen in der Migrations- und Zollpolitik nach einer echten Herausforderung.

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Die USA sammeln mit der derzeit laufenden Klub-WM allerdings auch schon so einige wertvolle und leidvolle Erfahrungen wie teils halbleere Stadien, Unwetterprobleme und Hitzeschlachten. Mexiko wiederum fühlt sich trotz der anhaltenden Spannungen in den Vereinigten Staaten pudelwohl und baut seine fußballerische Präsenz vor Ort kontinuierlich aus.

In der Nacht von Sonntag auf Montag stehen sich die beiden Nachbarn in Houston/Texas (19 Uhr Ortszeit/2 Uhr MESZ) gegenüber. Mexiko will den Titel bei der nord- und zentralamerikanischen Meisterschaft, dem Gold Cup, verteidigen. Gastgeber USA will vor der WM im eigenen Land Selbstvertrauen tanken. Ausrichter ist der Kontinentalverband Concacaf.

Ein „Auswärtsspiel“ für die USA?

Ob es allerdings ein Heimspiel für die Amerikaner wird, bleibt abzuwarten. Schon beim 1:0-Sieg der Mexikaner im Halbfinale gegen die agilen Honduraner regierten die drei Farben von „El Tri“ das weite Rund im Levi’s Stadium im kalifornischen Santa Clara. Rund 68.000 überwiegend mexikanisch-stämmige Zuschauer stellten sich eindrucksvoll hinter die Mannschaft von Trainer Javier Aguirre. Den Treffer erzielte Fulhams Raúl Jiménez im zweiten Durchgang.

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Die texanische Metropole Houston gilt als eine Hochburg mexikanischer Einwanderer. Bei der Copa America 2024 strömten beim 1:0-Vorrundensieg über Jamaika von „El Tri“ fast 60.000 Mexikaner ins NRG-Stadium. Ansonsten verlief das Turnier vor einem Jahr allerdings sowohl für die USA als auch für die Mexikaner enttäuschend, sie spielten bei der Titelvergabe keine Rolle.

USA ein interessanter Markt für Mexikos Fußball

Inzwischen sind die USA zu einer zweiten Heimat der mexikanischen Nationalmannschaft geworden. Geschätzt rund zwölf Millionen Menschen mexikanischer Abstammung leben in den Vereinigten Staaten. Sie sind eine interessante Zielgruppe für TV-Sender, Kulturveranstaltungen - und eben den mexikanischen Fußballverband. Der ließ seine Nationalmannschaft im Juni gegen die Türkei und die Schweiz in US-amerikanischen Stadien antreten. Gleiches gilt für die Länderspiele im September gegen Japan und Südkorea.

Dazu kommen Allstar-Spiele oder gemeinsame Aktionen der Major League Soccer und der Liga MX wie die Serie „Leagues Cup“. Der Grund dafür: In den USA lassen sich höhere Einnahmen erzielen als in Mexiko, weil es in den Vereinigten Staaten einfach mehr zahlungskräftige Fans gibt als in der Heimat selbst. Ein Ticketpreis von 40, 50 Dollar ist in den USA realistisch, in Mexiko eher nicht zu erzielen. Die Verzahnung des US-Fußballs mit dem mexikanischen geht weiter Schritt für Schritt voran.

Migrationspolitik ein Thema

Vor dem Finale hat sich Mexikos Torhüter Luis Angel Malagon offen zum Thema Migrationspolitik geäußert. „Wenn man auf den Platz geht, repräsentiert man Millionen Landsleute, die hier (in den USA, Anm. d. Red.) leben und vielleicht nicht die Möglichkeit haben, nach Mexiko zu reisen“, wird Malagon in mexikanischen Medien zitiert. Er erlebe das am eigenen Leib, denn er habe selbst eine Familie, in der einige nicht die erforderlichen Papiere hätten.

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Aus der aktuellen politischen Situation schöpfe die mexikanische Nationalmannschaft deshalb auch besondere Motivation. „Man kann sich nicht vorstellen, was sie tun müssen, um uns zu unterstützen, die Arbeitszeiten, die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben“, sagte Malagon mit Blick auf die Fans.

Aber ihnen für ihre Unterstützung zu danken, ist etwas, das man immer im Hinterkopf behalten müsse. „Man geht auf den Platz und weiß, dass man versuchen muss, ihnen ein bisschen Liebe zurückzugeben.“