Käpt’n Widmer und Kollegen schreiben Geschichte: Der FSV Mainz 05 steht zum ersten Mal in der Klubhistorie im Achtelfinale eines Europacups.
Conference League: Mainz schreibt Geschichte
Mainz schreibt Geschichte
Das Bundesliga-Schlusslicht gewann zum Abschluss der Ligaphase in der Conference League 2:0 (1:0) gegen den türkischen Vertreter Samsunspor um den deutschen Trainer Thomas Reis. TV-Experte Lothar Matthäus bezeichnete den Sieg bei RTL passend als „größten Erfolg der Mainzer Vereinsgeschichte.“
Kapitän Silvan Widmer (44.) und Rückkehrer Nadiem Amiri per Handelfmeter (48.) trafen für die Mainzer. Damit hat der FSV den Umweg über die Play-offs vermieden. Die Runde der besten 16 steht am 12. und 19. März 2026 auf dem Programm.
Mainz unter Fischer weiter ungeschlagen
„Ich habe versucht, zu Beginn an kleinen Schrauben zu drehen“, sagte der neue Mainzer Coach Urs Fischer kurz vor dem Anpfiff bei RTL: „Wir brauchen Stabilität. Wenn wir die auf den Platz bekommen, dann bin ich zuversichtlich.“ Sportvorstand Christian Heidel ging von „einem Spiel auf Augenhöhe“ aus: „Das wird eine knappe Geschichte.“
Unter der Regie Fischers hatten die Mainzer vor der Samsunspor-Partie zwei Unentschieden in zwei Pflichtspielen geholt - zuletzt das überraschende 2:2 bei Bayern München.
Gegen Samsunspor konnte Fischer wieder auf den zuletzt verletzt fehlenden Nationalspieler Amiri zurückgreifen. Dagegen fehlten der gesperrte Nikolas Veratschnig sowie die verletzten Sota Kawasaki, Robin Zentner und Phillipp Mwene.
Kuriose Szene rettet Mainz
Die Gastgeber waren in den ersten Minuten darauf bedacht, sicher in der Defensive zu stehen. Amiri hatte dennoch die Führung auf dem Fuß (11.). Nach der Großchance übernahmen die Mainzer das Kommando, Amiri sorgte per Freistoß erneut für Gefahr (14.). Die Führung für die Rheinhessen lag in dieser Phase in der Luft.
Kurios wurde es in der 24. Minute - dabei hätten die Türken eigentlich in Führung gehen müssen. Doch anstatt den Ball ins nahezu leere Tor zu schieben, traf Carlo Holse den eigenen Mitspieler Emre Kilinc, der kurz vor der Torlinie für Mainz „klärte“.
Kurz darauf waren wieder die Mainzer ganz nah am ersten Treffer, Amiri vergab erneut (30.). Widmer brach nach einem Konter mit einem überlegten Abschluss noch vor der Pause den Bann.
Eiskalter Amiri weckt Kane-Vergleiche: „Ein Vorbild“
Zu Beginn des zweiten Durchgangs lief es weiter nach dem Wunsch der Mainzer. Amiri erhöhte vom Punkt. Im Anschluss war der FSV sogar dem dritten Treffer nahe.
„Es ist ein riesiger Schritt für den Verein und ein kleiner Schritt in die richtige Richtung für uns“, erklärte Amiri bei RTL und meinte weiter: „Auf diese Leistung können wir aufbauen, ich bin brutal stolz auf die Jungs.“
Im fünften Versuch verwandelte der deutsche Nationalspieler bereits seinen fünften Elfmeter für Mainz. Einem Vergleich mit Bayern-Star Harry Kane wich Amiri anschließend jedoch aus: „Nein, nein. Harry Kane bewegt sich auf einem anderen Level als ich. Für mich ist einer wie er ein Vorbild. Ich gucke mit viel von Spielern wie ihm ab.“
Spielunterbrechung! Türkische Fans sorgen für Aufsehen
Die türkischen Fans provozierten in der zweiten Halbzeit mit dem Abbrennen von Pyrotechnik mehrere kurze Spielunterbrechungen. Auch Laserpointer sorgten zwischenzeitlich für eine Störung des Spielbetriebs.
„Laserpointer sind mit das Sinnloseste, dass du in ein Fußballstadion mitnehmen kannst und das Ganze dann einzusetzen, ist einfach nur Banane“, meinte Kommentator Cornelius Küpper.
Getroffen wurde dabei unter anderem Torschütze Amiri: „Bei mir war es das erste Mal, dass ich direkt reingeguckt habe. Es war ganz kurz so, dass ich nur Punkte gesehen habe, aber es war okay. Das ist Fußball.“
Im letzten Spiel vor der Winterpause steht für den FSV am Sonntag (15.30 Uhr) das eminent wichtige Bundesliga-Kellerduell mit dem Drittletzten FC St. Pauli an. Vier Punkte liegen die Mainzer, die national vor drei Monaten ihren einzigen Sieg geholt haben, hinter den Hamburgern.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)