Der Drittligist SV Meppen hat sich mit drei Bezirksliga-Spielern einen Zähler erkämpft. Das Auswärtsspiel bei Ligaprimus 1. FC Magdeburg endete mit 0:0. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 3. Liga)
3. Liga: Drittligist erkämpft sich Sensations-Punkt beim Ligaprimus 1. FC Magdeburg
Bezirksliga-Spieler ärgern Spitzenreiter
Aufgrund von 16 Ausfällen musste Trainer Rico Schmitt kreativ werden und nominierte drei Spieler aus der zweiten Mannschaft, die ansonsten in der 7. Liga spielen. Diese waren Jannik Looschen, Louis Hebbelmann und Leon Kugland. (DATEN: Die Tabelle der 3.Liga)
Letzter stand sogar in der Startelf und durfte 90 Minuten lang spielen. In der Nachspielzeit wurde er ausgewechselt und von Schmitt ganz doll geherzt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 3. Liga)
SVM-Youngstar: Fühlt sich an wie ein Sieg
Bei MagentaSport sagte Kugland nach dem Spiel: „Es war ein Traum für die erste Mannschaft zu spielen. Ich habe mir immer gewünscht, hier in Magdeburg einmal zu spielen. Das Stadion und die Fans sind unglaublich. Der Punkt fühlt sich an wie ein Sieg.“
Hebbelmann und Looschen, der am Samstag seinen 25. Geburtstag feierte, wurden noch in der 76. sowie 88. Minute eingewechselt. Der Coach war sehr stolz auf seine Schützlinge: „Ich bin tiefbeindruckt. Das sind Spiele, in denen du über dich hinauswächst.“
Normalerweise wäre für die drei Akteure erst am Sonntag Spieltag gewesen, dann spielt die Meppener Reserve gegen Olympia Laxten. Schmitt sagte schmunzelt dazu: „Looschen und Hebbelmann haben nicht so lange gespielt. Die können morgen wieder ran. Für Kugland wird bestimmt Ersatz gefunden.“
Personalnot in Meppen
Drei Spieler waren verletzt, elf Akteure fehlten krankheits- bzw. coronabedingt und zwei weitere sahen während der letzten Partie die Rote Karte. Damit hatten die Meppener ein Problem, denn ihnen standen nur 13 Feldspieler sowie zwei Torhüter zur Verfügung.
Darunter befanden sich aber auch drei Spieler, die vor der Saison aus der eigenen A-Jugend hochgezogen wurden. Sie kamen aber im Laufe der Saison hauptsächlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Lediglich Moritz Hinnenkamp kam vor der Partie auf zwei Einsätze und insgesamt drei Minuten Spielzeit. Er feierte - wie Kugland - sein Startelfdebüt.
SVM-Trainer Schmitt: Wollen nicht rumjammern
Der NOZ sagte Schmitt: „Es ist sicherlich eine skurrile Situation, was auch die Thematik Spielberechtigungsliste anbetrifft. Natürlich haben auch andere Mannschaften damit zu tun. Wir wollen jetzt nicht rumjammern.“ Aber er gestand schon, dass sie arg gebeutelt nach Magdeburg fahren.
Die Emsländer stellten in den Tagen vor dem Duell den Antrag auf eine Spielverlegung, dem der DFB zwar zustimmte, aber die Magdeburger nicht. Meppens Pressesprecher Thomas Kemper erklärte:
„Das ist dann ein Stück weit auch nicht fair, muss man in diesem Zusammenhang auch sagen, weil es wäre ohne großen Aufwand möglich gewesen, das Spiel um eine Woche zu verschieben.“
DFB-Regularien fallen Meppen in den Rücken
Worauf sich Kemper bezieht, ist die Länderspielpause in der kommenden Woche. Wegen dieser ruht der Ball auch in der 3. Liga, womit es möglich gewesen wäre, die Partie dorthin zu verlegen.
Der Drittliga-Spitzenreiter ist allerdings im Recht. Laut DFB-Statuten darf zwar eine Spielverlegung beantragt werden, wenn einem Team weniger als 16 Spieler zur Verfügung stehen, jedoch zählen zu den Ausfällen keine verletzten oder gesperrten Akteure.
Aus diesem Grund sind beim SVM laut den Regularien mehr als die 16 benötigen Spieler theoretisch einsatzfähig.