Tragödie in Kamerun: Wie unter anderem die Associated Press berichtet, ist es beim Afrika-Cup zu einem folgenschweren Unglück gekommen.
Afrika-Cup: So kam es zur Tragödie
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Beim Kampf um Stadionplätze im Vorfeld der Partie zwischen Gastgeber Kamerun und den Komoren in der Hauptstadt Yaoundé haben mehrere Menschen ihr Leben verloren. Dutzende sind verletzt worden.
Die AFP zitiert aus einem vorläufigen Bericht des Gesundheitsministeriums: „Acht Tote wurden verzeichnet, zwei Frauen in ihren Dreißigern, vier Männer in ihren Vierzigern, ein Kind und ein Leichnam, der von der Familie mitgenommen wurde.“ Zuvor war von sechs Todesopfern die Rede gewesen. Die Zahl könnte nach teils schweren Verletzungen weiter steigen.
Afrika Cup: Verkehr behindert Kranken-Transport
Zu der Tragödie war es im Zuge eines Massenandrangs gekommen. So sollen 50.000 Menschen versucht haben, das Stadion zu betreten. 60.000 passen insgesamt hinein, doch nur 48.000 waren am Montag wegen der Corona-Vorgaben zugelassen.
Möglicherweise, so berichtet der Guardian unter Berufung auf einen Insider, hat das Stadion schlicht zu wenige Eingänge, um große Menschenmengen gleichzeitig aufzunehmen. Es soll zu schweren Quetschungen und Panik gekommen sein.
Das Ministerium erklärte, die Opfer seien „sofort“ in Krankenwagen abtransportiert worden, aber „starker Verkehr verlangsamte den Transport“. Der afrikanische Kontinentalverband CAF teilte mit, er untersuche die Situation und versuche, mehr Details über die Geschehnisse zu erfahren. Am Dienstagmorgen will der Verband eine Krisensitzung mit dem Organisationskomitee abhalten.
Verletzte im Krankenhaus
„Einige der Verletzten sind in einem ernsten Zustand“, zitierte AP die Krankenschwester Olinga Prudence. „Wir müssen sie in eine Spezialklinik bringen.“
Die Verletzten würden inzwischen in einem Krankenhaus der kamerunischen Hauptstadt behandelt werden.
Das Achtelfinale des Afrika-Cups war dennoch ohne Verzögerung angepfiffen worden. Der Gastgeber besiegte die personell gehandicapten Komoren in der regulären Spielzeit mit 2:1.
Kamerun sollte bereits 2019 den afrikanischen Nationen-Pokal ausrichten, die Veranstaltung wurde jedoch kurzfristig nach Ägypten verlegt. Die CAF hatte dies mit Verzögerungen beim Bau von Stadien und Infrastrukturprojekten sowie mit Sicherheitsmängeln begründet.