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FIFA-Statement mit Zündstoff!

FIFA-Statement mit Zündstoff

Weniger als drei Wochen vor dem Start des Afrika-Cups nimmt die FIFA eine Veränderung bei der Abstellungspflicht vor. Die Entscheidung birgt Zündstoff.
Liverpools Trainer Arne Slot offenbart vor dem Spiel gegen Sunderland das Abreisedatum vom Stürmer Mohamed Salah. Der 33-jährige Spieler wird für Ägypten im Africa Cup of Nations spielen.
Weniger als drei Wochen vor dem Start des Afrika-Cups nimmt die FIFA eine Veränderung bei der Abstellungspflicht vor. Die Entscheidung birgt Zündstoff.

Die FIFA hat am Mittwoch mitgeteilt, dass die Frist für die Vereine, ihre Spieler für den Afrika-Cup freizustellen, verschoben wurde. Ursprünglich sollte die Deadline am 8. Dezember sein, wurde nun aber auf den 15. Dezember gelegt.

Der Weltverband erklärte, dass die vereinbarte Verzögerung das Ergebnis „fruchtbarer Beratungen unter der Leitung der FIFA mit den wichtigen Interessengruppen“ sei und sich „dank des Solidaritätsgeistes der CAF zur Verringerung der Auswirkungen auf verschiedene Parteien” geeinigt wurde.

Bundesligisten maximal vier Partien ohne Nationalspieler

Darüber hinaus sollten die teilnehmenden Nationalverbände mit den abstellenden Klubs jedoch „nach geeigneten individuellen Lösungen suchen“, ließ die FIFA wissen. In Streitfällen will der Weltverband selbst vermitteln.

Für die Bundesliga-Vereine bedeutet es, dass sie maximal vier Spieltage ohne ihre Spieler auskommen müssen. Der neue Stichtag liegt nach dem Abschluss des 14. Spieltages. Im Anschluss folgen in Deutschland noch zwei weitere Partien.

Im schlimmsten Fall könnten einem Bundesliga-Verein damit bis zum 18. Spieltag Profis fehlen. Kandidaten für das Turnier gibt es einige. So dürfte etwa Bayerns Nicolas Jackson fest für die Nationalmannschaft des Senegal eingeplant sein.

Leverkusen droht personeller Engpass

Besonders Bayer Leverkusen droht während des Turniers ein personeller Engpass. In Eliesse Ben Seghir (Marokko), Ibrahim Maza (Algerien), Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Nathan Tella (Nigeria) und Christian Kofane (Kamerun) kämen gleich fünf Profis für eine Teilnahme am Afrika-Cup infrage.

Für die Vereine stellt die Verkürzung der Abstellungspflicht eine Erleichterung da, stehen ihnen die Spieler länger zur Verfügung. Die Turniervorbereitung für die Nationalmannschaften wird jedoch empfindlich erschwert und birgt - trotz aller Absprachen - Konfliktpotenzial. Pikant: Der Afrika-Cup hätte ursprünglich in der Sommerpause 2025 stattfinden sollen, musste durch das neue Format der FIFA-Klub-WM dann jedoch verschoben werden.

Die FIFA hatte vor der Weltmeisterschaft 2024 eine ähnliche Entscheidung getroffen.

Gespräche zwischen wichtigen Interessengruppen, darunter die CAF (Afrikanischer Fußballverband) und die European Football Clubs (ECF, ehemals European Club Association), haben in den letzten Jahren zu einer Lockerung der Regeln geführt.

Reiseprobleme bei Kamerun-Torwart

Vor dem Afrika-Cup 2021 erklärte sich die CAF bereit, den Spielern zu gestatten, bis sechs Tage vor Turnierbeginn ihre Vereinsspiele zu bestreiten.

Im vergangenen Jahr spielte Torhüter Andre Onana am 14. Januar für Manchester United und reiste unmittelbar danach in die Elfenbeinküste, um sich seinen kamerunischen Teamkollegen anzuschließen, die am nächsten Tag ihr erstes Spiel bestritten. Onana wurde durch Reiseprobleme aufgehalten und kam im ersten Spiel Kameruns nicht zum Einsatz.

Die AFCON 2025 findet in Marokko statt und beginnt am 21. Dezember mit dem Spiel des Gastgebers gegen die Komoren. Das Turnier endet am 18. Januar.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)