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Stöger und Kölns neue Sachlichkeit

Stöger und Kölns neue Sachlichkeit

In Köln haben Trainer und Sportchef wieder für Seriosität gesorgt. Das könnte den Klassenerhalt bringen. Der SPORT1-Teamcheck.
In Köln haben Trainer und Sportchef wieder für Seriosität gesorgt. Das könnte den Klassenerhalt bringen. Der SPORT1-Teamcheck.

Von Denis de Haas und Christian Ortlepp

München/Kitzbühel - Ein kurzes Internet-Video verhalf Jörg Schmadtke im vergangenen Jahr zu großer Popularität. Damals sagte der Sportchef des 1. FC Köln die Worte "Ruhig, ganz ruhig" in einer Dauerschleife.

Schmadtke wollte die Euphorie in der Domstadt bremsen und die Fans von verfrühten Aufstiegsparty abhalten. Am Ende konnten die Kölner aber doch feiern. Frühzeitig sicherten sie sich die Meisterschaft und bejubelten die Rückkehr in die Bundesliga.

So klang das Tor zum Aufstieg bei SPORT1.fm

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Es war mal wieder ein erfreuliches Kapitel in der Vereinsgeschichte. Zuvor hatte der Klub durch Chaos in der Vorstandsetage, Fankrawalle und einer Verschuldung im zweistelligen Millionenbereich von sich reden gemacht.

Doch Schmadtke und Trainer Peter Stöger geben den Fans Hoffnung, dass der FC wieder ein seriöser Bundesligist wird. Der Vorstand verlängerte jüngst den Vertrag mit dem Coach.

Stöger soll nun bis 2017 beim FC bleiben. Sportchef Schmadtke verriet SPORT1 im Kitzbühler Trainingslager zuletzt, dass sein Weggefährte womöglich noch länger bleiben werde.

SPORT1 stellt das Team aus der Domstadt vor.

? Die Zu- und Abgänge

Rund 7,5 Millionen Euro haben die Kölner für neues Personal ausgegeben. Ein Großteil von dieser Summe erhielt der 1. FC Kaiserslautern für Angreifer Simon Zoller. Der Drei-Millionen-Euro-Mann hat gute Chancen auf einen Stammplatz.

Das gilt auch für Innenverteidiger Tomas Kalas. Der Tscheche wurde für eine Saison vom FC Chelsea ausgeliehen, unter Trainer Jose Mourinho kam er zuletzt kaum zum Zug. Auch Kevin Vogt dürfte es in die Startelf schaffen, der robuste Ex-Augsburger ist ein Kandidat für die Doppelsechs.

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Schwerer werden es die weiteren Neuen haben. Rechtsverteidiger Pawel Olkowski wirkt noch wie ein Fremdkörper, für Mergim Mavraj ist die Konkurrenz im Abwehrzentrum noch zu groß. Und der japanische Angreifer Yuya Osako muss sich vermutlich erst hinten anstellen.

Linksaußen Dusan Svento erlitt in Kitzbühel einen Mittelfußbruch, verpasst somit den Saisonstart.

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Bei den Abgängen gab es wenig Bewegung. Anscheinend zu wenig für die Verantwortlichen. Ein Quintett würden die Kölner gerne noch von der Gehaltsliste bekommen. Doch für Torwart Marcel Schuhen sowie die Feldspieler Roman Golobart, Bruno Nascimento, Maximilian Thiel und Sascha Bigalke gab es noch kein passendes Angebot.

? Der Trainer

Peter Stöger galt vor einem Jahr nur als zweite Wahl bei den Kölnern. Erst nach der Absage des jetzigen Leverkusener Trainers Roger Schmidt wurde der Österreicher zum Wunschkandidaten.

Am Ende erwies sich Stögers Verpflichtung als Glückgriff. Der Coach kommt durch seine nüchterne Art bei den Fans an. Dass er während der Karnevalszeit kaum einen jecken Termin versäumte, bringt dem WM-Teilnehmer von 1998 zusätzlich Vorteile.

? Die Stars

Der bekannteste Spieler ist zugleich das größte Sorgenkind. Patrick Helmes kommt in der Vorbereitung nicht richtig in den Tritt. Nach einem Muskelfaserriss musste der 30-Jährige eine längere Zwangspause einlegen.

In Kitzbühel stieg Helmes kurzzeitig wieder ins Mannschaftstraining ein - mittlerweile hat er das Trainingslager verlassen und lässt sich in Köln genauer untersuchen.

Dabei ist der 13-malige Nationalspieler ein wichtiger Mosaikstein bei den Domstädtern. Die Kölner gaben Helmes in der Sommerpause sogar das Trikot mit der 10 - eigentlich sollte nur noch Lukas Podolski diese Nummer tragen.

Starrummel erlebte in der Sommerpause Yannick Gerhardt. Der 20-Jährige weilte in Portugal. Benfica Lissabon buhlte um ihn, wollte angeblich acht Millionen Euro zahlen. Doch das Mittelfeldjuwel entschied sich für eine Zukunft in Köln.

"Mein Traum war es immer, mit dem FC in der Bundesliga zu spielen. Den kann ich mir jetzt erfüllen", sagte Gerhardt zu SPORT1.

? Die Zielsetzung

"Das wird vom ersten Spieltag an nur ein Kampf um Platz 15" betonte FC-Vizepräsident Toni Schumacher zuletzt. Stöger sieht das genauso, auch wenn er schon einen Dreijahresplan im Hinterkopf hat.

"Vielleicht sind wir in drei Jahren so aufgestellt, dass wir es nach 20 Jahren mal wieder unter die besten zehn schaffen", sagte der Österreicher zu SPORT1.

? Die SPORT1-Prognose

Drei Teams will der FC hinter sich lassen. Die Truppe besitzt die Qualität, dieses Ziel zu erreichen und die Saison auf Platz 15 oder besser abzuschließen.

Viel hängt vom Saisonstart ab. Da geht es für die Kölner gegen den Hamburger SV, zum VfB Stuttgart und zum SC Paderborn. Holen die Rheinländer zu Beginn eine gute Ausbeute, dürfte die Ruhe im Umfeld anhalten. Bei einem Fehlstart könnte die Stimmung jedoch schnell kippen.