Für ein paar Minuten hielt Lukas Podolski den VfL Wolfsburg in Atem.
Der VfL Wolfsburg vor dem Saisonstart
Wolfsburg hat nur Augen für FC Bayern
Die Niedersachsen hätten Interesse an einer zügigen Verpflichtung des Weltmeisters vom FC Arsenal. Berichtete "Sport-Bild".
Das Dementi kam zügig.
"Da ist nichts dran", sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs SPORT1.
Volle Konzentration auf FC Bayern
Die Wolfsburger haben einen anderen Fokus an diesem Freitag. Das Augenmerk liegt auf dem Eröffnungsspiel zur neuen Bundesliga-Saison bei Titelverteidiger FC Bayern (ab 20 Uhr LIVE auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER).
Bissig wollen sie dort agieren die "Wölfe", mit reichlich Selbstbewusstsein.
Obwohl die Niedersachsen vor fünf Tagen im DFB-Pokal in Darmstadt nur mit viel Mühe und erst im Elfmeterschießen die zweite Runde erreicht hatten. Obwohl es in der Vorbereitung gegen Atletico Madrid ein derbes 0:5 gab.
Doch die Wolfsburger haben sich viel vorgenommen für die neue Spielzeit und wollen sich endlich im durchlauchten Kreis der Spitzenmannschaften etablieren.
"Weiter entwickeln und zulegen"
"Wir wollen uns weiter entwickeln, wollen zulegen im Vergleich zum letzten Jahr und da wäre es ein guter Moment, um gleich bei den Bayern damit anzufangen", sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs im Gespräch mit SPORT1.
"Wir wollen die Münchner ärgern, indem wir an unser Limit gehen, das ist die Voraussetzung, um gegen sie eine Chance zu haben. Das erwarten wir von unseren Spielern", fügte Allofs hinzu. Es klingt kämpferisch und optimistisch zugleich.
VfL-Coach Dieter Hecking sagte bei SPORT1: "Die Anspannung kommt immer mehr, gerade wenn man das Eröffnungsspiel bestreitet. Das allein ist eine große Motivation."
Ernstzunehmender Konkurrent
Das Selbstverständnis der Wolfsburger Verantwortlichen sieht vor, immer mehr zu einem ernsthaften Konkurrenten für die Bayern zu werden. Da käme ein entsprechendes Ergebnis zum Liga-Auftakt gerade recht.
"Wir haben unseren Plan und der heißt, dass wir nach und nach die Qualität in unserem Team erhöhen wollen. Das haben wir mit unseren Neuzugängen getan", erklärte Allofs.
Die Wolfsburger hielten sich bei Transfers diesmal zwar etwas zurück, die Qualität kann sich dennoch sehen lassen.
Spanischer Meister unter Zugängen
Für das offensive Mittelfeld kam von Werder Bremen Aaron Hunt.
Mit Josuha Guilavogui wurde sogar ein spanischer Meister von Atletico Madrid für das defensive Mittelfeld verpflichtet. Die Leihgabe könnte mit Luiz Gustavo die Doppelsechs bilden.
Sebastian Jung soll das Loch auf der rechten Seite stopfen. Der Drei-Millionen-Euro-Zugang von Eintracht Frankfurt ist momentan noch verletzt, laboriert an einem Muskelfaserriss und wird wohl zum Start fehlen.
Zuletzt wurde mit Nicklas Bendter noch ein Angreifer geholt.
Jung, Hunt und Guilavogul feste Größen
Allofs ist guter Dinge, was die neuen Spieler angeht: "Jung, Hunt und Guilavogui sind feste Größen, das haben sie zuletzt gezeigt."
Bei Bendtner ist er vorsichtig euphorisch: "Bei ihm muss man sehen, wie er sich entwickelt. Er ist sicherlich ein sehr interessanter Spieler mit guten Möglichkeiten."
Möglicherweise wird Bendtner schon in der Allianz Arena sein Debüt beim VfL geben.
Allofs weiter: "Wir wollen immer schauen, wo wir unseren Kader noch verbessern und breiter aufstellen können und wo der Konkurrenzkampf und die Qualität erhöht werden muss. So sollte man die Neuverpflichtungen verstehen."
Kein Verständnis für Gerede über Bayern-Schwächen
Nicht verstehen kann Allofs das Gerede, die Bayern könnten zu Beginn Start-Probleme haben.
"Wer denkt, dass wir gegen eine Bayern-Mannschaft spielen, die aufgrund der WM-Fahrer und einigen verletzungsbedingten Ausfällen weniger Möglichkeiten hat, der ist auf dem Holzweg", stellte Allofs klar: "Alle Spieler, die dabei sein werden, haben die Qualität in jeder anderen Bundesliga-Mannschaft zu spielen."
Hecking sieht es ähnlich: "Trotz der Verletzten haben die Bayern eine sehr gute Mannschaft, die gegen uns auf dem Platz stehen wird. Personell liegen die Karten auf dem Tisch."
Beide Teams mit gleichen Voraussetzungen
Fakt ist: Bei den Bayern lief in der Vorbereitung nicht alles rund. Kann es daher von Vorteil sein, gleich am 1. Spieltag gegen die Münchner zu spielen?
"Es kann für uns der richtige Tag sein, wenn wir unsere Leistung bringen", so Allofs.
Man habe "die gleichen Themen wie die Bayern. Auch wir hatten Spieler bei der WM, haben Verletzte und Spieler, die noch nicht ganz fit sind." Man trete daher unter "gleichen Voraussetzungen" an. (SHOP: Jetzt Bundesliga-Fanartikel kaufen)
Allofs: "Müssen uns nicht verstecken"
Das Ziel der Wolfsburger ist klar: Der Verein will endlich dauerhaft im Konzert der Großen mitspielen.
"Wir müssen uns vor Dortmund, Leverkusen oder Schalke nicht verstecken, aber diese Mannschaften haben uns voraus, dass sie in der Champions League spielen", betont Allofs.
"Vor dieser Leistung haben wir großen Respekt, wir denken aber, dass wir den Abstand auf diese Mannschaften im letzten Jahr verkürzt haben. Jetzt müssen wir das bestätigen, können die Distanz nochmal verringern oder sogar vorbeiziehen. Wir sind durchaus ambitioniert."