Jetzt also auch der SC Freiburg. Zehn Spieltage mussten sie im Breisgau auf den ersten Saisonsieg warten, solange wie sonst nur Werder Bremen.
Es geht aufwärts beim SC Freiburg
Die Hanseaten hatten ihre Durststrecke bereits am Samstag mit dem 2:1 in Mainz beendet, am Sonntag legten die Freiburger nach.
1:0 siegte der Sport-Club bei Aufsteiger 1. FC Köln (Spielbericht), verbuchte die Saisonpunkte sechs, sieben und acht und kletterte in der Tabelle auf Relegationsplatz 16 - vorbei an Vizemeister Borussia Dortmund.
Streich: "Schaue keine Tabelle an"
Zum ersten Mal seit dem 7. Spieltag steht Freiburg nicht mehr auf einem direkten Abstiegsplatz. Positive Nachrichten, die einen allerdings überhaupt nicht interessierten.
"Ich schaue keine Tabelle mehr an", verkündete SC-Trainer Christian Streich nach dem Spiel bei "Sky": "Ich schaue nicht mehr auf die Punkte, ich mach's nicht mehr bis zum letzten Spieltag. Dann schauen wir, ob es reicht oder nicht."
Streich: "Schaue keine Tabelle an"
Für den 49-Jährigen zählte zunächst nur, dass seine Mannschaft den Schwung aus dem 5:2 im DFB-Pokal bei 1860 München mitgenommen und dank eines verwandelten Handelfmeters des starken Vladimir Darida (50.) einen hochverdienten Sieg eingefahren hatte.
Darauf ausruhen will sich in Freiburg jedoch niemand.
"Wir müssen jetzt Woche für Woche so spielen und ein kämpferisches Herz zeigen", forderte SC-Stürmer Admir Mehmedi, lobte aber zugleich seine Kollegen: "Wir haben phasenweise spielerisch überzeugt, und niemand war sich zu schade, defensiv zu arbeiten."
Karnevalstrikot bringt kein Glück
Die Kölner, neun Tage vor Beginn der jecken Zeit im eigens entworfenen Karnevalstrikot aufgelaufen, verpassten dagegen den dritten Bundesligasieg in Folge und sind mit zwölf Punkten Elfter.
"Wir haben das Gegentor aus dem Nichts bekommen", klagte FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke: "Dann haben wir versucht anzurennen, aber keine vernünftige Lösung gefunden."
Von der ersten Minute an taten sich die Kölner mit der ungewohnten Favoritenrolle schwer. Freiburg stand in der Defensive kompakt, vor allem Neuzugang Marc Torrejon überzeugte in der Innenverteidigung mit einer starken Zweikampfquote.
Nur Osako sorgt für Gefahr
Aber auch im Spiel nach vorne präsentierten sich die Gäste mit zunehmender Spieldauer gefährlicher als die ideenlosen Geißböcke. Darida verfehlte mit zwei sehenswerten Distanzschüssen (16., 34.) jeweils nur knapp das Kölner Gehäuse.
Auf der Gegenseite dauerte es fast bis zur Halbzeit, ehe Yuya Osako den Ball aus spitzem Winkel knapp am Freiburger Tor vorbei beförderte (42.). Der Japaner war auch nach der Pause auffälligster Offensivakteur der Hausherren, aus der Mittelfeldreihe mit Daniel Halfar, Simon Zoller und Dusan Svento kamen dagegen kaum Impulse.
Richtig gefährlich wurde es vor dem Freiburger Tor daher erst wieder in der 88. Minute, als erneut Osako den Ball sogar im Tor unterbrachte, zuvor aber deutlich im Abseits stand.
"Wir wissen, dass wir in der Bundesliga Spiele gewinnen können, aber dazu müssen wir in allen Bereichen ans Maximum gehen. Das war heute nicht der Fall", stellte Kölns Trainer Peter Stöger nüchtern fest: "Die Ideen bei Ballbesitz waren mangelhaft, auch in der Defensive hat nicht alles gestimmt."
Vogt und Mavraj patzen
Besonders schmerzlich machte sich das für die Kölner in der Entstehung des Gegentores bemerkbar. Kevin Vogt vertändelte fünf Minuten nach der Pause vor dem eigenen Strafraum leichtfertig den Ball, ehe Mergim Mavraj Sekunden später mit ausgefahrenem Arm eine Flanke von Admir Mehmedi blockte.
Darida ließ sich auch von Timo Horns Heldentaten beim 4:1 nach Elfmeterschießen im DFB-Pokal beim MSV Duisburg nicht beeindrucken und verwandelte sicher vom Punkt.
Danach hätten die Freiburger die Führung durchaus noch ausbauen können, zweimal der Ex-Kölner Sebastian Freis aus kurzer Distanz (60., 72.) und erneut Darida mit einem Fernschuss (67.) scheiterten jedoch an Horn.