Anthony Ujah zerrte Geißbock Hennes im Übermut an den Hörnern, die Fans stimmten einen Karnevalsklassiker nach dem anderen an: Nachdem der Heimfluch durch das 4:2 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt endlich gebannt war, herrschte beim 1. FC Köln die pure Freude (Datencenter: Tabelle).
Köln feiert Auferstehung
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"Ich war nach dem Tor so erleichtert, und Hennes ist mein bester Freund", sagte Ujah zu seinem ungewöhnlichen Jubel.
Risse: "Sind der Gewinner des Spieltags"
"Das war ein wichtiger Sieg für uns. Wir sind der Gewinner des Spieltages im Tabellenkeller", äußerte auch ein überglücklicher Marcel Risse nach dem Abpfiff bei Sky.
Der gebürtige Kölner hatte mit dem 2:1 das furiose Finale des FC in Schlussphase eingeleitet (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
Die erste Führung des FC durch das erste Liga-Tor von Winter-Neuzugang Deyverson (28.) hatte Alex Meier noch egalisiert (58.). Dann schlug aber der FC eiskalt zu. Risse (72.), Yuya Osako (79.) und Ujah (82.) machten innerhalb von zehn Minuten den zweiten Heimsieg und den bislang höchsten Sieg in dieser Saison perfekt, durch den sich die Geißböcke auf Rang elf verbesserten (Datencenter: Ergebnisse und Spielplan).
Wimmers Vergehen als Wermutstropfen
Einziger Wermutstropfen für den FC war die Rote Karte für Kevin Wimmer nach einer Notbremse gegen Haris Seferovic. Den fälligen Strafstoß verwandelte erneut Meier, der sich mit seinen Saisontoren 17 und 18 an die Spitze der Torjägerliste schoss.
"Insgesamt überwiegt die Freude über den Sieg. Sicher ist es am Ende ärgerlich, dass mal wieder die Dreifachbestrafung greift", sagte FC-Sportchef Jörg Schmadtke nach dem Spiel bei Sky.
Auch sein Trainer Peter Stöger war zufrieden: "Wir müssen an unsere Grenzen gehen, wenn wir in dieser Liga bestehen wollen. Das haben wir heute physisch und psychisch gemacht. Deshalb bin ich natürlich zufrieden."
Schaaf bemängelt verpasste Chance
Die Eintracht enttäuschte im Spiel nach vorne zunächst komplett, hatte die einzige starke Phase nach dem überraschenden 1:1.
"Das ist eine sehr ärgerliche Niederlage. Wir machen in der zweiten Halbzeit den Ausgleich und sind am zweiten Treffer dran. Wir haben es aber versäumt nachzulegen", ärgerte sich Schaaf.
Auch Stefan Aigner haderte mit den verpassten Gelegenheiten: "Wir kamen gut in die zweite Hälfte, hatten auch die Chance, in Führung zu gehen. Dann haben wir uns leicht auskontern lassen. Wir haben Fehler gemacht, die wir leicht hätten verhindern können."
Die Eintracht war geschlagen. Doch Schaaf verspricht für die Zukunft Wiedergutmachung: "Wir haben dem Gegner Luft gelassen, sind nicht allen Bällen nachgegangen. Damit geben wir uns nicht zufrieden. Wir sind weiter hungrig."