"Kölsche Jung" singen die Fans des 1. FC Köln, wenn Anthony Ujah ein Tor für ihren Verein schießt.
Während seiner drei Jahre am Rhein avancierte der 24-jähige Nigerianer zum Publikumsliebling.
"Kölsche Jung" singen die Fans des 1. FC Köln, wenn Anthony Ujah ein Tor für ihren Verein schießt.
Während seiner drei Jahre am Rhein avancierte der 24-jähige Nigerianer zum Publikumsliebling.
Sein am Dienstag verkündeter Wechsel zu Werder Bremen, und vor allem die Art und Weise, haben Ujahs Ansehen rasant sinken lassen. In allen sozialen Netzwerken zeigen FC-Anhänger deutlich ihren Unmut.
Unter anderem war ein Foto von Ujah unter einer Bande mit der Aufschrift "100 Prozent Werder" auf dem Instagram-Kanal der Hanseaten veröffentlicht worden. Der nigerianische Nationalspieler konnte aufgrund einer Ausstiegsklausel vorzeitig wechseln. Ujahs Vertrag bei den Rheinländern lief noch bis 30. Juni 2017.
Ujah selber wendete sich am Donnerstag bei Facebook an seine Fans und entschuldigte sich. "Ich kann verstehen, dass die Fans und der Verein sehr unglücklich darüber sind, in welcher Weise der Transfer bekanntgegeben wurde", schrieb Ujah.
Nicht nur die Fans sind verärgert, auch die FC-Verantwortlichen kritisieren die Umstände des Wechsels, und damit auch Werder Bremen. "Der Zeitpunkt der Veröffentlichung war nicht glücklich", sagte Sportchef Jörg Schmadtke SPORT1.
Für die Kölner ist bei sechs Punkten Vorsprung auf den auf Relegationsrang 16 liegenden SC Freiburg drei Spieltage vor Saisonende der Klassenerhalt noch nicht gesichert. Anstatt alle Konzentration auf das wichtige Heimspiel am Sonntag gegen Schalke 04 zu richten, bringt der Ujah-Wechsel unnötig Unruhe in den Verein.
Schmadtke hatte keinen Einfluss darauf, wann der Wechsel verkündet wird: "Darüber haben sich die Presseabteilungen beider Vereine geeinigt."
Was er den Bremern übel nimmt, ist vor allem das angesprochenen Foto. "Das geht überhaupt nicht", spricht Schmadtke Klartext.
Vize-Präsident Toni Schumacher hat die Umstände des Transfers ebenfalls harsch kritisiert. "Was die Bilder betrifft: Ich glaube, da war Ujah schlecht beraten. Er hätte die Fotos gar nicht erst machen sollen, aber ist vielleicht auch nicht davon ausgegangen, dass die Fotos zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht werden. Das sollte einem Bundesliga-Klub nicht passieren", sagte der 61-Jährige dem dem Kölner Express.
Die Hanseaten entschuldigten sich am Donnerstag für ihr Vorgehen. "Die Fotos sollten in der Tat erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden, unsere Euphorie war da kein guter Ratgeber. Das tut uns leid, wir wollten den Kölnern nicht schaden", erklärte Michael Rudolph, Mediendirektor der Norddeutschen.
Nun droht Ujah sogar seinen Platz in der Startelf zu verlieren, auch wenn Schmadtke die Entscheidung Trainer Peter Stöger überlässt.
"Der Trainer muss bewerten, wie er beisammen ist", sagt der Sportchef. "Darüber hinaus muss er entscheiden: Ist der Spieler eine Belastung für die Gruppe?"
Ist die Antwort nein, dann darf sich Ujah zumindest auf einen heißen Empfang durch die FC-Fans einrichten.