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SPORT1-Interview mit Sportdirektor Robin Dutt vom VfB Stuttgart

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SPORT1-Interview mit Sportdirektor Robin Dutt vom VfB Stuttgart

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Dutt erklärt Stuttgarts neue Strategie

Für den erhofften Aufschwung geht der VfB Stuttgart in vielerlei Hinsicht neue Wege. Bei SPORT1 erklärt Sportdirektor Robin Dutt die Prioritäten des Klubs.
Alexander Zorniger (r.) wird von Robin Dutt vorgestellt
Alexander Zorniger (r.) wird von Robin Dutt vorgestellt
© Getty Images

12, 15, 14. Das sind die Platzierungen des VfB Stuttgart in den vergangenen drei Bundesliga-Spielzeiten. Für einen Klub mit so großen Ambitionen ist diese Bilanz mehr als enttäuschend - und ein Weckruf für die Zukunft. 

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Mit dem neuen Trainer Alexander Zorniger und vor allem einer einheitlichen Klub-Philosophie soll es mit dem VfB langfristig wieder nach oben gehen. Der Auftakt in die Saisonvorbereitung verlief vielversprechend. Im Trainingslager im Zillertal gewann das Team von Zorniger mit 6:3 gegen den tschechischen Meister Viktoria Pilsen.

Im SPORT1-Interview spricht Sportdirektor Robin Dutt über den Coach und die Transferaktivitäten der Stuttgarter. Er erklärt, warum der Verein in manchen Fällen auf lukrative Spielerverkäufe verzichten will und warum der kleine Nachbar in Augsburg ein Vorbild ist.

SPORT1: Herr Dutt, mit Alexander Zorniger sind neue Zeiten angebrochen beim VfB. Was sind Ihre ersten Eindrücke?

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Robin Dutt: Grundsätzlich gehen eh alle sehr herzhaft zur Sache, wenn es in der Vorbereitung wieder los geht. Aber alle Spieler sind natürlich schon alleine deswegen hochmotiviert, weil wir einen neuen Cheftrainer haben. Alex Zorniger und sein Trainerteam gehen mit vollem Tatendrang an diese Aufgabe ran.

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SPORT1: Bei seiner Vorstellung hat Zorniger gesagt, er will beim VfB den Fußball umsetzen, für den er steht. Wie wird das aussehen?

Dutt: Wir wollen einen Fußball zeigen, der sich durch Mentalität, Emotionalität und Aktivität auszeichnet. Auf dem Platz bedeutet das, dass wir den Ball nach Ballverlust schnell wieder zurückerobern und nach Ballgewinn durchaus auch risikoreich und mutig nach vorne spielen wollen. Für diese Philosophie galt es einen Trainer zu finden, der eine ähnliche Idee von Fußball hat. Jetzt muss Alex Zorniger das gemeinsam mit seinem Team mit Leben füllen.

SPORT1: Sie werden Zorniger die nötige Zeit geben?

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Dutt: Wir haben eine größere Aufgabenstellung vor uns und wollen einen nachhaltigen Weg gehen: Unser Ziel ist eine Spielkonzeption, die bis in den Nachwuchs reicht und auch im Scouting umgesetzt wird. Klar ist: Dafür braucht man Zeit.

SPORT1: Personell gibt es einige Veränderungen. Die Abwehr hat in der letzten Saison nicht immer den sichersten Eindruck gemacht, mit Antonio Rüdiger steht ein weiterer Abgang bevor.

Dutt: Wir werden sehen, ob das so kommt. Wir haben überhaupt keinen Druck, ihn zu verkaufen.

SPORT1:Daniel Didavi hat erklärt, er würde gerne wechseln - dem haben Sie aber einen Riegel vorgeschoben. Bleibt es dabei oder werden Sie nochmal weich, wenn er erneut auf Sie zukommt?

Dutt: Nein, das werden wir nicht, weil wir einen Strategiewechsel vorgenommen haben. Wir erlauben es uns, in solchen Fällen nein zu einem Wechsel zu sagen, weil wir den sportlichen Erfolg in der nächsten Saison über eine mögliche Ablöse stellen. Auch wenn ein Spieler einen auslaufenden Vertrag hat und nächstes Jahr theoretisch ablösefrei gehen könnte. Das ist nicht nur bei Didavi so, sondern gilt ebenso für andere Spieler.

SPORT1: Prominentester Neuzugang ist bisher Mitchell Langerak, auch Lukas Rupp hat einen Namen - beide sind aber nicht die Größenordnung, die sich die Fans wünschen. Warum konnten Sie bisher keine Neuen in dieser Richtung präsentieren?

Dutt: Das ist ja auch eine Frage des Wollens. Vereine wie Augsburg werden für ihre Transfers gelobt - mit Ausnahme von Halil Altintop war kaum einer dieser Spieler vorher namhaft. Die Spieler müssen nicht am Tag der Verpflichtung einen großen Namen haben, sondern sollen sich einen Namen machen, weil sie ihre Leistung bringen. Wir werden nur Spieler verpflichten, die sich unserem Weg verschreiben. Das hat nichts mit dem Alter zu tun. Ob 23 oder 30 - es gibt nur fußballerische und charakterliche Kriterien. Klar kann das auch mal ein größerer Name sein - muss aber nicht.

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SPORT1: Sie werden aber noch weitere Spieler verpflichten?

Dutt: Wir werden auf jeden Fall noch Transfers tätigen, sowohl Spieler abgeben als auch holen. Aber natürlich nur, wenn es hundertprozentig zu unserer Konzeption passt.

SPORT1:Sven Ulreich, der seit seiner Jugend beim VfB gespielt hat, ist weg und hat seinen Abgang mit fehlendem Vertrauen begründet. Sie hatten die Trennung anders begründet. Überraschen Sie Ulreichs Aussagen?

Dutt: Letztlich hatte er den Wunsch zu wechseln. An der Tatsache, zu wem er gewechselt ist, sieht man, dass Bayern Ulreich haben wollte, und wir haben dem gegen eine Ablösesumme stattgegeben.

SPORT1: Ulreichs Abgang wurde also nicht vom VfB forciert?

Dutt: Nein.

SPORT1: Haben Sie einen der beiden neuen Keeper - Langerak und Przemyslaw Tyton - als klare Nummer 1 verpflichtet oder ist das ein Zweikampf, der offen ist?

Dutt: Wir wollen grundsätzlich auf allen Positionen eine Konkurrenzsituation haben, Jungs haben, die Druck machen sollen. Beide Keeper sollen sich gegenseitig pushen.

SPORT1: Ihre Aufarbeitung der letzten Saison war ein Rundumschlag. An ihren Aussagen zum Umbruch beim VfB  werden Sie sich messen lassen müssen.

Dutt: Was ich gesagt habe war, dass wir eine gemeinsame Spielkonzeption von Nachwuchs, Scouting und Profis haben möchten. Daran arbeiten wir im Team gemeinsam. Die Spielkonzeption gebe ich nicht vor, sondern als Vorstand ist es mein Wunsch, dass meine sportlich Verantwortlichen zu einer einheitlichen Spielkonzeption finden, die unseren Werten entspricht. Das werde ich einfordern.

SPORT1: Besteht dennoch die Angst, auch dieses Jahr wieder gegen den Abstieg zu spielen?

Dutt: Das Ziel ist ein sicherer Mittelfeldplatz. Das bedeutet, dass man möglichst schon im November so weit von der Abstiegszone entfernt ist, dass man einigermaßen Ruhe hat. Wenn das Zittern nicht wie in den letzten Jahren bis zum letzten Spieltag geht, wären wir alle schon mal glücklich.