Mario Gomez biss sich auf die aufgeplatzte Lippe, stapfte missmutig über den Platz und brauchte die Aufmunterung seiner Kollegen.
Chancenwucherer Gomez: Ansage an den BVB
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Doch schon kurz nach dem 0:0 bei 1899 Hoffenheim folgte die Kampfansage des Chancenwucherers in Diensten des VfL Wolfsburg. "Die Tore werden kommen. Das nächste Spiel ist schon eine gute Gelegenheit dafür", sagte der Nationalspieler ausgerechnet mit Blick auf die Partie am Dienstag gegen den Vizemeister: "Borussia Dortmund hat dieses Spiel noch nicht gewonnen."
Gomez selbstkritisch
Doch bevor Gomez den BVB ins Visier nehmen durfte, musste der 31-Jährige ausführlich erklären, warum er seinen neuen Klub trotz einiger hochkarätiger Chancen nicht zum Sieg geführt hatte.
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Dabei zeigte der sieben Millionen Euro teure Neuzugang von Besiktas Istanbul, der auch im zweiten Spiel für die Niedersachsen nicht jubeln durfte, allerdings Größe. Gomez nahm die Schuld für den verpassten Dreier auf sich.
"Es tut mir leid für die Mannschaft, dass ich kein Tor gemacht habe. Die Bälle sind fast alle auf das Tor gegangen. Aber das war so ein Tag, an dem der Torwart alles fischt", sagte der Stürmer, der sich in der vergangenen Saison mit 26 Treffern zum Torschützenkönig in der Türkei gemacht hatte: "Dennoch ist klar, dass ich mindestens eins machen muss."
Baumann rettet Hoffenheim
Dabei dachte Gomez vor allem an die Szenen in der 17. und 58. Minute, in denen er insgesamt dreimal am überragenden TSG-Torwart Oliver Baumann scheiterte.
Ausschließlich negativ wollte Gomez den Auftritt des VfL (5 Punkte) bei den ebenfalls noch ungeschlagenen Hoffenheimern (3) dennoch nicht bewerten.
"Wir haben irgendwie verloren und gewonnen. Verloren - weil wir gewinnen mussten. Gewonnen - weil wir ein super Spiel gemacht haben", äußerte der frühere Stürmer des VfB Stuttgart und von Bayern München: "Das war unsere beste Saisonleistung. Darauf können wir aufbauen mit Blick auf den Dienstag. Wir haben die Chancen mit Plan herausgespielt. Mit der Art und Weise unseres Spiels bin ich also total glücklich, aber natürlich nicht mit dem einen Punkt."
Kein Klagen über den Schiedsrichter
Dass sich Gomez nicht über Schiedsrichter Günter Perl beschwerte, obwohl der ihm nach einem harten Zweikampf mit dem Hoffenheimer Abwehrchef Niklas Süle (31.) einen möglichen Strafstoß verweigerte, sprach zudem für den Angreifer.
"Er muss mit einem Hüftschaden raus und meine Pobacke ist doppelt so dick wie vorher. Aber wir brauchen die Schuld nicht beim Schiri zu suchen", sagte Gomez.
Das machten die Wolfsburger auch nicht. "Wir müssen die Tore machen. Deshalb ist es vom Ergebnis zu wenig", sagte Sportchef Klaus Allofs, dessen Klub zum ersten Mal in der Bundesliga in drei Spielen in Folge ohne Gegentor geblieben ist: "Dennoch sind wir mit der Art und Weise unseres Spiels in der richtigen Spur. Und Mario müssen wir noch eine Eingewöhnungsphase zugestehen."