Bremer Fußball-Märchen beim Cheftrainer-Debüt von Alexander Nouri: Ousman Manneh hat mit seinem ersten Bundesligator ein überraschendes und etwas schmeichelhaftes 2:1 (1:1) des SV Werder Bremen gegen Bayer 04 Leverkusen besiegelt. (Das Spiel im TICKER zum Nachlesen)
Werder-Märchen Manneh sichert Sieg
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Der vor zwei Jahren aus Gambia nach Deutschland geflüchtete Stürmer traf in der 59. Minute und wusste anschließend kaum wohin mit seinem Glück: "Ich bin so glücklich, dass ich das Siegtor erzielen konnte. 2014 bin ich nach Bremen gekommen und wollte nur Fußball spielen."
Nouri war nach dem Spiel sehr stolz auf seine Mannschaft: "Wir haben heute wieder mit unheimlich viel Herz und Leidenschaft agiert. Ich habe versucht, die Spieler mitzunehmen und Verantwortung auf sie zu übertragen. Es geht alles nur über den Teamgeist."
Bayer hinkt Spitze hinterher
Die Gäste verpassten hingegen vor 41.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion die Chance, näher an das Spitzenquartett der Liga heranzukommen. Die Rheinländer bleiben auf dem neunten Tabellenplatz. (Die Tabelle der Bundesliga)
Julian Brandt sagte nach der Partie bei Sky: "Das müssen wir uns selbst ankreiden. Wir haben trostlos nach vorne gespielt und zu wenig investiert, zwei ärgerliche Tore bekommen und damit das Spiel verloren." Teamkollege Bernd Leno sah das ähnlich: "Am Ende der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel gut im Griff. Dann haben wir das Spiel einschlafen lassen und zu langsam gespielt. Dass wir uns auswärts schwerer tun, ist kein großes Geheimnis mehr."
Junuzovic bringt Werder in Front
Die einzige Bremer Torchance der ersten Halbzeit war gleichbedeutend mit dem Führungstreffer in der 13. Minute. Bayer-Torhüter Bernd Leno parierte glänzend gegen Manneh, doch der Nachschuss des Österreichers Zlatko Junuzovic fand den Weg ins Tor. Der Ausgleich fiel in der 27. Minute durch einen Kopfball von Hakan Calhanoglu nach Vorarbeit von Kevin Kampl.
Nach diesem Treffer agierten die Westdeutschen von Minute zu Minute druckvoller. Die Platzherren konnten von Glück sagen, nicht mit einem Rückstand in die Halbzeit zu gehen. Nur 120 Sekunden nach dem 1:1 scheiterte Chicharito in aussichtsreicher Position. In der 43. Minute fand Calhanoglu bei einem verdeckten Distanzschuss in Felix Wiedwald seinen Meister.
Gnabry muss verletzt raus
Zu diesem Zeitpunkt wurde Serge Gnabry am Spielfeldrand behandelt. Der Olympia-Zweite hatte bis dahin viele Akzente gesetzt, musste aber kurz vor dem Pausenpfiff verletzungsbedingt durch Fin Bartels ersetzt werden.
Der quirlige Gnabry fehlte den Bremern nach dem Seitenwechsel zunächst an allen Ecken und Enden. Leverkusen dominierte über weite Strecken das Geschehen, fand allerdings weniger Lücken in der Deckung des SVW.
Manneh sorgt für den Endstand
Mitten in diese Drangphase hinein setzten die Gastgeber einen Konter, den Manneh mit einem Flachschuss aus zwölf Metern erfolgreich abschloss. Die zuvor stets kontrolliert agierenden Leverkusener verloren in der Folgezeit etwas ihre spielerische Linie und ließen sich in den Zweikämpfen mehr und mehr den Schneid abkaufen. (Ergebnisse und Spielplan)
Bayer-Trainer Roger Schmidt sagte nach der Partie bei Sky: "Wir haben sehr einfache Gegentore bekommen. Die letzte Entschlossenheit und Aufmerksamkeit war in den entscheidenden Situationen bei Bremen größer als bei uns. Uns fehlte heute das fußballerische Vermögen, um noch klarere Torchancen herauszuspielen."