Die Hängepartie hält an: Der erwartete Transfer des Jungstars Ousmane Dembélé von Borussia Dortmund zum FC Barcelona ist noch nicht perfekt.
Watzke: Dembele-Wechsel nicht fix
Das bekräftigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitagmittag während der Dortmunder Bilanz-Pressekonferenz im Signal-Iduna-Park. "Wir sind auf dem Weg - aber der Weg ist noch nicht zu Ende", sagte Watzke.
Für Dembélé (20), französischer Nationalspieler, liegt angeblich ein Angebot des spanischen Pokalsiegers Barcelona im Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro vor. "Wenn er uns verlässt, ist das natürlich eine Schwächung unseres Kaders", betonte Watzke.
"Dann würden wir auf dem Transfermarkt wahrscheinlich noch tätig werden. Aber einen Ousmane Dembélé kann man nicht eins zu eins ersetzen."
Wie der kicker berichtet, muss noch das "Board of Directors" der Katalanen dem Transfer zustimmen. Erst wenn das 21-köpfige Gremium unter Vorsitz von Präsident Josep Bartomeu mehrheitlich seine Zustimmung erteilt, kann der Transfer verkündet werden.
Der Flügelstürmer Dembélé war vor zwei Wochen ohne Abmeldung nicht zum Training erschienen. Er ist vom BVB bis auf Weiteres suspendiert.
Medien vermelden voreilig Einigiung bei Dembele
Vertreter von Dortmund und Barcelona hatten sich am Rande der Champions-League-Auslosung in Monaco getroffen.
Noch bevor die Lose gezogen wurden, ließ die französische Sportzeitung L'Equipe weißen Rauch aufsteigen. "Dembele wechselt zu Barcelona - dieses Mal wirklich!", stand dort zu lesen.
Während andere Medien, vornehmlich aus Spanien, auf den Zug aufsprangen und den Deal als fix meldeten, dementierte der BVB-Geschäftsführer Watzke bereits am Donnerstag eine Einigung.
"Eine Entscheidung naht, aber es gibt noch keine. Wir sind nicht der Klub, der solche Dinge in die Öffentlichkeit trägt", erklärte Watzke bei Sky: "Es gibt kein fixes Agreement, alles andere werden wir sehen."
Und direkt an L'Equipe gerichtet: "Die haben schon in den letzten Wochen viel Blödsinn geschrieben. Ich kann es nicht bestätigen."
Zumindest zwischen den Zeilen von Watzkes Worten war aber deutlich eine Annäherung vernehmbar. Inwieweit die Katalanen bereit sind, die von Dortmund geforderten 150 Millionen Euro sind zu zahlen, darüber lässt sich nur spekulieren. Laut Informationen der Bild soll der BVB 120 Millionen Euro fix bekommen, 30 Millionen Euro seien prämiengebunden.
Nur Neymar wäre teurer
Mit einer offizielle Meldung ist jedoch erst dann zu rechnen, wenn die börsennotierte Borussia mit einer Ad-hoc-Meldung an die Öffentlichkeit tritt.
Über den weiteren Zeitplan sagte Watzke: "Mit welchem Kader wir in die Saison gehen, das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden, wahrscheinlich sogar noch vor dem 31. August. Wenn wir am Wochenende Klarheit hätten, wäre das schon ganz gut."
Sollte der Transfer in dreistelliger Millionenhöhe zustande kommen, würde Dembele nach Neymar zum zweitteuersten Transfer der Geschichte aufsteigen. Der Brasilianer war kürzlich für 222 Millionen Euro von Barca zu Paris Saint-Germain gewechselt, Dembele soll ihn in der Offensive der Katalanen ersetzen.
Um seinen Wechsel zu forcieren, war Dembele am 10. August ohne Ankündigung nicht mehr beim Training der Dortmunder erschienen.
Der BVB suspendierte den Shootingstar der vergangenen Saison daraufhin auf unbestimmte Zeit, er fehlte unter anderem in der 1. Runde des DFB-Pokals beim 4:0 gegen Sechstligist 1. FC Rielasingen-Arlen und beim 3:0 zum Bundesliga-Auftakt beim VfL Wolfsburg.