Der Streit zwischen dem FC Augsburg und RB Leipzig wegen der obszönen Geste von Daniel Baier gegen Ralph Hasenhüttl geht in die nächste Runde.
Baier-Geste sorgt für neuen Zoff
Am Montag bekamen sich FCA-Manager Stefan Reuter und RB-Vorstandsboss Oliver Mintzlaff auf Sky in die Haare und befeuerten damit die eigentlich schon abgeschlossene Thematik.
"Daniel hat einen Fehler gemacht und er hat sich entschuldigt. Wie er im Nachgang damit umgegangen ist, war klasse", begann Reuter, als Gast in der Sendung, noch sehr zurückhaltend, legte dann aber los: "Die Handschlagverweigerung von Herrn Hasenhüttl hat das Thema noch größer gemacht. Man hätte meiner Meinung nach die Situation anders lösen können."
Die Reaktion der Leipziger nach dem Spiel sei nicht okay gewesen, schließlich habe sich Baier noch in der Kabine entschuldigen wollen.
Der übers Telefon zugeschaltete Mintzlaff ließ den Vorwurf nicht auf sich sitzen: "Ich möchte meinem Trainer ein Kompliment machen. Er ist sehr souverän mit der Situation umgegangen."
Situation nimmt Baier mit
Das Verhalten des Spielers könne er nicht bestätigen. Die Entschuldigung sei erst viel später erfolgt und nicht direkt nach dem Spiel.
"Ich muss schon korrigieren. Daniel Baier wollte Hasenhüttl bereits auf dem Platz die Hand schütteln und sagen, das war überzogen. Er hat sich die Situation in der Kabine nochmal angesehen und war selbst überrascht. Ich glaube, dass das eine Aktion war, die er selbst für sich so gar nicht wahrgenommen hat auf dem Platz", verteidigte Reuter seinen Spieler.
Zusammen mit dem FCA-Pressesprecher sei der Mittelfeldakteur dann in die Leipziger Kabine gegangen, um sich zu entschuldigen. Die beiden seien aber regelrecht "rausgeschmissen" worden.
Die Situation habe Baier ziemlich mitgenommen. "Dani hat von Dienstag auf Mittwoch keine Minute geschlafen", so der Ex-Profi.
Keine Gnade von Mintzlaff
Mintzlaff konterte prompt: "Da kann ich nur den Kopf schütteln. Weder ich noch sie waren in der Kabine, aber ich weiß, was ihr Spieler später den Journalisten gesagt hat. Er hat gesagt, dass er gar nicht weiß, für was er sich entschuldigen soll. Da frage ich mich, warum er überhaupt in der Kabine war."
Zudem griff der 42-Jährige FCA-Präsident Klaus Hofmann an. Er habe die Delegation der Lepiziger nicht begrüßt, sie als arrogant bezeichnet und sei dann auch noch negativ aufgefallen.
"Ihren Präsidenten mussten wir fast aus der Loge entfernen, weil er permanent den Mittelfinger gezeigt hat. Und als ein Spieler von uns auf dem Boden lag, hat er geschrien 'Jetzt! Jawoll! Jetzt liegt er am Boden'."
Der Umgang miteinander sei dem Verein sehr wichtig. "Wenn wir hier von Respekt und Anstand sprechen, dann glaube ich, dass sich Herr Reuter und Augsburg da doch mal ein Stück zurückhalten sollten", lederte Mintzlaff weiter.
Versöhnung unter Vorbehalt
Zum Schluss gab es dann aber doch noch fast ein Happy-End. Die Streithähne willigten immerhin ein, die Sache außerhalb der Sendung nochmal unter sich zu klären.
Trotzdem konnte sich Reuter einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen: "Gerne, wir sollten nämlich schon bei der Wahrheit bleiben, wie es nach dem Spiel abgegangen ist."
Baier hatte sich vergangene Woche beim Augsburger 1:0-Sieg über Leipzig eine obszöne Geste in Richtung RB-Coach Ralph Hasenhüttl geleistet. Er war dafür vom DFB für ein Spiel gesperrt und mit einer 20.000-Euro-Geldstrafe belegt worden.