Der FC Bayern hat die unverhoffte Steilvorlage genutzt und zu Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund aufgeschlossen. Der deutsche Rekordmeister entschied das Topspiel am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach souverän mit 5:1 (2:1) für sich und liegt damit nach dem 24. Spieltag punktgleich hinter dem BVB, der sich am Freitag beim FC Augsburg ein überraschendes 1:2 geleistet hatte.
FC Bayern schafft Anschluss an BVB
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Die Bayern, zwischenzeitlich bereits neun Punkte hinter den Dortmundern, haben damit erstmals seit mehr als fünf Monaten wieder direkten Kontakt zur Tabellenspitze und liegen nur noch zwei Tor hinter dem Erzrivalen. Javi Martinez (2.) und Thomas Müller (11.) brachten die Münchner in einer fulminanten Anfangsphase in Führung, ehe Lars Stindl (37.) der Anschlusstreffer gelang.
Doch Torjäger Robert Lewandowski (47., 90.+1/Foulelfmeter) kurz nach Wiederanpfiff und Serge Gnabry (75.) mit dem insgesamt 4000. Bundesligatreffer der Bayern sorgten für die Entscheidung.
"Neuer: "Wir müssen ruhig bleiben"
Trotz des Kantersieges fand Bayern-Trainer Niko Kovac noch das Haar in der Suppe - dass nämlich sein Team nicht schon jetzt Tabellenführer ist. "Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass man in Gladbach 5:1 gewinnt. Aber aufgrund der Torchancen, die wir liegen gelassen haben, hätte man heute sicherlich Erster werden können. Aber wir haben jetzt auf Null gestellt, haben resettet. Jetzt fängt es von vorne an, es sind noch zehn Spieltage zu gehen, und dann schauen wir mal was wird."
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Insgesamt zeigte sich Kovac aber zufrieden: "Das war mit das Beste, was wir in dieser Saison abgeliefert haben."
Müller: BVB-Vorlage als Motivationshilfe
Auch Manuel Neuer sprach die verpassten Großchancen an. "Wir hätten das ein oder andere Tor mehr erzielen können. Aber natürlich sind wir mit dem 5:1 zufrieden", sagte der Torhüter bei Sky. "Wir müssen ruhig bleiben. Dortmund ist die ganze Saison ruhig geblieben mit irgendwelchen Aussagen, wir bleiben auch ruhig. Dementsprechend müssen wir einfach schauen, dass wir sportlich alles dafür geben, dass wir Meister werden."
Thomas Müller, der nach längerer Zeit wieder ins Team rotierte, verriet, dass die BVB-Pleite am Freitag Motivationshilfe war. "Die Situation nach der Dortmunder Niederlage in Augsburg war für uns wie gemalt. Wir konnten mit einem Sieg den Punktegleichstand herstellen - so sind wir auch ins Spiel gegangen. "Wir sind jetzt einfach froh, der Spieltag war natürlich super für uns", freute sich Müller.
Gladbach-Plan geht schief
Für die Mannschaft von Trainer Niko Kovac war es der elfte Sieg in den letzten zwölf Ligaspielen. Bei Gladbach verlängerte sich hingegen die Ergebniskrise. Die Rheinländer rutschten nach dem vierten sieglosen Spiel und der dritten Heimpleite in Serie auf Platz vier ab und müssen damit noch um die Champions-League-Teilnahme zittern. (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)
Borussia-Trainer Dieter Hecking vertraute der gleichen Elf, die beim sensationellen 3:0-Erfolg im Hinspiel drei Punkte aus der Allianz Arena entführt hatte. Der Plan, die Sensation auch vor den eigenen Fans zu wiederholen, ging zunächst aber gar nicht auf.
Die Bayern starteten im ausverkauften Borussia-Park vor 54.022 Zuschauern äußerst engagiert in die Begegnung. Martinez, der den verletzten Leon Goretzka ersetzte, erzielte mit einem Kopfball nach James-Eckball seinen zweiten Saisontreffer. Zuvor hatte er Gegenspieler Nico Elvedi weggestoßen, der Videoassistent griff jedoch nicht ein.
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Die Kovac-Elf drückte weiter aufs Gas, schnürte die Gladbacher in der eigenen Hälfte ein - und Müller, der erstmals seit drei Bundesligaspielen wieder in der Startelf stand, erhöhte folgerichtig auf 2:0. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Sommer verhindert Schlimmeres
Die Borussia kam nach einer Viertelstunde etwas besser ins Spiel, worauf die Bayern ihr Glück bei Kontern suchten. Während Lewandowski (22.) und Gnabry (33.) am überragend aufgelegten Gladbach-Torhüter Yann Sommer scheiterten, sorgte Fohlen-Kapitän Stindl mit einem platzierten Schuss in die kurze Ecke wieder für Spannung.
Doch nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel war die Euphorie bei den Gladbachern schon wieder verflogen. Erst schoss James (46.) aus guter Position noch daneben, dann stellte Lewandowski mit seinem 14. Bundesligator den komfortablen Vorsprung wieder her.
Die Borussia hielt in der Folge gut dagegen, ein Freistoß von Oscar Wendt (52.) verfehlte das Bayern-Tor nur knapp. Gnabry mit seinem sechsten Saisontor un Lewandowski per Elfmeter sorgten dann für den Schlusspunkt.