Edgar Prib plumpste auf den Rasen und weinte hemmungslos. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff mussten die aufgestauten Gefühle einfach raus.
Hannover jubelt gleich doppelt
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"Wer in so einem Moment steif bleibt, ist kein Mensch", sagte der Offensivspieler von Hannover 96 eine ganze Weile später, aber noch immer "total aufgewühlt".
Pribs Bundesliga-Comeback nach zwei Kreuzbandrissen und knapp zwei Jahren Leidenszeit passte zum sportlichen Lebenszeichen der Niedersachsen: Denn neben der Rückkehr des früheren Kapitäns feierte 96 mit dem 1:0 gegen Mainz 05 das Ende der wochenlangen Sieglos-Serie und das Comeback im Abstiegskampf. "Meine größte Hoffnung ist, dass dieser Sieg bei jedem Einzelnen die letzte Energie freisetzt", sagte Prib. (Das Spiel im LIVETICKER zum Nachlesen)
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Doll: "Die Hoffnung lebt weiter"
Auch 96-Trainer Thomas Doll genoss das Gefühl des ersten dreifachen Punktgewinns nach neun Spielen sichtlich. "Für mich und meine Spieler ist das ein toller Moment. Die Hoffnung lebt weiter", sagte der 53-Jährige. Wenige Stunden später erlitt die Hoffnung aber wieder einen Dämpfer, nach dem Stuttgarter Sieg gegen Borussia Mönchengladbach beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 16 weiter sechs Zähler.
Doll verschwieg in seiner Analyse nicht, dass es eine gehörige Portion Glück brauchte, um Hannovers Traum von der Relegationsrettung auch drei Spieltage vor dem Saisonende noch am Leben zu halten. "Es geht nicht darum, Champagner-Fußball zu spielen, sondern Punkte zu holen", sagte der Coach trocken: "Wir hatten vielleicht das nötige Glück, dass wir in den vergangenen Wochen nicht hatten."
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96 gelingt kurioses Siegtor
Tatsächlich deutete bis zum kuriosen Slapstick-Tor von 96-Angreifer Hendrik Weydandt (66.) wenig bis gar nichts auf die ausgelassene Comeback-Party der "Roten" hin. Doch weil sich FSV-Keeper Florian Müller und Moussa Niakhate gegenseitig behinderten und den Ball kurios im Spiel hielten, anstatt ihn zum Eckball ins Toraus trudeln zu lassen, erlebte Hannover ein lange nicht gekanntes Glücksgefühl.
"Das bringt uns einen relativ großen Schritt nach vorne", sagte Torschütze Weydandt und stellte die 96-Rechnung für den Klassenerhalt auf. Der Zeitpunkt des Spiels am kommenden Wochenende bei Bayern München sei zwar "ungünstig", doch danach geht es noch gegen Freiburg und Düsseldorf. "Da sind mindestens sechs Punkte drin", sagte der Angreifer und fügte forsch hinzu: "Stuttgart und Nürnberg fangen langsam an zu zittern, wenn wir so weitermachen." Für den 16. Platz könnten aber selbst die sechs Punkte nicht reichen.
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Doll freut sich für Prib
Doll wollte sich an den Hochrechnungen seiner Spieler erst gar nicht beteiligen. Er weiß um die weiterhin eher geringen Chancen des Liga-Schlusslichts - und beschäftigte sich daher lieber mit dem Comeback von Prib.
"Das ist eine tolle Geschichte", sagte Doll und sprach von einem "Gänsehautmoment, den er sich mehr als verdient hat. Das passt zum heutigen Tag."