Torwart Alexander Nübel vom FC Schalke wird ab sofort mit einem neuen Handschuh-Ausrüster zusammenarbeiten. Seit drei Jahren wurde der 22-Jährige von "POPE’s Goalkeeper Gloves" ausgestattet. Doch jetzt hat er sich dazu entschieden, zukünftig auf Adidas zu vertrauen.
Ausrüsterwechsel: Wirbel um Nübel
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Sein früherer Ausrüster reagierte enttäuscht und mit harschen Worten. Via Facebook sprach er Schalkes Kapitän die nötige Sozialkompetenz ab.
"Ich war überrascht über die Schärfe, mit der Herr Nowak es öffentlich gemacht hat. Nicht überrascht war ich hingegen, dass er es überhaupt gemacht hat", sagte Nübels Berater Stefan Backs im Gespräch mit SPORT1 und erklärte, warum er den "Handschuhpapst" sogar verstehen kann.
Nübel will "neuen Weg" gehen
"Herr Nowak ist enttäuscht. Ich schätze ihn, er hat von Grund auf viel Herzblut in sein Geschäft gesteckt, ist Torhütern hinterhergereist. Er muss aber auch einsehen, dass ein Torwart gerne mal einen neuen Weg gehen möchte." Dies sei "ganz legitim".
Nübels Berater will nicht nachtreten. "Bis jetzt war es für Alex der beste Handschuh. Es gab ja nicht mal einen Vertrag zwischen beiden. Alex will nun einen anderen Handschuh, Adidas kam auf ihn zu, das ist normal und er sieht das auch wesentlich nüchterner als Herr Nowak."
"Er wird dazulernen"
Der präzisierte seine Kritik im Gespräch mit SPORT1. "Es ist völlig normal, dass sich Torhüter auch im Handschuhbereich mal verändern, sei es aus finanziellen Gründen oder weil ihnen anderes Material besser zusagt", sagte Nowak. Sein Ärger über Nübels rührt nach eigener Aussage vor allem von der Art und Weise her, wie diese kommuniziert worden sei:
"Ich habe ihm zwei Tage nach seiner für mich recht lapidaren Voicemail am 16. Juli - dort erklärte er, in der Saisonvorbereitung adidas zu testen und wahrscheinlich auch dorthin zu wechseln - in einer langen, sehr persönlichen Nachricht mitgeteilt, jede Entscheidung zu respektieren. Allerdings solle eine Trennung bitte respektvoll und freundschaftlich ablaufen und ich habe ihm abschließend noch eine gute und verletzungsfreie Vorbereitung gewünscht. Eine Antwort blieb bis heute leider aus."
Beleidigt sei er nicht, mit ehemaligen Partnern wie Fabian Bredlow (jetzt VfB Stuttgart) oder Tom Mickel sei er weiterhin in freundschaftlichem Kontakt. "Naiv sind wir hier nicht. Als Alex noch völlig unbekannt war, wurde er von uns behandelt wie ein Nationaltorhüter, da finde ich, kann man mal den Hörer in die Hand nehmen und zumindest 'Danke für die Zusammenarbeit'", erklärte Nowak.
Nachtragend will er aber nicht sein: "Alexander ist ein junger Mensch, auf den in den letzten Monaten sehr vieles und nicht nur Gutes eingestürzt ist. Er wird dazulernen und mit etwas Abstand auch erkennen, dass das von seiner Seite aus nicht besonders gut gelaufen ist."