Sowohl der FC Schalke als auch Hertha BSC setzen nach den Anfeindungen gegen Hertha-Profi Jordan Torunarigha im DFB-Pokal-Achtelfinale ein Zeichen gegen Rassismus.
Hertha-Aktionen für Torunarigha
Bei der Mannschaftsvorstellung vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz wurde der in Chemnitz geborene Abwehrspieler von den Fans im Berliner Olympiastadion mit einem Sonderapplaus gefeiert.
Zudem setzten die Anhänger der Hertha auch mit einem Banner in der Kurve ein deutliches Zeichen.
"Gemeinsam gegen Rassisten - notfalls mit Getränkekisten", stand auf dem Spruchband, welches kurz vor dem Anpfiff entrollt wurde.
Zudem machten die Spieler der Berliner mit einer besonderen Gesichtsbemalung auf das Thema Rassismus aufmerksam: Während die weißen Berliner mit einem schwarzen Streifen auf der Wange aufliefen, hatten die dunkelhäutigen Herthaner jeweils einen weißen Strich im Gesicht.
Hertha demonstriert Unterstützung für Torunarigha
Außerdem hielten die Anhänger der Alten Dame Blätter in die Höhe, die mit der Trikotnummer Torunarighas, der 25, bedruckt waren.
"Das ist eine Aktion, die aus der aktiven Fanszene kommt und die wir ausdrücklich begrüßen", sagte Hertha-Manager Michael Preetz bei Sky: "Es ist wichtig, zusammenzustehen. Das ist natürlich auch die Botschaft an den Spieler."
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Der 22-Jährige war unter der Woche im Achtelfinale des DFB-Pokals zwischen S04 und der Hertha mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. In der Verlängerung hatte der Berlin-Profi einen Wasserkasten auf den Boden geschmettert und wurde deshalb des Platzes verwiesen.
Wie nach dem Spiel bekannt wurde, war Torunarigha zuvor Opfer rassistischer Anfeindungen von der Tribüne geworden. Der Spieler stellte mittlerweile Strafanzeige, die Täter konnten bisher aber nicht identifiziert werden.
Schalke Vorstand verurteilt "Hohlbirnen"
"Leider konnte aus dem Bildmaterial niemand identifiziert werden, sagte Alexander Jobst, Vorstand Marketing und Kommunikation bei S04, vor der Partie gegen Paderborn bei Sky: "Das heißt aber nicht, dass wir dem Spieler und seinen Aussagen keinen Glauben schenken. Im Gegenteil. Wir tun alles dafür, vollumfänglich auszuwerten und dann zu reagieren."
Schalke erwartet in Kürze vom Kontrollausschuss des DFB eine Strafe, "die wir nicht nur akzeptieren wollen, sondern die uns darin bestätigt, unsere Aktionen gegen Diskriminierung, Rassismus und sämtliche Ausgrenzungen weiter fortzuführen", betonte der Schalke-Vorstand.
Jobst verurteilte die Affenlaute gegen Torunarigha und erklärte: "Das am Dienstag so etwas gemacht wird, von solchen Holbirnen, die in der Gesellschaft mit ihren Aussagen keinen Platz finden, die in einem Fußballstadion sicherlich keinen Platz finden sollten und die schon gar keine Schalker sind - das darf es in der Zukunft so nicht mehr geben. Wir Vereinen sind dazu aufgerufen, uns dafür stark zu machen, dass so etwas nicht mehr vorkommt."
Tönnies mit Statement
Schalke veröffentlichte vor dem 21. Spieltag der Bundesliga ein Video, in dem sich Spieler, Fans und Funktionäre gegen Fremdenhass und Intoleranz aussprechen.
Dabei kommt auch Aufsichtsratschef Clemens Tönnies zu Wort, der im August 2019 selbst mit einer rassistischen Äußerung für einen Eklat gesorgt hatte und sein Amt daraufhin für drei Monate ruhen ließ.
In dem am Samstag veröffentlichten Clip sagte Tönnies, er mache sich "für Vielfalt" stark. Der Titel des Clips lautete "steht gemeinsam mit uns auf".
Torunarigha gegen Mainz in der Startelf
Beim Spiel gegen Mainz stand Torunarigha trotz des aufwühlenden Erlebnisses in der Startelf.
"Jordan ist bereit", erklärte Herthas Co-Trainer Alexander Nouri. "Er hat im Training sehr gute Leistungen gezeigt. Da mache ich mir keine Sorgen."