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Angriff auf FC Bayern? RB Leipzig trotz Corona im Kaufrausch

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Angriff auf FC Bayern? RB Leipzig trotz Corona im Kaufrausch

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Wie RB an Bayerns Thron rüttelt

RB Leipzig peilt die erste Meisterschaft an. Die Sachsen haben groß eingekauft, viel verändert und könnten so Serienmeister FC Bayern stürzen.
Der FC Bayern München verzichtet in dieser Saison bisher auf große Transfers. Die Konkurrenz in der Bundesliga dagegen rüstet auf. Kostet das dem FCB womöglich die Meisterschaft?
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Als Bayern-Präsident Herbert Hainer am Dienstag bestätigte, dass der Rekordmeister auf dem Transfermarkt nicht mehr aktiv sein werde, dürften die Verantwortlichen von RB Leipzig die Ohren gespitzt haben.

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Ist das Starensemble von der Isar nach neun Jahren Dauerdominanz endlich mal wieder reif? Auf dem Papier haben die Münchner zwar weiterhin eine Weltklasse-Auswahl – doch ihr Kader scheint so sehr auf Kante genäht, dass in Sachen Verletzungen und Formschwäche nicht viel passieren darf.

Und wenn es doch so kommt? Dann könnte ein Klub in die Bresche springen, der in seinen bislang fünf Bundesligajahren zwei Mal Zweiter und zwei Mal Dritter wurde – eben RB Leipzig. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Denn während bei den Bayern coronabedingt der finanzielle Handlungsspielraum stark nach unten angepasst werden musste, lebt der Red-Bull-Klub scheinbar weiter in Saus und Braus.

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Mintzlaff: Haben Bayern in die Tasche gegriffen

Laut Sport Bild steuert der Vizemeister mittlerweile auf die 200 Millionen Euro zu, was die Investitionsmarke für die kommende Saison angeht.

Doch wie kann sich der Klub, der von der Pandemie genauso betroffen ist wie die übrigen Bundesligisten, einen solchen Kaufrausch leisten?

Die Antwort ist ganz einfach: Vor allem durch clevere Verkäufe. Allein die Wechsel von Trainer Julian Nagelsmann und Verteidiger Dayot Upamecano nach München spülten über 60 Millionen Euro in die Kassen.

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Ein ordentlicher Batzen Geld, den der Serienmeister ausgerechnet seinem großen Widersacher überwies – und das in klammen Coronazeiten. „Wir haben ihnen etwas in die Tasche gegriffen. Das war das Einzige, was wir gemacht haben“, sagte Geschäftsführer Oliver Minzlaff bei der Vorstellung des neuen RB-Trainers Jesse Marsch.

Leipzig mit der besseren Bank

Zählt man Ibrahima Konaté dazu, für den Liverpool bis zu 45 Millionen Euro zahlte, dann erwirtschaftete RB durch die drei Abgewanderten schon über 100 Millionen Euro.

Nichtsdestotrotz sah Mintzlaff von einem Angriff auf den Ligaprimus ab und schob ihm die Favoritenrolle auch für die anstehende Spielzeit zu. „Der FC Bayern ist der FC Bayern. Er bleibt die klare Nummer eins in Deutschland. Wir greifen auch jetzt nicht die Bayern an.“

Die Frage ist: Warum eigentlich nicht? Beim Vergleich der beiden Kader könnte man auf den Gedanken kommen, dass Nagelsmann nicht zwingend überall die besseren Spieler hat – vor allem wenn es darum geht, von der Bank für neuen Schwung zu sorgen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Denn während der neue Bayern-Trainer nur Upamecano als potenziellen neuen Stammspieler für die Verteidigung begrüßte, verließen mit David Alaba und Jérôme Boateng zwei Abwehr-Ikonen den FCB - und mit Javi Martínez zumindest ein verlässlicher Ersatz.

Demgegenüber gaben sich in Leipzig die Neuzugänge fast schon die Klinke in die Hand.

Silva ist der neue Mega-Torjäger

Über allem steht die Verpflichtung von André Silva. Der Portugiese kam für 23 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen erzielte der 25-Jährige in der Bundesliga satte 28 Treffer in 32 Einsätzen. Damit stieß er in Sphären der Überflieger Robert Lewandowski und Erling Haaland vor.

Ein Torjäger von Silvas Format fehlte Leipzig seit dem Abgang von Timo Werner, der 2019/20 ebenfalls 28 Treffer erzielt hatte.

Mit Mohamed Simakan (kam für 15 Millionen Euro aus Straßburg), Josko Gvardiol (für 18,8 Millionen aus Zagreb) und Caden Clark (von NY Red Bulls für 1,8 Millionen) verstärkte sich der Brauseklub munter weiter – und investierte auch in zwei Spieler, die schon in der vorigen Saison zum Kader gehörten: Benjamin Henrichs und Angelino.

Diese Saison wieder der alte Angelino?

Dabei setzen die Sachsen vor allem darauf, dass der spanische Flügeflitzer Angelino wieder in die Verfassung aus der vergangenen Hinrunde kommt. Nach der Winterpause fielen die Leistungen des 24-Jährigen stark ab, weil dieser mit Nagelsmann nicht mehr auf einer Wellenlänge war. Mit dem neuen Coach soll es nun wieder bergauf gehen, so die Hoffnung.

Hoffnung besteht auch bei einem 19-Jährigen, der aus Amsterdam kam: Super-Talent Brian Brobbey wechselte zwar offiziell ablösefrei, doch Spieleberater Mino Raiola soll eine Gage im hohen einstelligen Millionenbereich eingesteckt haben. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Einen kleinen Rückschlag erlebte Leipzig allerdings auch schon: Maxence Lacroix, der aus Wolfsburg für 30 Millionen Euro kommen sollte, bleibt nun doch bei den Niedersachsen. Dies könnte zur Folge haben, dass Marcel Halstenberg, der als Verkaufskandidat galt, doch bei RB bleibt.

So oder so scheint dem FC Bayern nach einer knappen Dekade uneingeschränkter Dominanz ein ernsthafter Titelkonkurrent erwachsen zu sein – allem Leipziger Understatement zum Trotz.