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FC Bayern: Armindo Sieb als großer Gewinner unter Nagelsmann?

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FC Bayern: Armindo Sieb als großer Gewinner unter Nagelsmann?

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Wird er zum Gewinner unter Nagelsmann?

Vor allem ein Youngster begeistert unter Julian Nagelsmann und könnte ein großer Gewinner der Vorbereitung des FC Bayern werden. Dabei hätten ihn unbedachte Aktionen beinahe vom Weg abgebracht.
Julian Nagelsmann verliert sein erstes Spiel als Bayern-Trainer gegen den 1.FC Köln. Und das auch, weil Mark Uth traumhaft trifft.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

„Einige der jungen Spieler haben es gut gemacht“, zog Julian Nagelsmann jüngst ein Zwischenfazit in der Vorbereitung. Namen wollte er nicht nennen, doch es ist wahrscheinlich, dass er dabei vor allem an ein junges Bayern-Talent dachte: Armindo Sieb.

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„Sieb war wirklich gut“, hatte der neue Coach des FC Bayern schon nach der 2:3-Pleite im Testspiel gegen den 1. FC Köln gesagt und damit die Eindrücke bestätigt. Gegen Köln war der 18 Jahre alte Sieb einer der auffälligsten Akteure des deutschen Rekordmeisters gewesen und hatte ein Tor erzielt. Auch bei den Trainingseinheiten bekommt er auffällig viel Lob von Nagelsmann - für seine Pässe, Flanken und Abschlüsse. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga).

Immer wieder hat der anspruchsvolle Trainer von Chancen gesprochen, welche die jungen Spieler in Abwesenheit der EM-Fahrer haben. Chancen, sich zu zeigen und Chancen, sich einen festen Platz im Kader eines der besten Klubs der Welt zu erspielen. Sieb könnte nun einer der ganz großen Gewinner der Vorbereitung werden - dabei ist er erst seit einem Jahr in München.

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Sieb mit Tätlichkeit gegen den FC Bayern

Der ablösefreie Wechsel von der TSG Hoffenheim an die Säbener Straße lief nicht ganz ohne Störgeräusche ab. Ein wenig sinnbildlich für die noch so junge Karriere des aufstrebenden Kickers.

Die Bayern hatten ihn ohne Absprache mit der TSG zum Medizincheck nach München eingeladen. Sieb kam und unterschrieb wenig später einen Vertrag bis 2023. Ein solcher lag ihm auch von den Hoffenheimern vor, bei denen er wegen des Medizinchecks unentschuldigt fehlte.

„Für so ein Verhalten fehlen mir die Worte“, hatte TSG-Sportdirektor Alexander Rosen daraufhin bei SPORT1 in Richtung der Bayern geschimpft.

Es war die letzte von einigen Kontroversen, die es rund um den jungen Kicker bei der TSG gegeben hatte. Im Dezember 2019 war das der Fall, als Sieb sich in der U17 zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ, die Rote Karte sah und für vier Spiele gesperrt wurde.

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Nach diesen vier Partien wurde die Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Die Sicherungen waren ihm ausgerechnet gegen den FC Bayern durchgebrannt.

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Sieb erinnert an Gnabry

Dass er bei den Bayern trotzdem Begehrlichkeiten weckte, liegt an seinem großen Talent. Wenn er dieses auf den Platz bringt, dann sieht man einen Ausnahmefußballer kicken. Dann erinnert Sieb ein wenig an Serge Gnabry, der ebenfalls bei Hoffenheim spielte und dann bei den Bayern durchstartete.

Sieb ist ähnlich flexibel in der Offensive. Ein großer Trumpf, denn es ist kein Geheimnis, dass Nagelsmann Flexibilität bei seinen Spielern besonders wichtig ist. Am liebsten spielt der 1,80 Meter große Angreifer als hängende Spitze. Er kann aber auch auf die Flügel rücken, im Sturmzentrum ging er ebenfalls bereits auf Torejagd.

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Sieb ist schnell, trickreich, beidfüßig und mit einem eiskalten Abschluss gesegnet. Außerdem ist er robust und kann verdammt giftig auftreten. Die Kehrseite: Manchmal versteckt er sich in den Spielen zu oft und muss zu seinem Glück gezwungen werden.

Er ist (noch) keiner, der durch Laufstärke auffällt, der ein Spiel an sich reißt oder seine Mitspieler durch Emotionen oder Einsatz pusht. Ein Makel, der Einigen beim FC Bayern auch in den ersten Wochen unter Nagelsmann aufgefallen ist.

Sein Temperament darf dem Hitzkopf übrigens nicht mehr zum Verhängnis werden.

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Popcornwerfen im Kino bedrohen Siebs Traum vom Profi

Immer wieder überschritt der talentierte Kicker Grenzen oder reizte sie zumindest aus. Im Jugendteam von Motor Halle in seiner Heimatstadt war das bereits so und später auch in der Jugendakademie bei RB Leipzig und bei Hoffenheim.

Der damalige TSG-Jugendleiter Dominik Drobisch hatte es nicht leicht mit dem hochveranlagten Teenager. Und einmal hätte es ihm beinahe gereicht. Bedrohlich für eine Profi-Karriere des Talents waren ein Kinosaal, eine Tüte Popcorn und Sieb selbst.

„Durch Popcornwerfen im Kino hätte deine Zeit hier schnell vorbei sein können“, sagte Drobisch in einer Dokumentation des DFB in Richtung Sieb. Trotz des einen oder anderen Fehltritts ist die Zeit von Sieb nun allerdings nicht vorbei, sondern scheint gerade erst zu kommen.

Unter Hansi Flick feierte Sieb schon in der vergangenen Saison sein Profi-Debüt. Im Abschlusstraining vor dem Test gegen Borussia Mönchengladbach (Testspiel: FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach, Mittwoch, ab 18 Uhr im LIVETICKER) stand er nun in der Startelf.

Gut möglich, dass er unter Nagelsmann nun auch bald sein erstes Bundesligaspiel machen wird. Bis es soweit ist, sollte er womöglich Kinosäle meiden. Nur um sicherzugehen.