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Amin Younes: Zukunft bei Eintracht Frankfurt unklar

Die rätselhafte Causa Younes

Unterschiedsspieler, Nationalspieler, Bessermacher – und plötzlich geht das Bangen um den Stammplatz los und Wechselgerüchte bestimmen die Szenerie. Was ist passiert bei Amin Younes? SPORT1 schaut genauer hin.
Amin Younes wird Eintracht Frankfurt womöglich verlassen
Amin Younes wird Eintracht Frankfurt womöglich verlassen
© Imago
Unterschiedsspieler, Nationalspieler, Bessermacher – und plötzlich geht das Bangen um den Stammplatz los und Wechselgerüchte bestimmen die Szenerie. Was ist passiert bei Amin Younes? SPORT1 schaut genauer hin.

Die Beobachter der Trainingseinheit am vergangenen Dienstagnachmittag kamen beim Zählen überhaupt nicht mehr hinterher. Zwei, drei oder vier Tore? Vorlagen? Ebenfalls auffallend viele.

Kein Wunder also, dass sich Amin Younes nach dem Abschlussspielchen mit seinen Teamkollegen über den Tagessieg freuen durfte. War da etwas? Knirschte es tatsächlich im Gebälk? Wer dem 28-Jährigen in diesen rund 30 Minuten zusah, der käme nicht auf die Idee, dass es aktuell Wechselgerüchte gibt.

Wechselgerüchte um Amin Younes

Zieht es Younes tatsächlich nach Saudi-Arabien? Muss er den Platz für Jens Petter Hauge, der kurz vor einem Wechsel vom AC Mailand an den Main steht, räumen? (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

In Wunschaufstellungen ist Younes plötzlich nicht mehr automatisch vorzufinden, der gebürtige Düsseldorfer war einigen Berichten zufolge schon so gut wie weg. Aussagen seines Beraters wurde kaum Glauben geschenkt, die Abgangsgeschichte bereits gedruckt.

Younes sitzt SPORT1-Informationen zufolge allerdings (noch?) nicht auf gepackten Koffern. Seine im Frühjahr getätigte Aussage, dass er seinen Hafen in Frankfurt gefunden habe, war keine Floskel. Younes, der gelegentlich auch schon am Bornheimer Hang beim FSV Frankfurt vorbeigeschaut hat, hängt an Klub und Stadt.

Dennoch sind die Ereignisse der vergangenen sechs Monate kaum greifbar. Da war der Höhenflug, der ihn nach dem 2:1-Sieg und einem Traumtor gegen den FC Bayern München für drei WM-Qualifikations-Partien zurück in die deutsche Nationalmannschaft brachte. Der Younes-Hype fand den Weg über die Grenzen der Mainmetropole hinaus in den Rest der Republik, der kleine Dribbler überzeugte als Unterschiedsspieler.

Younes benötigt Vertrauen

Doch der 3. April bedeutete einen Wendepunkt. Younes erlebte im Duell bei Borussia Dortmund eine frustrierende erste Halbzeit, Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ damals auch härteste Aktionen gegen ihn ungeahndet weiterlaufen.

In der Kabine soll es damals heftig zugegangen sein, die Beziehung zu Ex-Coach Adi Hütter war danach nicht mehr dieselbe. Die Frage nach Henne und Ei ist mühsam, doch der 2:1-Sieg sorgte intern nicht nur für verbesserte Stimmung in einem wilden Endspurt, in dem die Champions League verspielt wurde. (SERVICE: Bundesliga-Spielplan zum Ausdrucken)

Younes, den immer wieder kleinere Verletzungen aus der Bahn warfen, spürte plötzlich nicht mehr das nötige Vertrauen. Dabei ist er ein Akteur, der genau diese Wertschätzung und Wohlfühlatmosphäre benötigt. Younes ist ein Freigeist auf dem Feld, er will sich austoben.

Die Zeiten auf dem Bolzplatz in der Heimat, als er sich gegen die größeren Jungs aus der Nachbarschaft durchsetzen musste, haben ihn geprägt. Ob es bei den ganzen Diskussionen tatsächlich nur um den Faktor Geld geht? Offen.

Sportvorstand Markus Krösche wird die Entscheidung für oder gegen ihn genauestens abwägen müssen. Wie erfolgreich die Eintracht mit Younes sein kann, zeigten starke 34 von 48 erreichbaren Zählern mit ihm in der Startelf. Vier Treffer und zwei Vorlagen waren zwar nicht herausragend, doch seine Spielweise definiert sich über andere Elemente.

Glasner-Lob nach starker Trainingswoche

Trainer Oliver Glasner jedenfalls fand lobende Worte für die Trainingswoche von Younes und erklärte: “Ich habe zuletzt länger mit ihm gesprochen. Wir sind hier sehr eng, klar und deutlich im Umgang miteinander.” (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Der Offensivmann habe gezeigt, “dass er voll motiviert” sei: “Solange es keinen anderen Stand gibt, ist er voller Bestandteil in unserem Kader. Wenn er sich so wie in der vergangenen Woche präsentiert, hat er Chancen lange zu spielen.”

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Im Testspiel gegen den AS Saint-Étienne ließ Glasner zunächst Aymen Barkok und Daichi Kamada beginnen. Das Duo machte seine Aufgabe gut, zudem stehen mit Jesper Lindström und zeitnah wohl auch Jens Petter Hauge noch zwei Offensivkräfte mit Tempo, Tiefgang und Torgefahr zur Verfügung.

Ein Younes in Bestform kann Eintracht immer helfen

Der Hype um Younes, den zwischenzeitlichen Nationalmannschafts-Rückkehrer, ist jedenfalls vorerst abgeklungen. Allerdings zeichnet ihn Widerstandsfähigkeit aus, er konnte sich bereits aus einigen Tälern in seiner Karriere herauskämpfen.

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Auch die Eintracht weiß, dass ein Younes in Bestform für das Erreichen großer Ziele hilfreich ist. Mit Blick auf die Dreifachbelastung benötigt Glasner verschieden Spielertypen und jederzeit frische Kräfte. Vielleicht ja schon im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim?

Einmal Hype, zurück auf den Boden – und wieder nach oben? Einem kämpferischen Younes jedenfalls ist vieles zuzutrauen. Das letzte Kapitel in Frankfurt, es ist offenbar noch nicht geschrieben. Oder doch? Es liegt an Younes selbst Fakten zu schaffen – auf und neben dem Platz.