Martin Hinteregger ist bekannt für Klartext. Erst kürzlich zeigte er sin in seinem Buch “Innensicht” sehr offen und gab tiefe Einblicke in sein Seelenleben mit allen Höhen und Tiefen - auch was die Themen Spielsucht und Depression angeht.
Hinteregger: “Viele Profis sind Alkoholiker geworden”
Nun sprach der 28-Jährige von Eintracht Frankfurt über ein anderes Tabu-Thema: Alkoholabhängigkeit unter Profis. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
“Viele Profifußballer sind Alkoholiker geworden oder komplett abgestürzt. Wahrscheinlich ein Drittel. Das ist eine erschreckende Zahl, weil keiner während der Karriere darüber redet” , sagte Hinteregger bei ServusTV in der Sendung “Sport und Talk aus dem Hangar 7″.
Der Eintracht-Star erklärte: “Je mehr Geld du hast, desto mehr Sorgen, desto mehr Unruhe hast du und desto unglücklicher wirst du. In einer schwierigen Zeit kannst du aber in eine Phase hineinrutschen, in der es dir extrem schlecht geht und du Hilfe in Anspruch nehmen musst.”
Auf Nachfrage der Sport Bild konkretisierte der Verteidiger, mit seiner Aussage habe er gemeint, “dass gefühlt jeder dritte Fußballer nach seiner aktiven Karriere gefährdet ist, in ein Loch zu fallen. Einige davon haben Alkoholprobleme. Darauf wollte ich aufmerksam machen.”
“Hinti” fiel in der Vergangenheit selbst durch Alkohol-Eskapaden auf, sagt aber über sich selbst in Interviews: “Ich bin kein Alkoholiker. Ich feiere halt gern.”
Hinteregger gibt tiefe Einblicke in seinem Buch
In seinem Buch berichtete er von seinem Kampf gegen andere Laster.
“Das Glücksspiel zog mich regelrecht an. Immer mehr. Der Zeitpunkt kam, an dem ich allein ins Casino ging. Drei Mal die Woche. Auch tagsüber”, schrieb Hinteregger unter anderem.
Sogar Gedanken an den Selbstmord von Robert Enke begleiteten ihn, wenngleich er darlegte: “So weit wäre es bei mir nicht gekommen. Aber es war schon sehr dunkel. Ich war am Limit, wäre wohl komplett abgestürzt.”
- Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.