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Eintracht Frankfurt: Ist das Glasner-Team zu abhängig von Kostic?

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Eintracht Frankfurt: Ist das Glasner-Team zu abhängig von Kostic?

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Kostic bringt die Eintracht in Gefahr

Alles Filip Kostic bei Eintracht Frankfurt? Die Abhängigkeit der Hessen vom Serben ist auffällig. Dabei werden Erinnerungen an die Vergangenheit wach.
Oliver Glasner erklärt nach dem Spiel gegen die Hertha, dass es egal sei, welches System die Mannschaft spielt, solange die Umsetzung nicht stimmt.
cmichel
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Als die Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC besiegelt war, nahm sich Trainer Oliver Glasner bei der anschließenden Pressekonferenz lange Zeit, alle Fragen zu beantworten.

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Dem Österreicher war der Frust deutlich anzumerken, und in seiner Analyse stach ein Punkt hervor: „In der zweiten Halbzeit haben wir etwas mehr Druck entfacht. Aber meine Mannschaft war zu einfältig. Gefühl spielen wir den Ball raus zu Filip Kostic und dann soll etwas entstehen. Das ist zu wenig.“ Die Euphorie nach dem Bayern-Sieg? Wie weggeblasen!

Eintracht unter Glasner noch abhängiger von Kostic

Und eine Erkenntnis bleibt: Filip Kostic ist bei den Hessen auch in dieser Saison wieder das Zugpferd. Die Mannschaft ist noch abhängiger von ihm als in den Jahren zuvor.

Nach neun Pflichtspielen stehen bereits wieder zwei Treffer und vier Vorlagen auf dessen Konto. Die Frankfurter haben in den insgesamt zwölf Partien in DFB-Pokal, Europa League und Bundesliga erst elf Tore erzielt. Kostic war also an 54,5 Prozent der Treffer beteiligt, ohne den Linksfuß geht kaum etwas voran.

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Schon in der Vergangenheit war der 28-Jährige für die Eintracht nicht zu ersetzen. 2018/19 war er an 25,2 Prozent, 2019/20 an 30 Prozent und 2020/21 an 29,2 Prozent der Tore beteiligt. Die Klasse von Kostic ist bestens bekannt in der Bundesliga, die Offensive profitiert seit Jahren von den Flanken, Schüssen und Tempoläufen des Linksfußes. „Wie ein Laser“, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann über dessen Qualität der Hereingaben.(NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Deshalb gelang die Emanzipation von Kostic noch nicht

Doch unter Glasner wollte sich die Eintracht von Kostic emanzipieren, die Last auf mehrere Schultern verteilen. Dies gelang bislang nur unzureichend. Das Team sucht Kostic, der immer wieder Lösungen kreieren muss. Verschiedene Gründe führen zu dieser Abhängigkeit.

Einerseits hat Glasner noch immer kein funktionierendes System gefunden. Der Eintracht-Trainer versucht es Woche für Woche mit wechselndem Personal und verschiedenen Grundordnungen, es ist die verzweifelte Suche nach der richtigen Formation und Zusammensetzung.

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Andererseits fiel der Umbruch größer aus als zunächst angenommen. Der Abgang von 28-Tore-Stürmer André Silva konnte (noch) nicht kompensiert werden, dazu ist Amin Younes aussortiert worden. Die neuen Offensivleute Rafael Borré, Sam Lammers, Jesper Lindström und Jens Petter Hauge befinden sich noch immer in der Findungsphase, sie sind bislang keine Sofort-Verstärkung.

Gedanken an das „System Gekas“

Das „System Kostic“ muss es bei der Eintracht aktuell also richten. Glasner konnte zuletzt kaum trainieren, englische Wochen und Länderspielabstellungen ließen ihm dazu keine Möglichkeit. Aber die Kostic-Abhängigkeit ist gefährlich. Auf SPORT1-Nachfrage reagierte der Trainer zuletzt zwar zynisch:

„Für mich ist das überraschend, dass Filip Kostic performt, nachdem ich ihn ja von seiner Position weggestellt habe und ihm eigentlich etwas anderes gelehrt habe.“ Glasner deutete damit auf Presseberichte hin, die die Umstellung von Kostic kritisch begleiteten, der plötzlich nicht nur mit seiner klassischen Aufgabe auf dem Flügel betraut war.

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Aber gerade in Frankfurt ist das Umfeld sensibilisiert. In der Saison 2010/11 gab es mit Theofanis Gekas einen Angreifer, der in der Hinrunde Woche für Woche traf und seine 14 Tore auf acht Siege verteilte.

Die Hessen griffen Europa an – und stürzten nach einer „Rückrunde der Schande“ auf Rang 17 ab. Gekas traf in der Rückserie nur noch zweimal gegen den FC St. Pauli. Es war der einzige Sieg der Eintracht, die noch sang- und klanglos abstieg. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Noch keine Lösung gefunden

Von einem solchen Szenario freilich sind die Frankfurter derzeit noch weit entfernt, die Kader-Qualität ist deutlich höher und es kann noch an Stellschrauben gedreht werden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Doch die „One-Man-Show“ des Filip Kostic birgt auf Dauer Gefahren, auch wenn sie kurzfristig Punkte bringt. Die Suche nach gewinnbringenden Lösungen verläuft auch vor dem Europa-League-Duell gegen Olympiakos Piräus (seit 21 Uhr im LIVETICKER) jedoch noch stockend.

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