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Bundesliga: Drohen erneut Geisterspiele wegen Corona?

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Bundesliga: Drohen erneut Geisterspiele wegen Corona?

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Drohen der Liga wieder Geisterspiele?

Die Ministerpräsidentenkonferenz entscheidet am Donnerstag über Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19. Ist auch die Bundesliga davon betroffen?
11. März 2020: Zwischen Gladbach und Köln findet aufgrund der Corona-Pandemie das erste Geisterspiel der Bundesligageschichte statt. Es sollte nur eines von Vielen sein.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Beginnt alles wieder von vorn? Am Donnerstag geht der Blick des Sports gebannt in Richtung Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Dann wird über neue Maßnahmen im Kampf gegen Corona entschieden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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2G, 2Gplus? Auch der Sport wird wachsam sein, denn hier stellen sich seit einigen Tagen die Fans plötzlich wieder die Frage: „Drohen der Bundesliga wieder Geisterspiele?“ Eins ist klar. Es wird eine verpflichtende 2G-Regelung für Zuschauer geben. Wer also ins Stadion möchte, muss entweder geimpft oder genesen sein.

„Die Forderung ‚Zurück zu Geisterspielen!‘ wäre allenfalls dann nachvollziehbar und auch verständlich, wenn sich nach der Wiederzulassung von Zuschauern herausgestellt hätte, dass gut besuchte Stadien Pandemietreiber sind“, sagt Wolfgang Bosbach zu SPORT1. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Bosbach: „Infektionsrisiko bei Sportveranstaltungen gering“

Der CDU-Politiker, von 1994 bis 2017 Mitglied des Bundestages, ergänzt: „Hierfür gibt es jedoch überhaupt keine Anhaltspunkte. Aus Erfahrungen mit der Auswertung der sogenannten LucaApp wissen wir, dass das Infektionsrisiko bei Sportveranstaltungen äußerst gering ist, viel geringer als zum Beispiel in Clubs oder Bars.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Nach SPORT1-Informationen hält auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) Geisterspiele nicht für nötig. Grundsätzlich ist man dort der Ansicht, dass die Hygiene-Konzepte der Klubs sowie die Zulassung der Zuschauer funktionieren. Die Fakten lägen auf dem Tisch. Und diese sprächen deutlich dafür - so die einhellige Meinung bei der DFL - dass die Fußballspiele mit Zuschauern nicht dafür gesorgt hätten, dass die Infektionszahlen wieder derart steigen.

Hörmann: Fehler dürfen sich nicht wiederholen

„Die DFL ist mit dem Thema ‚Fußball und Corona‘ von Beginn an sehr verantwortungsbewusst umgegangen. Ihr Schutzkonzept ist sehr ambitioniert und war Vorbild für viele Ligen im In- und Ausland“, lobt Bosbach. „Alle Befürchtungen, die bei der Wiederzulassung von Zuschauern von Karl Lauterbach & Co. mit drastischen Worten unter das Volk gebracht wurden, haben sich nicht bestätigt.“ So ernst die Lage auch sei - zurück zum Zuschauerausschluss mache sie nicht besser.

„Der Fehler des Vorjahres, als die weitgehende Schließung von Spiel- und Sportstätten und die Kontaktbeschränkungen die rund 27 Millionen Mitglieder von Sportvereinen und alle anderen Menschen in Deutschland zur Bewegungslosigkeit verurteilten, dürfe sich nicht wiederholen“, wird der Präsident des deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, in einer Pressemitteilung zitiert.

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Inzidenz steigt auf über 300

Bei der DFL ist man nach SPORT1-Informationen der Ansicht, es dürfe trotz der schwierigen Infektionslage - seit Anfang der Woche stieg die Inzidenz erstmals auf über 300 - für Geimpfte und Genesene keinerlei Einschränkungen geben.

Die Zulassung von Zuschauern sei von den Konzepten abhängig, die die Klubs an ihren Standorten für ihre individuellen Begebenheiten wie Infrastruktur oder An- und Abreise entwickelt und mit ihrem jeweiligen Gesundheitsamt vor Ort abgestimmt haben.

„Außenbereiche sind immer unkritischer als Innenbereiche“, sagte zuletzt Professor Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig Holstein den Kieler Nachrichten. „Wenn man das gut kontrolliert, ist das Stadion kein Problem, weil man draußen ist und Abstand halten kann.“

Nur neun Covid-Fälle im Zusammenhang mit einem Stadionbesuch

Anfang September hatte die DFL eine erste Bilanz gezogen. Und diese fiel nach SPORT1-Informationen sehr zufriedenstellend aus. Auswertungen hätten nämlich ergeben, dass es bei über zwei Millionen Zuschauern bei Spielen der Bundesliga und 2. Liga durch die Gesundheitsämter nur neun Fälle gegeben hat, die im Zusammenhang mit dem Stadionbesuch stehen.

Im Allgemeinen gibt es nach anderthalb Jahren Pandemie Lob für die Konzepte, die die Klubs umgesetzt haben. Deshalb geht man bei der DFL nicht davon aus, dass es zu Einschränkungen bei Zuschauern kommen wird.

Klar ist, dass in diesen Tagen für den Sport einiges auf dem Spiel steht. Zuletzt schien man in der Normalität angekommen zu sein, und nun? Am Donnerstag werden die neuen Maßnahmen präsentiert.

Kann eine Bundesliga mit Zuschauern am Ende doch als Gefahr für die Allgemeinheit betrachtet werden?

„Nein“, betont Bosbach. „Die bisherigen Erfahrungen belegen das gerade nicht.“ Die 2G-Regel werde dort, wo sie gilt, „konsequent“ beachtet und auch beim Zutritt streng kontrolliert. „Der Fußball hat selber ein überragendes Interesse daran, auch weiterhin nicht als Infektionstreiber zu gelten.“

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