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Bundesliga: Marco Rose und sein Derby-Unfall mit Borussia Mönchengladbach

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Bundesliga: Marco Rose und sein Derby-Unfall mit Borussia Mönchengladbach

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Als sich Rose am Rheinderby versündigte

Beim letzten Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln geriet der damalige Fohlen-Trainer Marco Rose negativ in den Mittelpunkt. Der Anfang vom Ende war besiegelt.
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Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Am Samstag steigt das 97. Rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. (Bundesliga: 1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach ab 15.30 Uhr im Liveticker)

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Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften konnte der FC in Mönchengladbach mit 2:1 für sich entscheiden. Für die Gladbacher Fan-Seele schon schlimm genug. Ein Schuldiger für die Niederlage wurde auch schnell gefunden: der damalige Fohlen-Coach Marco Rose.

Der 45-Jährige rotierte vor dem Derby siebenmal im Vergleich zur letzten Partie, dem 2:1-Pokalsieg gegen Stuttgart, und ließ gleich fünf Stammspieler auf der Bank – ein Unding im Derby, fanden die Fans.

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Kriselnde Kölner düpieren Gladbach

Der FPMG Supporters Club Mönchengladbach äußerte direkt nach dem Spiel scharfe Kritik an ihrem Trainer: „Mit dem Derby spielt man nicht! Wer das Derby als idealen Zeitpunkt für ein Rotationsexperiment ansieht, hat Borussia Mönchengladbach nicht verstanden“, schrieb die einzige von Borussia anerkannte Dachorganisation für alle Gladbach-Fans in einer Stellungnahme. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Unter den sieben Spielern waren fünf absolute Stammspieler: Jonas Hofmann, Marcus Thuram, Ramy Bensebaini, Alassane Pléa und Nico Elvedi fanden sich im Derby auf der Bank wieder.

Die Quittung für dieses Wechselexperiment folgte prompt. Bereits in der dritten Minute erzielte Elvis Rexhbeçaj das frühe 1:0 für die Kölner. Eben jener Rexhbeçaj war es auch, der nach einem kapitalen Fehler von Gladbach-Verteidiger Stefan Lainer zum 2:1 Endstand traf. Für die gegen den Abstieg spielenden Kölner brachte der Derby-Sieg drei extrem wichtige Punkte.

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Für Rose waren die vielen Wechsel allerdings keine Entschuldigung und erst recht nicht der Grund für die Niederlage: „Wenn man verliert, kommt das Thema natürlich in diese Richtung auf. Aber ich kenne die Jungs und wir haben Vertrauen. Sie haben im Training einen sehr guten Eindruck gemacht. Ich glaube nicht, dass wir deswegen das Spiel verloren, haben“, sagte er nach dem Spiel gegenüber Sky.

Die Derby-Niederlage als Anfang vom Ende

Auch die Gladbacher Spieler wollten die Niederlage nach dem Spiel nicht auf den Trainer schieben.

„Wir haben immer gesagt, dass wir einen breiten Kader haben und viele Spieler, die es verdient haben, auf dem Platz zu stehen. Das war nicht der Grund. Heute hat es nicht so gut funktioniert, aber nicht wegen der Rotation, sondern wegen einzelnen Dingen“, sagte Gladbach-Kapitän Lars Stindl.

Dass die Derby-Niederlage bei Mannschaft und Fans dennoch ihre Spuren hinterließ, wurde in den folgenden Wochen immer deutlicher.

Klare Botschaft: Gladbach Fans wettern gegen Marco Rose
Klare Botschaft: Gladbach Fans wettern gegen Marco Rose

Rose hatte in dieser Zeit wöchentlich mit Fragen rund um seine Zukunft zu kämpfen. Seit Jahresbeginn war der Coach mit einem Wechsel zu Borussia Dortmund in Verbindung gebracht worden.

„Max weiß über den Status quo Bescheid. Wir tauschen uns täglich aus, in erster Linie über die Mannschaft aus und womöglich irgendwann auch mal über meine Zukunft. Aber das Wichtigste ist, dass ich bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stehe und sehr gerne hier bin. Ich werde nicht jeden Tag Wasserstandsmeldungen abgeben“, sagte Rose nach dem Spiel genervt.

Neun Tage später war es dann so weit: Rose verkündet nach dem Spiel gegen Wolfsburg (0:0) seinen Wechsel zu Borussia Dortmund am Ende der laufenden Saison. Es kam zum endgültigen Bruch mit den Fans, die den Verein zum sofortigen Rausschmiss des Trainers aufforderten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Die Mannschaft ließen die Unruhen auch nicht kalt, im Gegenteil. In der Folge hagelte es sieben Niederlagen am Stück für die Borussia. Außerdem verspielte man im Endspurt der Saison die Teilnahme am internationalen Geschäft und fiel noch auf den achten Tabellenplatz zurück.

Es war das unrühmliche Ende Roses Zeit bei Borussia Mönchengladbach, die so viel versprechend begonnen hatte.

Hütter wagt kein Experiment

Jetzt, neun Monate später, steht das nächste Derby vor der Tür. Gladbach kommt mit einem neuen Trainer nach Köln, Adi Hütter sitzt am Samstag als verantwortlicher Trainer auf der Bank der Fohlen.

Der Österreicher machte auch gleich vor dem Spiel klar, dass es solcherlei Rotationsspielchen unter ihm nicht geben wird: „Alles was war, interessiert mich überhaupt nicht, das geht mich auch gar nichts an. Klar ist, es ist eine neue Konstellation und deswegen werden wir mit der bestmöglichen Mannschaft in dieses Derby gehen.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Der Sündenfall des Marco Rose - er soll am Samstag möglichst aus dem Gedächtnis der Fohlen-Fans gelöscht werden.

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