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Eintracht Frankfurt: Kapitänsfrage falsch gelöst - Kommentar von Christopher Michel

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Eintracht Frankfurt: Kapitänsfrage falsch gelöst - Kommentar von Christopher Michel

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Eintrachts Kapitänsfrage falsch gelöst

Eintracht Frankfurt stolpert führungslos in die Krise. SPORT1-Reporter Christopher Michel nimmt die Kapitänsfrage in den Blick.
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„Jeder sieht, dass wir eine ruhigere Mannschaft sind. Wir können viel laufen und kämpfen, aber wir müssten uns noch mehr gegenseitig pushen und helfen.“

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Eintracht-Torhüter Kevin Trapp hat seine Worte nach dem späten 1:1 gegen RB Leipzig mit Bedacht gewählt und doch saß jeder einzelne Satz punktgenau. Den Hessen fehlt eine klare Struktur, die Gegner bringen das Team zu schnell aus der Fassung. Einen Lautsprecher gibt es aktuell nur zwischen den Pfosten. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Glasner benannte drei Kapitäne - und ließ Trapp außen vor

Warum wurde dieses Führungs-Potenzial im Sommer nicht noch stärker genutzt? „Gemeinsam mit Kevin Trapp besitzen wir eine fantastische Achse“, sagte Trainer Oliver Glasner, nachdem er Sebastian Rode offiziell zum Mannschaftskapitän und Martin Hinteregger und Makoto Hasebe zu dessen Stellvertretern benannte, noch vor Saisonbeginn. (Trapp: Das muss sich ändern)

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Vier Monate später lässt sich festhalten, dass die Kapitäns-Frage falsch gelöst wurde. Rodes Wort hat natürlich stets Gewicht – innerhalb der Mannschaft und im gesamten Klub.

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Doch der 31-Jährige hat eine lange Verletzungshistorie, auch in dieser Saison stand er deshalb erst in drei Pflichtspielen auf dem Platz. Zuletzt pausierte Rode wieder eine Partie. (Warum die Eintracht-Frage so gefährlich ist)

Der Grund? „Belastungssteuerung.“ Als waschechter Hesse gehört der Mittelfeldmann natürlich automatisch zum Kreis der Führungsspieler, sein Standing innerhalb der Mannschaft ist unumstritten hoch.

Rode zu oft verletzt, Hasebe häufiger Ersatzmann

Doch eine rotierende Binde hilft nicht dabei ein Gerüst zu finden. Obwohl sich Rode bei der Arbeit für sein Comeback größtenteils in der neuen Geschäftsstelle aufgehalten und in den dortigen Fitnessräumen gearbeitet hat, fehlt die nötige Nähe zum Team in dieser schwierigen Phase.

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Hasebe hingegen ist immer da und ein Vorbild für viele Spieler. „Was Makoto sagt, hat Hand und Fuß. Wenn wir uns unterhalten, hänge ich an seinen Lippen“, erklärte Glasner.

Das Problem? Der Japaner kommt immer seltener zum Einsatz. Vom dritten bis zum sechsten Spieltag saß Hasebe unentwegt auf der Bank. Der 37-Jährige konnte so natürlich nicht einwirken, wie es nötig gewesen wäre. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Bei der Suche nach einer Achse war der Defensivallrounder in den vergangenen Jahren ein Schlüssel. Eine gewisse Konstanz ist aber unabdingbar beim Blick auf einen solches Führungstrio - vor allem dann, wenn der erste Kapitän häufiger verletzt ist.

Hinteregger wird intern auch kritisch gesehen

In sechs von zehn Ligaspielen hatte somit Hinteregger die Binde um den Arm. Doch der Österreicher ist nicht unumstritten im Klub.

Seine Performance in dieser Saison war nicht immer auf Toplevel, die Veröffentlichung des Buches „Innensicht“ stieß nicht nur auf Verständnis innerhalb des Vereins. Auch die bedingungslose Treue von Glasner, der Hinteregger trotz Schulterverletzung keinerlei Pause gönnte, wirft Fragen auf.

Eine Entscheidung für Trapp hätte der Mannschaft hingegen Halt gegeben. Er kam 2019 endgültig zurück und wurde als „Gesicht der Eintracht“ vorgestellt. Der EM-Teilnehmer, der aktuell um seinen Platz bei der Nationalmannschaft kämpft, sucht diese Rolle, er will Verantwortung übernehmen.

Klar, wer in der Vergangenheit mit Stars wie Zlatan Ibrahimovic bei Paris Saint-Germain zusammengespielt hat, strebt nach ganz oben. „Jeder kennt meine Ziele und Ambitionen“, betonte der 31-Jährige zuletzt.

Trapp: Ein Kapitän ohne Binde

Doch es war zu wenig ihn in einer Pressemitteilung nur zu benennen. Trapp soll sich darüber auch enttäuscht gezeigt haben. Die etwas wackeligen Auftritte zu Saisonbeginn, als ihn nur das denkbar knappe Abseits vor Patzern rettete, lässt sich auch darauf zurückführen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Allerdings ist er nun in herausragender Verfassung – und mit deutlichen Worten sehr präsent. Ein Kapitän ohne Binde – es wäre die bessere Wahl gewesen, aus einem Trio ein Quartett zu machen und Trapp in dieser Hierarchie sogar nach ganz vorne zu schieben.

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