Als wohl erfolgreichster Spielerberater Deutschlands zählt Volker Struth interessante Spieler und Trainer zu seinen Klienten - darunter Bayern-Coach Julian Nagelsmann, dessen Spieler Niklas Süle und Dayot Upamecano, Chelseas Timo Werner und Real Madrids Toni Kroos. Doch ein Shootingstar entschied sich vorerst gegen seine Dienste mit der Sports360 GmbH.
Volker Struth im SPORT1-Podcast "Lieber Fußball" über Boateng, Wirtz, Streich
Struth: Wie Boatengs Transfer platzte
Die Rede ist von Florian Wirtz, der derzeit eines der begehrtesten Talente der Fußball-Welt darstellen dürfte. „Wirtz ist wie Haaland ein Spieler, die wir in den nächsten Jahren beim Ballon D‘Or wiedersehen werden, also in der Welt-Elf“, schwärmt Struth im SPORT1 Podcast „Lieber Fußball“ von dem 18-Jährigen von Bayer Leverkusen, der bislang ohne einen externen Berater auskommt.
„Er ist ein Spieler, der komplett in unser Portfolio passen würde. Aber die Familie hat die Entscheidung getroffen, das erst einmal selber zu machen. Das muss man respektieren“, sagt Struth: „Ich glaube, dass der Vater oder die Familie von Florian Wirtz sich aktuell nicht vor Anrufen retten können.“
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Der erfahrene Spielerberater muss es wissen. Immerhin kennt er die Branche zumindest in Deutschland wie kein zweiter und hat schon einige spannende Transfers und Beinahe-Transfers erlebt.
Struth wollte Streich mit Schalke vermitteln
Eine seiner spannendsten Transfer-Geschichten dreht sich um Christian Streich, der in Freiburg eine Ikone geworden ist. Struth hatte dem damaligen Schalke-Manager Horst Heldt, der einen neuen Trainer suchte, ein Treffen mit dem Coach vermittelt.
Bekanntlich wurde daraus schließlich nichts. „Gott sei Dank ist er in Freiburg geblieben, für Schalke vielleicht nicht, wer weiß, was passiert wäre, wenn er es gemacht hätte“, sagt Struth heute.
Der Spielerberater hat wohl auch seinen Anteil daran, dass die Geschichte öffentlich nie groß Thema wurde:
„Ein Tag danach hat mich damals ein Journalist angerufen und gefragt, ob es stimmt, dass es auf mein Vermitteln hin ein Treffern zwischen Christian Streich und Horst Heldt gegeben hat. Und dann musste ich leider lügen, habe gesagt ‚Nein, das stimmt nicht.‘ Hätte ich dem Journalisten damals gesagt, dass es stimmt, hätten wir ein viel größeres Fass aufgemacht, also es heute ist.“
Zwischen Boateng und PSG „war alles klar“
„Jérôme Boateng von Bayern München zu Paris St. Germain ist so ziemlich der größte Transfer in meiner Laufbahn, der kurzfristig geplatzt ist“, erzählte Struth im SPORT1 Podcast „Lieber Fußball“.
Diesen wollte er im Sommer 2018 einfädeln, allerdings scheiterte ein solcher Mega-Transfer zwei Tage vor der Deadline. Der Grund: Niko Kovac wollte den Innenverteidiger, der mittlerweile doch in Frankreich bei Olympique Lyon spielt, nicht ziehen lassen. Zumindest nicht, ohne noch einen Ersatz verpflichten zu können.
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„Es war alles klar, Thomas Tuchel wollte, es gab die Treffen, alles war ausverhandelt, die Vereine waren sich klar, 37 Millionen Euro wären da bezahlt worden. Aber aus der sportlichen Leitung ist dann ein Veto eingelegt worden“, erinnerte sich Struth nun.