Bundesliga>

DFL: So will Watzke den deutschen Fußball aufpolieren

So will Watzke den deutschen Fußball aufpolieren

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wird auch in seiner Rolle als DFL-Aufsichtsratsvorsitzender mit klarer Kante vorangehen. Der 62-Jährige will den deutschen Fußball „wieder zum Strahlen bringen“.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga, am 11. Februar 2022 übernimmt er das Amt von Vorgänger Peter Peters offiziell.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wird auch in seiner Rolle als DFL-Aufsichtsratsvorsitzender mit klarer Kante vorangehen. Der 62-Jährige will den deutschen Fußball „wieder zum Strahlen bringen“.

Rund dreieinhalb Stunden haben die Klubbosse der 1. Bundesliga und 2. Liga am Dienstagnachmittag im Sheranton-Hotel am Frankfurter Flughafen getagt und weitreichende Entscheidungen getroffen.

Eine davon: Hans-Joachim Watzke ist ab 11. Februar 2022 Vorsitzender des Aufsichtsrats der DFL GmbH und erster Stellvertretender Sprecher des Präsidiums des DFL e.V. Er folgt damit auf Peter Peters, der im kommenden Jahr für das Amt als DFB-Präsident kandidieren wird.

Watzke deutlich: „Fußball wieder zum Strahlen bringen“

„Ich habe mich 17 Jahre erfolgreich gegen ein solches Amt gewehrt. Jetzt haben mich die Verantwortlichen aber an einem schwachen Punkt erwischt. Es war richtigerweise eine geheime Wahl. Von 34 Klubs haben 32 zugestimmt. Das sind rund 94 Programm - ein sehr gutes Ergebnis“, sagte Watzke mit Blick auf seine neue Rolle.

Er wolle nicht nur der zukünftigen DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, die Christian Seifert nach 17 Jahren Tätigkeiten beerben wird, den Rücken stärken und mit Rat zur Seite stehen, sondern den Fußball insgesamt wieder „zum Strahlen bringen“. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Eine Politur also in einer schwierigen Zeit, die im März 2020 mit Ausbruch der Corona-Pandemie ihren Anfang genommen und für tiefe Einschnitte in allen Bereichen gesorgt hat.

„Dadurch hat sich in der Gesellschaft viel verändert. Der Fußball muss sich diesen Diskussionen immer wieder stellen“, sagte Watzke und verwies darauf, dass daher zukünftig auch das Thema Nachhaltigkeit in die Lizenzierungsordnung einfließe.

In der Saison 2022/23 startet eine Pilotphase, Anpassungen werden schrittweise vorgenommen. Ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Nachhaltigkeit lauten die drei Säulen, ab der Spielzeit 2023/24 wird es bei Verstößen zu ersten Auflagen und Sanktionen kommen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Mehr Selbstbewusstsein, kämpferischer werden!

Watzke will allerdings nicht nur intern, sondern auch extern vorangehen, sich nach zwei Jahren in der Pandemie wieder stärker positionieren:

„Wir waren zurecht mit viel Demut ausgestattet und haben das Primat der Politik verfolgt. Aber jetzt müssen wir als Klubs vielleicht wieder mehr Selbstbewusstsein ausstrahlen und kämpferischer werden.“ Sachlich solle der „breite Gesellschaftsdialog“ sein, der den Fußball - so betonte Watzke erneut - „zum Strahlen bringt“.

Der Blick des BVB-Geschäftsführers richtet sich auch auf die deutschen Nationalmannschaft: „Wir können hier eine Schippe drauflegen. Damit meine ich nicht nur die sportliche Entwicklung, sondern das gesamte Auftreten.“

Das aktuell angespannte Verhältnis zwischen DFL und DFB „will ich von außen noch nicht beurteilen. Es geht darum, die Ursachen für die Probleme herauszufinden und zu verifizieren. Das kann erst dann passieren, wenn ich dabei bin.“

Kein 50+1 mit Watzke: „Da bin ich Überzeugungstäter“

Ein Thema bleibt zudem unangetastet. Auf Nachfrage von SPORT1, ob sich seine Position zur 50+1-Regel in neuer Rolle ändern könne, schmetterte er ab: „Bei 50+1 bin ich Überzeugungstäter! Ich habe allen Klubs vor der Wahl gesagt, dass ich das auch in Zukunft so handhaben werde.“

Watzke hatte bei gegenüber Sky zum Thema 50+1 gesagt : „50+1 schützt den deutschen Fußball davor, dass hier die schlimmsten Auswüchse kommen und dass hier Leute den Klub übernehmen, die sich nicht um Menschenrechte stören, die sich an gar nicht stören.“

Das Ergebnis bestätigte ihn. Watzke forderte stattdessen eine enge Zusammenarbeit: „Vor uns stehen Aufgaben, die wir nur gemeinsam angehen können.“ Damit der deutsche Fußball in Zukunft wieder strahlen kann. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Alles zur Bundesliga bei SPORT1