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FC Bayern: Campus-Boss über Musiala, Mia san Mia & Transfermarkt

FCB-Campus-Leiter erklärt Strategie

Campus-Leiter Jochen Sauer gewährt Einblicke in die Ausbildung bei den Bayern und verrät, welche Strategie der Rekordmeister mit seiner Jugendarbeit verfolgt.
Karl-Heinz Rummenigge (l.) im Gespräch mit Bayern-Campus-Leiter Jochen Sauer
Karl-Heinz Rummenigge (l.) im Gespräch mit Bayern-Campus-Leiter Jochen Sauer
© Imago
Campus-Leiter Jochen Sauer gewährt Einblicke in die Ausbildung bei den Bayern und verrät, welche Strategie der Rekordmeister mit seiner Jugendarbeit verfolgt.

Durch ihre Hände geht die Zukunft, sollen die fußballerischen Jung-Juwelen veredelt und fitgemacht werden für eine Profi-Laufbahn - am besten beim deutschen Rekordmeister selbst. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Seit nunmehr vier Jahren gilt der FC Bayern Campus als hoffnungsvolle Schmiede bei der Entwicklung vielversprechender Talente - und Jochen Sauer ist mittendrin.

„Was die grundsätzliche Zielsetzung angeht, Spieler auszubilden, die die Chance haben, bei unseren Profis dabei zu sein, sind wir auf keinem schlechten Weg“, sagte der Campus-Leiter nun im Interview mit dem vereinseigenen Mitgliedermagazin 51. „Das zeigen Jamal Musiala und Josip Stanisic.“

FC Bayern: Musiala und Stanisic zum Vorbild

Sauer hat das Gefühl, „dass der Vorstand zufrieden ist mit der Entwicklung. Letztes Jahr hat Jamal Musiala einen der begehrten Plätze in der Offensive eingenommen. Jetzt hat sich Josip Stanisic den Platz als Back-up von Benjamin Pavard erkämpft, eine Position, für die der Verein sonst wahrscheinlich einen zweistelligen Millionenbetrag hätte bezahlen müssen.“

Auch darüber hinaus habe der FCB in den vergangenen Jahren etliche Spieler für den Profifußball herausgebracht, „unsere Quote kann sich generell sehen lassen“, so der Talente-Schmied weiter.

Allerdings sei es dabei „utopisch zu glauben, dass man einen Spieler bis zur U19 fertig ausbilden und mit einem Schleifchen in die Allianz Arena tragen kann, wo er dann in der Startelf spielt.“

Gleiches gelte für die viel zitierte Münchner Mentalität und das entsprechende Selbstverständnis.

„Das geht nicht von jetzt auf gleich. Das „Mia san mia“ kann man nicht einfach einatmen. Deswegen ist es auch so wichtig, die Spieler lange hierzubehalten“, sagte Sauer.

Und er fügte an: „Damit sie lernen, Widerstände zu überwinden, verloren geglaubte Spiele noch zu drehen, bis zum Schluss an sich zu glauben. Damit sie den Erfolgshunger spüren, den Druck, der von außen kommt, aber auch die entspannte, familiäre Atmosphäre des Klubs. Im Laufe der Zeit verinnerlichen die Spieler das, das merkt man. Wo Bayern draufsteht, ist auch Bayern drin.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Druck auf Campus wächst

Angesichts der inzwischen deutlich größeren Erwartungshaltung an den Campus mit seiner modernen Infrastruktur, den Ehrenpräsident Uli Hoeneß einst als Bayerns Antwort auf den Transferwahnsinn bezeichnete, meinte Sauer denn auch: „Wir müssen uns einen eigenen Transfermarkt aufbauen. Wenn wir zehn Jahre in ein Talent investieren, sollten wir es immer im Blick behalten und die Option haben, darauf zurückgreifen zu können.“

Der Campus-Leiter stellte dazu die These auf, „dass von 20 verliehenen Talenten mindestens eines nach einer gewissen Zeit das Zeug hat, bei uns im Profikader geführt zu werden. Damit hätten wir dann schon wieder Geld gespart im Vergleich zum Transfer eines externen Spielers.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Zudem bekäme der Verein so „einen Spieler, der den FC Bayern von jungen Jahren an verinnerlicht hat. Diese Leiherfolge gab es in der Vergangenheit mit einem Philipp Lahm, David Alaba oder Toni Kroos ja auch.“

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