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Bundesliga: Timo Horn nach Ausbootung beim 1. FC Köln am Scheideweg

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Bundesliga: Timo Horn nach Ausbootung beim 1. FC Köln am Scheideweg

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Leiser Absturz eines Publikumslieblings

Timo Horn wird nach Jahren als Stammtorhüter des 1. FC Köln zur Nummer 2 degradiert. Wie geht der Kölsche Jung mit der neuen Situation um?
Trainer Steffen Baumgart entscheidet sich beim 1. FC Köln im Zweikampf der Torhüter für Marvin Schwäbe - und weist Timo Horn die Herausforderer-Position zu.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Es gab Zeiten, da sahen nicht wenige Experten in Timo Horn einen legitimen Anwärter auf den Platz hinter Manuel Neuer im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Zeiten, in denen Timo Horn unter anderem bei Borussia Dortmund gehandelt wurde. Zeiten, in denen der FC als Underdog die Liga aufmischte und den FC Arsenal in der Europa League mit 1:0 nach Hause schickte.

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Nun, nach zehn Jahren als Stammtorhüter beim 1. FC Köln mit Höhen und Tiefen, Europa League, Ab- und Wiederaufstiegen ist Timo Horn beim FC offiziell zur Nummer zwei degradiert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Es ist sehr schwierig. Timo war nochmal zwei Wochen raus, ist nicht im Training und Marvin bringt sehr gute Leistungen. Damit ist das auch entschieden“, begründete Steffen Baumgart die Ausbootung des langjährigen Stammkeepers vor der Bundesliga-Partie gegen den VfL Bochum. Es wäre ein „Eiertanz“, die Torwartfrage angesichts der starken Leistungen seines Konkurrenten Marvin Schwäbe weiteroffen zulassen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Bei Sky ergänzte Baumgart am Samstag: „Ich habe ja Timo nicht rausgenommen, weil er schlechte Leistungen gebracht hat oder irgendetwas falsch gemacht hat.“ Schwäbe habe seine „Chance genutzt und das super gemacht“.

Für Timo Horn ist die Entscheidung wohl der Tiefpunkt seiner bisherigen Profikarriere. In 327 Pflichtspielen stand der ehemalige U21-Nationalkeeper bisher für die Kölner auf dem Platz, zuletzt beim 1:1 gegen Mainz 05 im vergangenen November, ehe ihn eine Knieverletzung ausbremste.

Horn beerbte Rensing als Stammtorhüter beim 1. FC Köln

Seit 2011 gehört der 28-Jährige zum Profikader des FC, doch erst nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga 2012 und dem damit verbundenen Abgang von Michael Rensing etablierte sich das Kölner Eigengewächs im Kasten des Karnevalvereins.

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Spätestens im Folgejahr ging der Stern von Timo Horn endgültig auf. Am Aufstieg des FC in die Bundesliga 2014 hatte der Kölsche Jung mit 16 Spielen ohne Gegentor maßgeblichen Anteil, ebenso wie beim souveränen Klassenerhalt im Folgejahr, in dem die Mannschaft die wenigsten Bundesliga-Gegentore seit 1996 kassierte.

Timo Horn war dabei, als Köln den FC Arsenal in der Europa League mit 1:0 besiegte
Timo Horn war dabei, als Köln den FC Arsenal in der Europa League mit 1:0 besiegte

In diese Zeit fielen auch seine vier Einsätze für die deutsche U21-Nationalmannschaft, in der er sich gegen die starken Konkurrenten Bernd Leno und Marc-André ter Stegen allerdings nie durchsetzen konnte.

Es folgte Platz neun der Kölner im so berüchtigten „verflixten zweiten Jahr“ in der Bundesliga und der Höhepunkt 2017, als sich das Team unter Peter Stöger auf Platz fünf, die Europa League und die Herzen vieler Bundesligafans schoss.

Auf den Höhenflug in der Europa League folgte der Absturz

Doch mit der Dreifachbelastung begann der Abstieg - für den FC ebenso wie für den ambitionierten Torhüter, der danach nicht mehr an die bisherigen Leistungen anknüpfen konnte. 219 (!) Gegentore musste Timo Horn in den vergangenen dreieinhalb Spielzeiten hinnehmen, nur 17 Mal blieb er dabei in den 114 Partien ohne Gegentreffer. Zu wenig, um dauerhaft unumstritten zu sein.

Nun sieht sich Horn mit einer neuen Herausforderung konfrontiert, wenn er seinem Konkurrenten Marvin Schwäbe erst einmal von der Ersatzbank zusehen muss. Dass die neue Nummer zwei des Tabellen-Neunten diese Herausforderung meistert, steht für Baumgart derweil außer Frage.

Timo Horn wird nun vorerst häufiger auf der FC-Bank Platz nehmen müssen
Timo Horn wird nun vorerst häufiger auf der FC-Bank Platz nehmen müssen

„Timo kennt den Weg und weiß, dass es ein langer ist, aber er nimmt die Situation voll an und das ist viel wichtiger“, stellte der FC-Coach klar und stellte dem Olympia-Teilnehmer von 2016 Einsätze in den kommenden Testspielen in Aussicht.

Wie es dann für Timo Horn weitergeht, ist unklar. Sein Vertrag läuft noch bis 2023, für festgeschriebene zehn Millionen Euro könnte der Keeper den Verein vorzeitig verlassen. Angesichts der mittlerweile zwanzigjährigen Vereinszugehörigkeit dürfte ein Abgang aber noch kein Thema werden.

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