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Giovane Elber: "Schönstes Tor" - Bayern-Stürmer über Treffer gegen Hansa Rostock von der Eckfahne

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Giovane Elber: "Schönstes Tor" - Bayern-Stürmer über Treffer gegen Hansa Rostock von der Eckfahne

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Elbers legendäres Ecken-Tor

Giovane Elber trifft am 27. Februar 1999 mit einem Kunstschuss von der Eckfahne für den FC Bayern. SPORT1 erinnert sich.
27. Februar 1999: Der FC Bayern feiert nicht nur den Auswärtssieg in Rostock, aber vor allem auch Elbers Kunstschuss von der Eckfahne aus.
Udo Muras
Udo Muras

Der 20. Spieltag der Saison 1998/99 - es war der 27. Februar 1999 - ging in die Bundesligageschichte ein. Nie fielen weniger Tore, fünf Spiele endeten 0:0, zwei weitere 1:1. Nur ein 3:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen Nürnberg und ein 4:0 der Bayern in Rostock verhinderten, dass der Minusrekord aus dem Jahr 1990 (elf Treffer) noch unterboten wurde.

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Das wiederum geschah auch, weil an jenem 27. Februar 1999 ein eigentlich unmögliches Tor fiel, das dem Schützen bei 100 Versuchen wohl nur einmal gelungen wäre. Vielleicht tun wir Giovane Elber auch Unrecht, schließlich ist er Brasilianer.

Tor von Eckfahne: Elber vergibt zunächst reihenweise Torchancen

Im Winter 1999 ist er beim souveränen Tabellenführer Bayern München trotz namhafter Konkurrenz dank schon elf Saisontoren im Sturm gesetzt, während Leute wie Mehmet Scholl oder Ali Daei, Asiens Fußballer des Jahres, neben Trainer Ottmar Hitzfeld die Bank drücken.

Torhüter Martin Pieckenhagen (r.) lässt sich auf einen Zweikampf mit Giovane Elber ein, was prompt ins Auge geht
Torhüter Martin Pieckenhagen (r.) lässt sich auf einen Zweikampf mit Giovane Elber ein, was prompt ins Auge geht

So auch an diesem kalten Winternachmittag in Rostock. Abstiegskandidat Hansa (Platz 15) kann von Glück sagen, dass Elber vor der Pause noch nicht auf Betriebstemperatur ist, er vergibt reihenweise Chancen, die von Kritikern in Kategorien wie „leichtfertig“ bis „kläglich“ eingeordnet werden. Nach 87 Minuten, die Bayern führen mittlerweile 2:0, hat er immerhin schon einmal getroffen.

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Pieckenhagen nimmt es mit Humor

Doch sein großer Auftritt folgt erst jetzt. Der aus seinem Tor geeilte Rostocker Martin Pieckenhagen kommt nahe der Eckfahne auf die fatale Idee, mit Elber ins Dribbling zu gehen, immerhin hat er ja den Ball.

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Pieckenhagen nennt es hinterher selbstironisch „meinen heroischen Augenblick“. Das Wagnis jedenfalls geht schief, gewaltig.

Lassen wir Elber erzählen: „Ich sehe noch den Pieckenhagen vor mir. Der will den Ball an der Eckfahne abschirmen. Durch eine Körpertäuschung konnte ich ihn aber überlisten und den Ball gewinnen. Dann habe ich mir nur noch eines gedacht: ‚Du musst den Ball aufs Tor schießen.‘“

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Der Winkel zu spitz, die Entfernung zu weit, der Fuß der falsche – fast alles spricht dagegen. Aber das Tor ist leer, welcher Vollblutstürmer kann da widerstehen? Der Brasilianer nicht. Er versucht es und schlenzt den Ball mit der Innenseite im hohen Bogen in den Kasten, wo er im Seitennetz neben dem langen Pfosten einschlägt.

Elber: „Das war mein schönstes Tor“

„Das war mein schönstes Tor. Auch weil ich ja eigentlich Rechtsfüßer bin“, sagt er 2017 der Fußball-Bild, die seinen Kunstschuss zum zehntschönsten der Bundesligahistorie kürt. Mit einigem Recht, die ARD-Zuschauer wählen es 1999 zum Tor des Monats Februar und des Jahres.

Es bringt Elber an die Spitze der Torschützenliste und entscheidet das Spiel endgültig. Dann setzt Lothar Matthäus noch einen drauf zum 4:0-Endstand.

Für Pieckenhagen ist es eher der Patzer seines Lebens, dem er immerhin noch etwas abgewinnen kann: „Das kommt dabei raus, wenn man einen Weltklassemann wie Elber austanzen will. Vielleicht ein Fehler zur rechten Zeit. Jetzt weiß ich wieder, wo der Hammer hängt.“