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Matthias Ginter sitzt bei Borussia Mönchengladbach nur auf der Bank - das ist nicht fair, sagt Patrick Berger

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Matthias Ginter sitzt bei Borussia Mönchengladbach nur auf der Bank - das ist nicht fair, sagt Patrick Berger

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Diesen Umgang hat Ginter nicht verdient!

Mönchengladbachs Weltmeister hat seinen Abschied im Sommer angekündigt. Nun wird er auf die Bank gesetzt. Das ist nicht fair, kommentiert SPORT1-Chefreporter Patrick Berger.
Borussia Mönchengladbach verliert das Derby bitter zu Hause gegen Leverkusen mit 1:2. Trainer Adi Hütter äußert sich zu Nationalspieler Matthias Ginter, der auf die Bank musste.
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von Patrick Berger

Von 142 Bundesligaspielen für Borussia Mönchengladbach hat Matthias Ginter 142 in der Startelf gestanden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Am Samstagabend saß der 27 Jahre alte Abwehrchef beim 1:2 gegen Leverkusen erstmals überhaupt auf der Bank. In der Causa Ginter reagiert der Verein alles andere als souverän. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

SPORT1 fragte Trainer Adi Hütter, was sich der Abwehrchef, der seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird, zuschulden kommen lassen hat. Die Antwort: „Nichts!“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Wieso saß der Dauerbrenner dann auf der Bank? „Die Entscheidung ist für Marvin Friedrich gefallen und nicht gegen Ginter“, führte Hütter aus. Stimmt so nur bedingt.

Dass Friedrich, der für die Ablösesumme von rund 6 Millionen Euro von Union Berlin geholt wurde, als Zukunftsspieler gleich in die Startelf rutschte, ist nur logisch. Überhaupt war das mal wieder ein kluger Transfer, zu dem man Gladbach-Manager Max Eberl nur gratulieren kann.

Jantschke-Einsatz eine Ohrfeige für Ginter

Dass allerdings in der Dreierkette der 31 Jahre alte Tony Jantschke den Vorzug vor Ginter erhielt, wunderte dann schon mehr. Die spätere Bevorzugung von Talent Jordan Beyer war dann die nächste Ohrfeige für Ginter!

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Geht man so mit einem verdienten Spieler um? Hütter betont stets, dass unter ihm das Leistungsprinzip gilt. Wenn das wirklich der Fall ist, hätte Ginter gegen Leverkusen in der Startelf gestanden. Eine Woche zuvor hatte der Weltmeister von 2014 beim Überraschungssieg in München noch eine tadellose Leistung gezeigt.

Die Vereine pochen (völlig zurecht) stets darauf, dass Verträge dazu da sind, um eingehalten zu werden. Wieso gilt das in diesem Fall nicht auch für den Spieler Ginter?

Dass er ein für ihn persönlich offenbar unzureichendes Angebot abgelehnt hat, ist sein gutes Recht; genau so, wie den Verein im Sommer nach fünf Jahren zu verlassen und eine neue Herausforderung zu suchen.

Pistole auf Ginters Brust ist nicht okay

Dass ihm dafür mit dem Bankplatz die Pistole für einen Sofort-Wechsel noch im Januar auf die Brust gesetzt wird, ist nicht okay. So oft ich Max Eberl an dieser Stelle als Fohlen-Architekten für seine weitsichtige und kluge Vereinspolitik gefeiert habe, muss ich sagen: Dieser Umgang ist nicht fair.

Es wirkt vielmehr, als überwögen persönliche Eitelkeiten in diesem Fall und als lasse sich Hütter von seinem Chef gar in die Aufstellung diktieren.

Matthias Ginter ist ein verdienter Spieler von Borussia Mönchengladbach. Ein solider Verteidiger, auf den jederzeit Verlass war, der sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat – und den die Mannschaft gerade im Abstiegskampf (in diesem steckt der Verein nämlich!) gebrauchen kann.

Dass die Borussia in der finanziell schwierigen Corona-Situation noch Geld machen will, um einen wirtschaftlichen Schaden irgendwie noch abzuwenden – für Ginter zahlte man einst 17 Millionen Euro – ist verständlich.

Wenn aber kein Klub-Angebot für den Spieler auf dem Tisch liegt, kann der Verein ihn schlecht zu einem Abgang drängen. Der Gladbacher Umgang mit ihrem 47-fachen deutschen Nationalspieler ist nicht gerade die feine Art. Das hat Ginter einfach nicht verdient!

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