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Bibiana Steinhaus-Webb verurteilt Drohungen gegen Schiedsrichter Felix Zwayer

Zwayer: Steinhaus-Webb mit Appell

Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb spricht im Fall Zwayer Klartext und fordert ein Umdenken in der Gesellschaft.
Bibiana Steinhaus-Webb pfiff von 2007 bis 2020 im deutschen Profifußball
Bibiana Steinhaus-Webb pfiff von 2007 bis 2020 im deutschen Profifußball
© SPORT1
Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb spricht im Fall Zwayer Klartext und fordert ein Umdenken in der Gesellschaft.

Bibiana Steinhaus-Webb hat die Drohungen und Anfeindungen gegen Schiedsrichter Felix Zwayer scharf verurteilt.

„Da schnürt es mir die Kehle zu. Das ist kein Umgang, den ich mir für unseren Profisport wünsche“, sagte die ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter am Montagabend im Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga auf SPORT1.

„Es ist nicht zu akzeptieren und tolerieren, dass ein Sportler aus unserer Mitte derart um sein Leben und um seine Familie fürchten muss und mit Polizeischutz aus dem Haus geht, weil er nicht weiß, was ihn an der nächsten Ecke erwartet“, fügte die 42-Jährige hinzu: „Wenn das unser Fußball ist, möchte ich nicht Teil dessen sein.“

Steinhaus-Webb: Zwayer hat gute Unterstützung

Zwayer befindet sich aktuell in einer beruflichen Auszeit, nachdem er nach umstrittenen Entscheidungen beim Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (2:3) Anfang Dezember Morddrohungen erhalten hatte und verunglimpft worden war. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Bibiana-Steinhaus wollte Zwayer bei seiner Entscheidung, ob er seine Karriere fortsetzen sollte, keinen Rat geben, betonte aber: „Was ich weiß, ist, dass Felix gute Unterstützung hat von allen Seiten.“

Seit dem Fall Babak Rafati haben Schiedsrichter in Deutschland jederzeit die Möglichkeit, psychologische Betreuung in Anspruch zu nehmen.

Steinhaus-Webb fordert mehr Prävention

Grundsätzlich forderte die Ehefrau des ehemaligen Weltklasse-Referees Howard Webb, im mentalen Bereich mehr Wert auf Prävention zu setzen.

„In anderen Sportarten, beispielsweise im Tennis, haben alle großen Stars ihre Sportpsychologen. Dass wir das im Fußball so wenig nutzen, ist eigentlich ein Skandal“, konstatierte Steinhaus-Webb.

Außerdem appellierte sie hinsichtlich psychologischer Probleme: „Wir müssen bei dem Thema auch als Gesellschaft sehr viel offener werden.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Steinhaus-Webb war von 2007 bis 2020 als Schiedsrichterin im deutschen Profifußball aktiv.

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